Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Urgestein in Liverpool letztmals am Mikro

Nach über 25 Jahren: ESC-Kommentator Peter Urban hört auf – „Sollen jetzt mal andere machen“

Peter Urban und der ESC: Eine jahrzehntelange „Liebesbeziehung“ geht 2023 zu Ende geht. Der TV-Kommentator hört nach Liverpool auf. Kritik gab es von Jan Böhmermann.

München – Eurovision Song Contest (ESC), das hieß in den letzten 25 Jahren auch: Peter Urban. Seine tiefe Stimme gehört zu den Shows wie die Eurovisionshymne. Doch das ändert sich, denn das NDR-Urgestein moderiert den ESC in diesem Jahr zum letzten Mal. Das teilte der Norddeutsche Rundfunk am Mittwoch (22. März) mit. Der Hamburger führt seit 1997 durch den europäischen Gesangswettbewerb – mit einer Mischung aus Ruhe, Witz, Expertise und feiner Ironie. Nun will der 74-Jährige aufhören. Der ESC 2023 in Liverpool am 13. Mai wird für den Hamburger Journalisten der Abschied von der internationalen Musikshow sein.

„Ich werde 75, es ist der 25. ESC und das ist ein perfekter Zeitpunkt, um aufzuhören. Und es ist auch noch in Liverpool, was ja auch so eine Art persönlicher Kreislauf für mich ist. Insofern ist das ein guter Moment. Und irgendwann hätte es ja sowieso sein müssen“, sagte Urban. Schon als junger Mann ist Urban seiner Musikleidenschaft in vielen Clubs und Hallen Englands nachgegangen. Er gilt als großer Beatles-Fan. Die Band stammt aus Liverpool.

Der langjährige Grand-Prix-Kommentator Peter Urban hört auf.

ESC-Kommentator Peter Urban: Nur einmal musste er seit 1997 aussetzen

1997 debütierte er beim ESC in Dublin. Seitdem war er fast immer dabei, nur ein Mal musste er in der Zeit wegen Krankheit aussetzen. Ansonsten reiste der Musikexperte mit dem ESC-Zirkus durch Europa und kommentierte die Wettbewerbsbeiträge. Dafür blieben ihm in der Regel stets nur die kurzen Pausen zwischen den Einspielern zum jeweiligen Land und den Auftritten der ESC-Teilnehmer.

So kommentierte er beispielsweise den Auftritt der finnischen Hardrocker Lordi, die 2006 auch den ESC-Sieg holten, mit folgenden Worten: „Heute ist Samstag, Fernsehtag. Liebe Eltern, kleinere Kinder und zart besaitete Seelen sollten in den nächsten drei Minuten vielleicht besser die Augen zu machen oder den Raum verlassen. Denn hier kommen Lordi, die Horror-Schocker aus Lappland.“ Und nach dem Auftritt sagte Urban schließlich: „Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen, eure Eltern könnten sich erschrecken.“

Peter Urban kommentiert 2023 das letzte Mal beim ESC: „Das sollen jetzt mal andere machen“

Selbst sagte Urban über seine Kommentare: „Informativ, sachlich, aber auch manchmal emotional und auf jeden Fall eine Menge laute oder leise Ironie.“ Mit Diskussionen oder gar Begründungen, warum Deutschland einen schlechten Platz beim ESC belegt hat, hielt er sich dabei stets zurück. „Ich bin nicht derjenige, der hier irgendwelche Dinge beurteilen soll, sondern ich soll das kommentieren. Und ich kann nicht für alles Erklärungen finden.“

Er selbst habe entschieden, dass er aufhören wolle. „Das sollen jetzt mal andere machen.“ Der NDR will den Nachfolger oder die Nachfolgerin „zu gegebener Zeit bekanntgeben“. Liverpool will Urban noch einmal richtig genießen. „Ich will noch mal live dabei sein. Die letzten beiden Jahre habe ich ja hier in Hamburg gemacht und das ist kein Ersatz gewesen“,

ABBA, Celine Dion, Lena: Das sind die prominentesten ESC-Sieger der letzten Jahre

