Chef der Bundesnetzagentur mit düsterer Prognose
„Zeit der billigen Energie ist vorbei“: So teuer werden Strom, Gas & Co. in 2024
Ein eiskalter Wind weht durch die Energielandschaft von Deutschland: Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, warnt vor einer Ära der teuren Energie. Strom- und Gaspreise sollen unaufhaltsam steigen, während die Versorgungslage unsicher bleibt
Deutschland – Ein frostiger Dezembertag in Deutschland, die Luft ist kalt, als Klaus Müller, der Chef der Bundesnetzagentur, der „RP“ am Mittwoch (27. Dezember) Rede und Antwort steht. Ein eisiger Wind zerrt förmlich an seinen Worten, als er düstere Zukunftsaussichten für die Energiepreise verkündet. Graue Wolken überziehen den Himmel, und die Stimmung ist genauso trüb wie das Wetter. Müller macht keinen Hehl daraus: Die Ära der bezahlbaren Energie neigt sich dem Ende zu.
„Zeit der billigen Energie ist vorbei“: Chef der Bundesnetzagentur mit düsterer Prognose
„Die Zeit der billigen Energie ist vorbei; jedenfalls, solange wir noch große Mengen konventionell erzeugter Energie verbrauchen“, so die ernüchternde Botschaft von Klaus Müller, dem Chef der Bundesnetzagentur. Inmitten des beginnenden Winters sieht Müller weiterhin Risiken für die Gasversorgung und prophezeit dauerhaft hohe Strompreise. Die Gründe für den drohenden Preisanstieg sind vielschichtig.
Trotz eines deutlichen Rückgangs der Großhandelspreise im Vergleich zu 2022 liegen sie immer noch über den Werten vor dem Ukraine-Krieg. Zusätzlich zu dieser Entwicklung kündigten die Übertragungsnetzbetreiber Amprion, Tennet, Transnet und 50Hertz an, dass die Netzentgelte im kommenden Jahr drastisch steigen werden. Der von der Bundesregierung zugesagte Zuschuss von 5,5 Milliarden Euro wird nicht fließen.
Müller verteidigt diese Sparmaßnahmen, auch wenn der durchschnittliche Haushalt mit rund 120 Euro mehr an Netzentgelt im Jahr rechnen muss. Die Kosten sollen rasch auf die Verbraucher übertragen werden, doch es könnten Verzögerungen eintreten, da einige Betreiber ihre IT nicht rechtzeitig umstellen können.
Deutschland: So teuer werden Energiepreise um Strom, Gas & Co. in 2024
Die Prognosen des Vergleichsportals „Check24“ für das kommende Jahr zeichnen ein düsteres Bild: Die Gaskosten dürften im Jahresvergleich um durchschnittlich 17 Prozent steigen, was einer Mehrbelastung von etwa 370 Euro für eine vierköpfige Familie entspricht. Der Wegfall von Energiepreisbremsen trifft auch den Strompreis, und die Netznutzungsentgelte werden ebenfalls deutlich ansteigen. Insgesamt bedeutet dies eine Zusatzbelastung von 155 Euro für den durchschnittlichen Musterfamilienhaushalt.
Der Chef der Netzagentur rechnet damit, dass die Netzbetreiber die Kosten rasch an die Verbraucher weitergeben werden. „Früher oder später werden die Kosten bei allen Verbrauchern ankommen, unabhängig davon, wann die Änderungen umgesetzt werden“, erklärt er. Doch trotz der bisher milden Witterung warnt Müller vor zu früher Entwarnung. Restrisiken, politische Unwägbarkeiten und globale Ereignisse könnten die Energiemärkte in Unruhe versetzen, und die Bürger müssen sich auf ungewisse Zeiten vorbereiten.
mck mit Material der AFP
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