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„Unser Krapfen heuer soll vereinen“

Wurst-Krapfen? Miesbacher Bäcker kreiert jährlich ein Spezial-Faschingsgebäck - was es heuer gibt

Bayerns heimlicher Krapfenkönig: Florian Perkmann mit Einhorn- und Hündchen-Verzierungen auf seinen Krapfen.
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Bayerns heimlicher Krapfenkönig: Florian Perkmann mit Einhorn- und Hündchen-Verzierungen auf seinen Krapfen.

Bäcker und Konditor Florian Perkmann entwirft jedes Jahr einen außergewöhnlichen Faschingskrapfen. 2019 kreierte er beispielsweise einen Leberkas-Krapfen. Was er in diesem Jahr geplant hat und warum er wegen seinen Kreationen sogar schon beschimpft wurde.

Florian Perkmann (46) ist Bäcker, Konditor und vielleicht auch Bayerns heimlicher Krapfenkönig. Denn zusammen mit seiner Frau denkt er sich jedes Jahr einen ganz besonderen Krapfen aus, den er in seinem gleichnamigen Laden am Miesbacher Bahnhof verkauft. Über seine Exemplare aus den letzten Jahren sprach man sogar dort, wo Krapfen Berliner oder Pfannkuchen heißen. Und was gibt’s heuer?

Herr Perkmann, Sie sind bekannt für Ihre ungewöhnlichen Krapfen-Kreationen. Was haben Sie sich heuer einfallen lassen?

Florian Perkmann: Ich bin im Stress, wir arbeiten noch daran. Heuer wollen wir einen pikanten Krapfen machen.

Oh, ein Nachfolger für Ihren berühmten Leberkas-Krapfen anno 2019? 

Florian Perkmann: Ja genau. Diesmal entwerfen wir einen Bosna-Krapfen, mit einer gegrillten Wurst, Ketchup, Curry und angeschmolzenen Zwiebeln. Er erinnert an die Bosna-Semmel, die in Salzburg erfunden wurde und die man dort an jedem Imbiss bekommt.

Leberkas-Krapfen mit Senf aus dem Jahr 2019.

Das klingt…ungewöhnlich. 

Florian Perkmann: Ja. Noch sind wir nicht ganz fertig, weil wir noch nicht das richtige Ketchup und das richtige Curry haben. Ich interviewe demnächst noch einen befreundeten Koch, wenn das auch nichts hilft, fahre ich einfach nach Salzburg und kaufe da die Zutaten ein.

Wie läuft das ab? Essen Sie sich Stück für Stück an den perfekten Bosna-Krapfen heran?

Florian Perkmann: Meine Leute in der Backstube sind die Testesser – ein Kreis der Willigen. Krapfen-Testessen kann nicht jeder. Wenn man zu viele isst, meldet sich der Magen.

Warum machen Sie einen Wurst-Krapfen? 

Florian Perkmann: Süße Variationen gibt es ja schon ganz viele. Mit Marmelade, Eierlikör, Champagner, Schoko, Cappuccino, Haselnuss… Wir haben zwölf Sorten im Angebot. Als Zugabe soll es etwas Besonderes sein, über das sich die Leute amüsieren können. Ein Kollege hat mal einen Goaßmass-Krapfen gemacht, aber wegen dem Alkohol darin kann ihn ja nicht jeder essen. Wir wollten einen Krapfen für jeden machen.

Mit dem Bosna-Krapfen erreichen Sie aber vermutlich auch nicht jeden. 

Florian Perkmann: Ja, stimmt, Vegetarier sind ausgeschlossen. Aber es gibt ja immer noch genügend Auswahl. 

Sie haben in der düstersten Corona-Zeit mit einem Masken-Krapfen für Aufregung gesorgt. Heuer verzichten Sie auf Politik in der Backstube? 

Florian Perkmann: Ja, unser Krapfen heuer soll vereinen, nicht spalten. Ich habe – wie viele – keine Lust mehr auf das Thema Corona, das ist einfach durch. Und mit dem Masken-Krapfen gab es einfach zu viele Grundsatzdiskussionen an der Ladentheke. 

Krapfen mit Maske gab es im Corona-Jahr 2021.

Inwiefern? 

Florian Perkmann: Wir haben in unserem Café die Corona-Bestimmungen sehr genau umgesetzt, deshalb wurde ich von einzelnen Querdenkern angegriffen. Der Masken-Krapfen hat das natürlich noch verstärkt.

War es rund um den Leberkas-Krapfen wenigstens friedlich? 

Florian Perkmann: Nein, auch nicht! Dafür bin ich von einigen veganen Gruppierungen angegangen und wirklich wüst beschimpft und bedroht worden. Ich war damit bei der Polizei, aber die meinten, es sei aussichtslos, den Urheber zu ermitteln. Dann habe ich es sein lassen.

Das klingt nicht nach Faschingsgaudi. Wie viele Krapfen backen Sie insgesamt? 

Florian Perkmann: 12.000 bis 13.000 Stück.

Und was kostet der Bosna-Krapfen? 

Florian Perkmann: 3,90 Euro. 

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