Exklusiver Wetterbericht für die Region
Erst 37 Grad und dann schwere Gewitter: Wie brenzlig wird es in Südostbayern?
München/Landkreis – Das erste Mal in diesem Jahr ist eine richtig warme bis heiße Luftmasse in Südostbayern unterwegs. Diese bringt nicht nur Hitze von deutlich über 30 Grad, sondern auch teils große Schwüle mit einem nicht zu unterschätzendem Unwetter-Potential. Unsere Experten wissen mehr für die Region:
Die warme bis heiße Luftmasse bringt nicht nur Hitze von deutlich über 30 Grad, sondern auch teils große Schwüle mit einem nicht zu unterschätzendem Unwetter-Potential. Es wird also brenzlig in den nächsten Tagen, wobei aber am Donnerstag die „dicksten Dinger“ berechnet werden. Bereits am Dienstagabend (20. Juni) galten teilweise Unwetterwarnungen für die Region. Wie man deutlich spüren konnte, hat sich die Wetterlage in den letzten Tagen grundlegend umgestellt. Auf der Vorderseite des Tiefdruckgebietes Justus wurde durch die Strömung aus Südwesten immer mehr warme und vor allem schwüle Mittelmeerluft nach Deutschland gebracht. Diese heiße und feuchte Luft liefert die Zutaten für örtlich heftige Schauer und Gewitter. In Teilen Bayerns waren bereits in der Nacht auf Mittwoch (21. Juni) Gewitter niedergegangen.
Der Höhepunkt dieser Gewitterlage steht zum Beispiel laut dem deutschen Wetterdienst (DWD) nach derzeitigem Stand am Donnerstag an. Da könnten dann auch noch schwerere Gewitter gebietsweise unwetterartige Gewitter mit heftigem Starkregen, größerem Hagel und örtlich schweren Sturmböen über Deutschland hinwegziehen. Und auch Meteorologe Kai Zorn sieht da eine erhöhte Gefahr für schwerere Entwicklungen: „Die Gewitter und Unwetter dieser Tage werden es vor allem am Donnerstag in sich haben. Hier drohen teilweise sintflutartige Regenfälle mit der Gefahr von Überflutungen. Dazu kommen natürlich Hagel, Sturmböen und das volle Programm.“
Danach folgt eine Abkühlung mit Regen, ehe sich das nächste (Hoch-)Sommerhoch aufbauen soll. Dieser Regen fällt wie für die Jahreszeit üblich hauptsächlich mit Schauern und Gewittern. Dabei kann es teilweise zu höheren Niederschlagssummen kommen, je nachdem wie schließlich die Gewittercluster ziehen, erläuterten die Kollegen von „WAS! Wetter für Altbayern und Schwaben“.
Die Aussichten für die Region im Detail:
- Mittwoch (21. Juni): Am Mittwoch beginnen wir mit Tiefstwerten von 18 Grad im Berchtesgadener Land, Mühldorf und Rosenheim. Mit um die 19 Grad wäre in Altötting und Mühldorf knapp eine Tropenacht (Tiefstwert 20 Grad oder höher) möglich. Der nächste Hochsommerliche Tag steht uns am heutigen längsten Tag des Jahres bevor. Oft scheint die Sonne von einem wolkenfreien und blauen Himmel. Gegen späten Nachmittag und Abend sind aber vereinzelt teilweise kräftige Gewitter möglich. Die Höchstwerte steigen auf 30 Grad in Mühldorf, 31 Grad in Traunstein, und bis 32 Grad in Altötting, Berchtesgadener Land und Rosenheim.
- Donnerstag (22. Juni): Der Donnerstag startet mit Tiefstwerten von 17 Grad in Rosenheim, 18 Grad im Berchtesgadener Land und Traunstein, und bis zu 19 Grad in Altötting und Mühldorf. Erneut steht uns ein Sommertag bevor. Allerdings zieht wahrscheinlich ab dem Nachmittag/Abend von Westen her eine Front durch und bringt uns dann verbreitet kräftige Gewitter mit recht hoher Unwettergefahr! Dabei sind sintflutartige Regenfälle, Orkanböen und Großhagel zu befürchten. Allerdings lässt sich das noch nicht genau Voraussagen, momentan wird alles eher Richtung Niederbayern und nördlich berechnet. Darum werden wir bei Bedarf zeitnahe Warnungen ausgeben. Vorher steigen die Temperaturen nochmal kräftig an und erreichen Temperaturen von 32 Grad in Rosenheim, 33 Grad in Mühldorf und Traunstein und schwüle 35 Grad erreichen wir in Altötting und im Berchtesgadener Land. Örtlich sind auch noch 36 bis 37 Grad mehr möglich. Somit steht uns wohl der bis jetzt heißeste Tag des Jahres bevor.
- Freitag (23. Juni): Am Freitag beginnen wir den Tag mit Temperaturen von 18 Grad im Berchtesgadener Land, Mühldorf, Rosenheim, und Traunstein. Um die 19 Grad haben wir als Tiefstwert in Altötting. Die Wolken sind dichter, und immer wieder sind Schauer möglich. Ab den Mittagsstunden sind auch Gewitter dabei. Die Temperaturen sind mit 20 Grad in Mühldorf und Traunstein, 21 Grad in Altötting und Berchtesgadener Land, und bis 22 Grad in Rosenheim etwas gedämpfter als noch an den Vortagen. Aber keine Sorge der Sommer bleibt!
- Samstag (24. Juni): Der Samstag startet mit Tiefstwerten von 15 bis 16 Grad. Immer wieder blinzelt zwischen den Wolken auch die Sonne hindurch. Einzelne Schauer sind besonders im Berchtesgadener Land, und, mit einzelnen Gewittern durchsetzt, in Rosenheim und Traunstein möglich. Die Tageshöchstwerte erreichen 23 bis 25 Grad.
Der regionale Wetterbericht wird präsentiert von unseren Wetterspezialisten von „WAS! Wetter für Altbayern und Schwaben“.
Wie könnte der Sommer heuer aussehen?
Sommerlich geht es weiter, allerdings nicht beständig. Denn uns drohen in dieser subtropischen Luftmasse immer wieder Schauer und Gewitter. Dabei können sich auch stärkere Gewitter samt Starkregen bilden. Die Temperaturen bleiben dabei oft im sommerlichen Bereich und liegen zwischen 25 und 30 Grad. Auch zum nächsten Wochenende könnte es sommerlich weitergehen. Allerdings zeigen auch einige Modellläufe immer wieder nach Schauern und Gewittern einen kurzen Temperaturrückgang.
Es geht also auch im weiteren Verlauf auf und ab. Nach Gewittern und kühleren Tagen kommen angenehme Sommertage gefolgt von schwülen Hitzetagen, die dann wieder von Gewittern beendet werden. Zorn zeichnete auch eine erste Struktur des möglichen Sommers: „Das wird wahrscheinlich eine der Grundstrukturen unseres Hochsommers werden: Aufbäumen von Wärme beziehungsweise Hitze, Schauer und Gewitter mit einer Abkühlung, dann gibts ein paar Tage Nordmeerluft. Es ist windig und relativ kühl. Und dann baut sich wieder die Hitze auf.“ Lange und trockene Hitze am Stück und eine daraus resultierende Dürre wie in den letzten Jahren scheint dieses Jahr also eher unwahrscheinlich.
mw/fgr
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