Zug-Evakuierung, Stromausfälle, Murenabgänge
München vom Regen gebeutelt – Bilder aus Kreis Rosenheim zeigen Gewitterfront
Tirol/Bayern – Erneut zog ein Unwetter am Dienstagabend (13. August) durch Bayern und die Region. Auch in Tirol haben die Regenmassen nicht unerheblichen Schaden hinterlassen.
Update, 10.17 Uhr – Sturm und Starkregen über Münchner Westen
Die Landeshautstadt Bayerns war ebenso von Sturm und ergiebigen Regenergüssen gebeutelt. Die ansässige Feuerwehr aus München war überwiegend im Westen der Millionenstadt gefordert.
„Insgesamt zu 35 unwetterbedingten Einsätzen rückte die Feuerwehr aus. Der Starkregen hatte für überflutete Fahrbahnen, überschwemmte Unterführungen und vollgelaufene Keller gesorgt“, teilen die Berufswehrler mit. Auch Bäume sollen umgestürzt sein. Größere Sach – und Personenschäden habe es allerdings nicht gegeben.
Userbilder: Gewitter in der Region am 13. August




Update, 9.25 Uhr - Murenabgang im Salzburger Land - Wagrainer Straße gesperrt
Nach den heftigen Gewittern in der Nacht auf Dienstag ist auch am Dienstagabend eine Gewitterfront über das Bundesland Salzburg gezogen, dieses Mal - nach ersten Erkenntnissen - ohne gröbere Schäden an der Infrastruktur. In der Nacht zum Dienstag hatten Gewitter bereits zu Vermurungen der B163 (Wagrainer Straße) auf einer Länge von etwa einem Kilometer geführt.
Teilweise war die Straßenverbindung durch die intensiven Niederschläge unterspült worden. Deshalb ist die Straßenverbindung im Pongau zwischen St. Johann bis Wagrain komplett gesperrt. Mindestens zwei Wochen werden die Aufräumarbeiten laut Bezirkshauptmannschaft Pongau dauern.
Der Landesfeuerwehrverband meldete am Mittwochmorgen 84 Einsätze in der vergangenen Nacht, vor allem im Flachgau und Tennengau. Hauptsächlich mussten umgestürzte Bäume entfernt und Keller ausgepumpt werden. Die Einsätze wurden noch in der Nacht beendet.
Update, 8.30 Uhr – So verlief das Unwetter in Niederbayern
Auch in Niederbayern hatten die Einsatzkräfte mit dem kurzen, aber heftigen Unwetter alle Hände voll zu tun. So verzeichnete das Polizeipräsidium Niederbayern zwischen 20 und 23 Uhr insgesamt 24 witterungsbedingte Einsätze. Diese endeten glücklicherweise nur mit Sachschäden, Menschen wurden keine verletzt.
In der Vielzahl der Fälle waren Bäume entwurzelt worden, die für Verkehrsbehinderungen sorgten und die der Beseitigung bedurften. Vereinzelt kam es zu Sachschäden an Kraftfahrzeugen durch herabgestürzte Äste und mit Wasser vollgelaufene Keller.
Wegen der Unwetterlage musste die geplante Lampionfahrt auf dem Gäubodenvolksfest in Straubing um 21.07 Uhr vom Veranstalter abgesagt werden. „Nach entsprechenden Lautsprecherdurchsagen war eine schnelle und geordnete Räumung der Veranstaltungsfläche erreicht worden“, so die Polizei in einer Mitteilung.
Update, 7.15 Uhr – Unwetterbilder aus Rohdorf im Kreis Rosenheim
Das Unwetter, das am Dienstagabend (13. August) über die Region hereinbrach ist, ist auch über Rohdorf im Kreis Rosenheim hinweggezogen. Der Wind wirbelte unter anderem Staub des nahe gelegenen Kieswerks auf. Mais auf einem Feld knickte durch den starken Regen ab.
Schwere Unwetter am Dienstag (13. August) über Rohrdorf/Landkreis Rosenheim




Erstmeldung, 5.45 Uhr - Zug-Evakuierung, Stromausfälle, Blitze:
In ganz Deutschland kam in der Nacht zum Mittwoch (14. August) einiges vom Himmel. Vor allem im Westen der Bundesrepublik wurden zahlreichen Städte überflutet, wie ein Bild aus dem Kreis Karlsruhe zeigt:
Während des Unwetters kam es bei Bad Endorf zu einem Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Ein Personenzug mit über 200 Menschen an Bord musste evakuiert werden. Busse zum Transport der Passagiere waren in so kurzer Zeit offenbar nicht aufzutreiben. Deswegen übernahmen die Frauen und Männer der Feuerwehr den Transport der Passagiere und fuhren diese in ihren Einsatzfahrzeugen, in kleinen Gruppen, zum Bahnhof nach Prien.
Evakuierung Personenzug bei Bad Endorf am 13. August 2024




Besonders heftig waren die Unwetter vor allem zwischen Rosenheim und dem Chiemsee. Dort verursachten die Gewitter auch flächendeckende Stromausfälle. Rund um das Gebiet Prien am Chiemsee, Simssee, Frasdorf und Bernau am Chiemsee sind am Dienstagabend über 150 Störungsmeldungen eingegangen, das zeigt auch die interaktive Störungskarte des Bayernwerk-Netzes.
In der bayerischen Gemeinde Weißenburg sorgten Sturzbäche nach einem Starkregen im Ortsteil Niederhofen, für Überschwemmungen der Straße und zahlreicher Grundstücke.
Wasserschäden und umgestürzte Bäume in Tirol
Wasserschäden, umgestürzte Bäume, kleinere Muren: Auch Triol hat es am Dienstagabend erneut heftig getroffen. Am stärksten betroffen waren hierbei das hintere Zillertal sowie der Bezirk Kufstein. Kurz vor 20 Uhr liefen hier noch über 60 Einsätze.
Auch von Stromausfällen wurde berichtet. Mehrere Tausend Haushalte waren zeitweise ohne Strom, darunter etwa Haushalte in Niederndorf und Schwoich. In Lienz kam es gleich zu mehreren Straßensperren. Die Defreggentalstraße musste wegen mehrerer kleinerer Murenabgänge komplett gesperrt werden.
Unfall wegen Aquaplaning
Bei einem Unfall wegen Starkregens haben sich auf der Autobahn 9 im oberbayerischen Landkreis Eichstätt zwei Autos überschlagen. Nach aktuellem Kenntnisstand hatte am Dienstagabend ein Autofahrer in Fahrtrichtung München auf der Höhe von Denkendorf wetterbedingt die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, wie die Polizei mitteilte.
Der Wagen stieß gegen die Mittelleitplanke und ein zweites Auto, woraufhin beide Fahrzeuge rechts von der Fahrbahn abkamen und sich überschlugen. Die Fahrerin des zweiten Autos kam mit leichten Verletzungen davon, der andere Fahrer und eine weitere Insassin seines Wagens wurden laut Polizei mittelschwer verletzt. Die A9 sei kurzzeitig komplett gesperrt worden, inzwischen aber wieder befahrbar. (vs)

