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Zahlen lügen nicht - so viele Menschen mussten sterben

Zahlreiche Unfälle in Bayern im Jahr 2023: Das sind die Hotspots und Ursachen in unserer Region

Auch im Jahr 2023 ereigneten sich in Bayern zahlreiche Unfälle, manche endeten sogar tödlich - aber es ist eine positive Entwicklung zu erkennen.
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Auch im Jahr 2023 ereigneten sich in Bayern zahlreiche Unfälle, manche endeten sogar tödlich - dennoch ist eine positive Entwicklung zu erkennen.

Mehr Unfälle und Verletzte, aber weniger Verkehrstote - das ist die Bilanz der Verkehrsunfälle in Bayern. Vor allem die Landstraße bleibt gefährlich. Ein ähnlicher Trend ist auch bei uns in der Region zu erkennen. Alkohol und überhöhte Geschwindigkeit bleiben die Hauptunfallursachen, aber auch bei den unfallbeteiligten Senioren stellt die Polizei eine negative Entwicklung fest.

Südostbayern/München - Es ist der klassische Unfall vor allem auf der Landstraße: Zwei Autos krachen frontal zusammen, weil eines in den Gegenverkehr geraten ist. 134 Menschen kamen in Bayern vergangenes Jahr bei solchen Unfällen ums Leben, bei denen öfter auch überhöhte Geschwindigkeit im Spiel ist. Insgesamt kamen auf Bayerns Straßen 499 Menschen ums Leben, 20 weniger als im Jahr 2022 - das ist, abgesehen von beiden Jahren der Corona-Pandemie, der niedrigste Wert seit 70 Jahren.

„Wenn sich alle immer an die Verkehrsregeln halten und gegenseitig Rücksicht nehmen würden, hätten wir erheblich weniger Unfallopfer zu beklagen“, kommentierte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am vergangenen Mittwoch die Verkehrsunfallstatistik für 2023. 

Tote auf Bayerns Straßenverkehr

Unter den Getöteten waren 108 Motorradfahrer und 85 Radfahrende (2022: 84). 37 davon hatten ein Pedelec gefahren. In zwölf Fällen hatten die Radfahrer die Vorfahrt missachtet, in zwei Fällen die Fahrer der anderen Fahrzeuge, wie aus der Statistik hervorgeht. Auch Radfahrer müssten mehr auf Vorschriften achten, mahnte der Innenminister deshalb. „Der Radfahrer ist so oder so immer der Schwächere.“ Hoffnungen setzt Herrmann in den Ausbau der Radwege.

Insgesamt ereigneten sich vergangenes Jahr in Bayern 388.817 Unfälle, rund 13.000 mehr als 2022. 321 Unfälle gab es auf Landstraßen, 52 auf Autobahnen und 126 innerhalb von Ortschaften. Die Zahl der Verletzten stieg leicht auf mehr als 62.000.

Wie ist die Lage in unserer Region?

Unfälle mit Personenschaden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.

Und auch auf den Straßen und öffentlichen Verkehrsflächen des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd stieg die Zahl der Unfälle an, um 3,4 Prozent auf 37.907 Verkehrsunfälle. Einen Anstieg gab es auch bei der Anzahl an Unfällen mit verletzten Personen, um 0,6 Prozent auf 5.864. Verletzt wurden dabei insgesamt 7.557 Personen (ein Plus von 1,2 Prozent).

Aber auch in unserer Region gibt es gute Nachrichten: Im Jahr 2023 verstarben insgesamt 75 Personen im Straßenverkehr bzw. durch Unfälle, das sind sieben Personen weniger als im Jahr davor.

Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd

Der Zuständigkeitsbereich umfasst dabei die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die neun Landkreise Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting, Mühldorf, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen. Zusätzlich sind im Bereich der Landkreise Starnberg, Erding und München sowie der Landeshauptstadt München knapp 60 Autobahnkilometer als Übertragungsbereich zu betreuen. Insgesamt summiert sich das Straßennetz auf eine Länge von ca. 15.500 km.

Hauptunfallursachen

Insbesondere bei den tödlichen Unfällen spielte überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit die größte Rolle, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd bestätigte. 28 Personen und damit mehr als ein Drittel der Verkehrstoten, verloren im Straßenverkehr ihr Leben, weil zu schnell gefahren wurde. Raser waren zudem für 1.365 zum Teil schwerverletzte Verkehrsteilnehmer verantwortlich, so die Ausführungen des PPOBS.

Aber auch Alkohol spielt in Bezug auf Unfallursachen weiterhin eine übergeordnete Rolle. Bei 636 Unfällen war laut PPOBS Alkohol im Spiel, immerhin ein Rückgang um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Alkoholbeeinflussung gehört aber nach wie vor zu den Hauptursachen bei schweren Unfällen mit Verletzten oder Getöteten, weiß das PPOBS. Acht Personen starben und 365 erlitten Verletzungen im vergangenen Jahr, weil betrunkene Fahrer am Steuer saßen.

Regionale Entwicklung der Verkehrsunfälle mit Verletzten und Toten.

Hauptrisikogruppen

Radfahrer leben weiterhin am gefährdetsten auf Bayerns Straßen. Allerdings ist die Zahl der getöteten Radfahrer leicht von 15 auf 14 gefallen - die Zahl der getöteten Pedelec-Fahrer blieb mit sechs gleich - und gleichzeitig ist die Zahl der verletzten Radfahrer um fünf Prozent auf 2.238 gesunken. Bei Unfällen mit Pedelecs wurden 607 Personen verletzt (Rückgang von 4,4 Prozent).

Bei der Beteiligung von Fußgängern an Verkehrsunfällen gab es einen leichten Anstieg von 453 auf 458 und es wurden mehr Personen verletzt (Zunahme um 6,7 Prozent von 326 auf 348). Die Zahl der getöteten Fußgänger entwickelte sich dagegen sehr positiv - es mussten nur zwei Menschen sterben, das sind sechs weniger als noch im vergangenen Jahr.

Zu den Hauptrisikogruppen zählen auch Motorradfahrer. 1.069 Biker waren 2023 in einen Verkehrsunfall verwickelt (Vorjahr 1.040). Dabei wurden 932 Fahrer bzw. Mitfahrer verletzt (Anstieg von 3,9 Prozent). Getötet wurden hier 24 Personen, im Vorjahr waren es noch 29. Hauptunfallursache in diesem Bereich ist nach wie vor nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit, so das PPOBS.

Bei den unfallbeteiligten Senioren (65 Jahre und älter) stellt die Polizei eine negative Entwicklung bei der Gesamtunfallzahl (4.285 Unfälle; Vorjahr 4.140 Unfälle) und bei den verletzten Senioren (1.251 Verletzte, Vorjahr 1.230 Verletzte) fest. Die Zahl der getöteten Senioren fiel dagegen von 29 auf 22. Eine Erklärung zum Hintergrund dieser Risikogruppe liefert das PPOBS jedoch nicht.  

Bei der Risiko-Zielgruppe der jungen Erwachsenen (18-24 Jahre) ist die Gesamtunfallzahl (3.064 Unfälle; Vorjahr 2.999) und die Anzahl der Verletzten (869 Verletzte; Vorjahr 856) ebenfalls gestiegen. Mit sechs Getöteten, acht im Vorjahr, konnte jedoch ein leichter Rückgang festgestellt werden.

mz

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