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Nach Vogelgrippen-Ausbruch im Landkreis Landshut

Bereits mehr als 150 Geflügelpest-Fälle in Bayern: Über 87.000 Tiere mussten getötet werden

Vogelgrippe
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Im Landkreis Landshut ist die Vogelgrippe ausgebrochen. (Symbolbild)

Bayern/Landkreis Landshut – Nachdem bereits Tage zuvor eine schockierende Entdeckung in Wörth an der Isar im Landkreis Landshut gemacht wurde, steigt nun die Zahl der Geflügelpest-Fälle in ganz Bayern.

Update, Sonntag (7. Mai) - Bereits mehr als 150 Geflügelpest-Fälle in Bayern

Bayern – In ganz Bayern hat die Vogelgrippe in diesem Frühjahr bereits für Ausbrüche gesorgt. Zehntausende Tiere wurden vorsorglich getötet. Mit Blick auf den Sommer erwarten die Behörden nun einen Rückgang.

In Bayern haben sich in diesem Jahr bereits mehr als 150 Tiere nachweislich mit der Geflügelpest angesteckt. In 141 Fällen waren Wildvögel betroffen, bei den restlichen Tieren handelte es sich um gehaltenes Geflügel, wie ein Sprecher des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mitteilte.

Nur 35 Fälle im letzten Jahr

Im gesamten Jahr 2022 hatte die Behörde lediglich 35 Fälle der sogenannten hochpathogenen aviären Influenzaviren (HPAIV) bei Vögeln in Bayern nachgewiesen, 26 davon bei Wildvögeln. Von den Fällen der auch Vogelgrippe genannten Krankheit bei Wildvögeln sind nach Angaben des LGL alle bayerischen Regierungsbezirke betroffen. Bis auf Schwaben gab es demnach in allen Regierungsbezirken auch Fälle bei gehaltenen Tieren.

Über 87.000 Tiere mussten getötet werden

Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, musste bereits eine Vielzahl an Tieren getötet werden. In diesem Jahr wurden bislang rund 87.500 Tiere von zehn Tierhaltern wegen eines Ausbruchs der Geflügelpest gekeult. Allein auf einem Hof in Leutershausen (Landkreis Ansbach) wurden in diesem Frühjahr 15.000 Puten getötet. Den jüngsten Ausbruch der Krankheit verzeichneten die Behörden in Niederbayern. Rund 100 tote Möwen wurden in den vergangenen Tagen am Wörther See gefunden, wie das Landratsamt in Landshut mitteilte.

Das Landesamt schätzt das Risiko der Geflügelpest in Bayern derzeit weiter als hoch ein. Mit steigenden Temperaturen und einer stärkeren Sonneneinstrahlung sei im Verlauf des Frühlings aber von einem Rückgang der Vogelgrippe-Fälle auszugehen, teilte der Sprecher mit. Rund die Hälfte der Vogelgrippe-Fälle in Europa entfällt den Angaben zufolge derzeit auf Möwen.

Die Geflügelpest wird beim direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder mit kontaminierten Materialien übertragen. Eine Ansteckung von Menschen auf diesem Wege ist in Deutschland nicht bekannt. Dennoch soll man tote Vögel nicht anfassen. Mehrere tote oder kranke Tiere an einem Ort sollen dem Veterinäramt gemeldet werden.

Erstmeldung, Freitag (5. Mai)

Wörth an der Isar (Landkreis Landshut) – Schock für die Bewohner des Landkreises Landshut: Rund 100 tote Schwarzkopfmöwen wurden in der Nähe des Wörthersees in der Gemeinde Wörth an der Isar gefunden. Eine Untersuchung des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat nun den Ausbruch der Vogelgrippe innerhalb der Wildvogel-Population bestätigt. Das zuständige Friedrich-Löffler-Institut (FLI) hat die amtliche Feststellung des Ausbruchs noch nicht bestätigt, aber das Veterinäramt Landshut arbeitet bereits an einer risiko-orientierten Aufstallungspflicht für Geflügel, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Wörth an der Isar: Vogelgrippe im Landkreis Landshut augebrochen

Das Sperr- und Risikogebiet erstreckt sich auf eine Zone mit einem Radius von fünf Kilometern um den Wörther See sowie einen 500 Meter breiten Uferstreifen um die Fließgewässer Isar, Große Laber und Vils und um Stillgewässer, die größer als ein Hektar sind. Für private und gewerbliche Tierhalter von Geflügel in den festgelegten Risikogebieten wird eine Aufstallung angeordnet, um einer Ansteckung der Tiere mit der Geflügelpest und der Ausbreitung der Krankheit entgegenzuwirken.

Vogelgrippe: Gefahr für die Bevölkerung?

Die Vogelgrippe ist in erster Linie ein Tierseuchenerreger und nur schwer auf den Menschen übertragbar. Bisher haben sich Menschen nur durch den intensiven, direkten Kontakt mit erkranktem oder verendetem Geflügel bzw. mit dessen Ausscheidungen infiziert. Ein Risiko für den Menschen, sich in Badegewässern oder beim Sonnenbaden an deren Ufern zu infizieren, ist unwahrscheinlich, so das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Bei Schwarzkopfmöwen handelt es sich um gute Flugvögel, bei denen nicht auszuschließen ist, dass sie im frisch infizierten Zustand und bevor sie Krankheitssymptome aufweisen oder aufgrund der Krankheit geschwächt sind, noch viele Kilometer fliegen können und dadurch mit infizierten Ausscheidungen andere Wildvögel und im freien gehaltene Vögel infizieren können.

Keine Gefahr für den Nachbar-Landkreis Mühldorf am Inn

Das Veterinäramt Landshut geht von einem hochdynamischen Seuchengeschehen in der Wildvogelpopulation aus, das von einem durch das Friedrich-Löffler-Institut nachgewiesenen hochpathogenen Erreger (H5N1) der Geflügelpest getragen wird. Daher ist in den nächsten Tagen und Wochen von einer akuten Gefährdung von im Freien gehaltenem Nutz- und Hausgeflügel in Teilen der Landkreise Landshut und Dingolfing-Landau auszugehen. Entsprechend ist der Nachbar-Landkreis Mühldorf am Inn aus der OVB24-Region weder tierisch noch menschlich einer Gefahr ausgesetzt.

Landratsamt Landshut mit wichtigen Hinweisen für Geflügelhalter

Die feuchtkalte Witterung trägt zum Aufrechterhalten des Seuchengeschehens bei, da Feuchtigkeit, niedrige Temperaturen und wenig UV-Strahlung das Virus stabilisieren. Das Landratsamt Landshut ruft deshalb alle Geflügelhalter (von Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse) dazu auf, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen konsequent einzuhalten, um eine Ausbreitung der Geflügelpest zu verhindern. Dazu gehört unter anderem die Abtrennung von Geflügelhaltungen gegen unbefugten Zutritt, die Desinfektion von Schuhwerk und Kleidung bei Betreten der Stallungen sowie eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Ställe.

Außerdem sollten tote Tiere umgehend dem Veterinäramt gemeldet und entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Die Einhaltung dieser Maßnahmen ist nicht nur im Interesse der Geflügelhalter, sondern auch zum Schutz der Tiergesundheit und zur Vermeidung von wirtschaftlichen Schäden in der Geflügelwirtschaft von großer Bedeutung.

mck/Landratsamt Landshut/dpa

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