Musiker Alexander Rybak freut sich über seinen Sieg beim ESC 2009.
Der Gewinner von 2009: Alexander Ryback. © Jörg Carstensen/dpa
Die italienische Rockband Maneskin freut sich über ihren Triumph beim ESC 2021.
Schrill unterwegs: Das unkonventionelle Auftreten von Maneskin sorgte immer wieder für Aufsehen. © Soeren Stache/dpa
Grand Prix d'Eurovision: Nicole gewinnt mit ein bisschen Frieden
Die 17-jährige Schlagersängerin Nicole gewinnt zum ersten Mal für Deutschland den ESC. © dpa
Die schwedische Musikerin Loreen freut sich über ihren Sieg beim ESC 2012.
Loreen, Gewinnerin 2012 und heiße Kandidatin als Siegerin für 2023 © Jörg Carstensen/dpa
Sängerin Conchita Wurst beim ESC 2014.
Conchita Wurst sorgt mit ihrem Äußeren für Aufsehen. Sie setzt sich für Toleranz und Freiheit ein. © Jörg Carstensen/dpa
Die ESC-Siegerin von 2010, Lena Meyer-Landrut, posiert mit ihrer Trophäe.
Lena Meyer-Landrut: Siegerin für Deutschland beim ESC. © Jörg Carstensen/dpa
Udo Jürgens am Klavier im Rahmen seines Auftritts beim ESC 1966.
Udo Jürgens ist eine Ikone der deutschen Musik. © Ducklau/dpa
Der Sänger und Komponist Johnny Logan posiert anlässlich seines 65. Geburtstags.
Der Ire Johnny Logan war als Interpret und auch als Komponist beim ESC erfolgreich. © Jens Wolf/dpa
Sängerin Celine Dion während eines Konzerts in Krakau (Polen).
Celine Dion ist eine der größten Stars der ESC-Geschichte © Jacek Bednarczyk/dpa
Die schwedische Pop-Gruppe ABBA posiert für die Kamera.
Die wohl erfolgreichste ESC Gruppe: ABBA © Olle Lindeborg/Imago

ESC: TV-Moderator Böhmermann übt harte Kritik an NDR und Urban – „Es bricht einem das Herz“

Ein Kandidat könnte Jan Böhmermann sein. Der Moderator hatte in seinem Podcast „Fest und Flauschig“ den NDR und Urban für die Herangehensweise an den ESC scharf kritisiert. So sagte Böhmernann: „Es bricht einem irgendwie echt das Herz. Also wenn Du eine Liebe zur Musik hast, dann denkst Du, warum machen das ausgerechnet die Leute, die wirklich absolut keinen Bezug –offensichtlich nicht mal zu ihrer eigenen Veranstaltung – haben? Der NDR hat die Verantwortung, aber offensichtlich hat er die Lust vor 30 Jahren schon abgegeben.“ Eine klare Spitze auch gegen Urban.

Dagegen lobte NDR-Programmdirektor Frank Beckmann ESC-Urgestein Urban in höchsten Tönen. Dieser kenne den ESC wie kaum ein anderer. „Seine Kommentare über die Beiträge sind aufschlussreich, kenntnisreich, trocken, auf den Punkt – und Kult“, meinte Beckmann. Ihm gelinge es, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, aber auch wohlwollend und respektvoll zu kommentieren. Beckmann weiter: „Seine Begleitung über eine ganze Generation hinweg hat den ESC geprägt. Wir werden ihn vermissen!“

Urban schwärmte vor seiner letzten Show über den ESC: „Das gibt es in der Welt nicht zweimal. Man muss ja nicht die Musik mögen, jeden Song mögen. Da gibt es witzige oder dramatische, bombastische Inszenierungen. Es gibt jedenfalls was zu sehen und das wollte ich den Leuten nahebringen.“ Für Deutschland tritt am 13. Mai die Hamburger Rock-Band Lord Of The Lost an – in mehr als 40 Ländern schalten 200 Millionen Menschen ein. (cgsc mit dpa)

Rubriklistenbild: © Georg Wendt/dpa

Kommentare