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Stadionumbau bei den Starbulls

„Schlag ins Gesicht“, „fataler Fehler“: Fans reagieren emotional auf geplanten Stehplatzabbau

Wie seit zwei Jahren nicht mehr: Die volle Mangfallkurve bejubelt das Starbulls-Team.
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Die volle Mangfallkurve bejubelt das Starbulls-Team.

Sie stehen seit Jahrzehnten, singen, reisen mit – jetzt sollen sie Platz machen. Der geplante Umbau im Rofa-Stadion schlägt hohe Wellen. Zahlreiche Fans der Starbulls Rosenheim fühlen sich übergangen – und reagieren mit Wut und Trauer. Die Reaktionen sind eindeutig.

Rosenheim – Der geplante Umbau des Rofa-Stadions und der damit verbundene massive Rückbau der Stehplatzbereiche sorgt bei vielen Fans der Starbulls Rosenheim für heftige Emotionen. Unser Leseraufruf zum Thema hat zahlreiche Reaktionen ausgelöst – die Meinungen sind vielschichtig, der Tenor bislang aber eindeutig: Die Stimmung im Stadion darf nicht auf der Strecke bleiben.

In unserem Aufruf wollten wir von euch wissen: Was haltet ihr davon, dass durch den Umbau viele traditionelle Stehplätze weichen müssen? Die Rückmeldungen zeigen, wie tief die Veränderung viele Fans trifft – emotional, aber auch in ihrer jahrzehntelangen Verbundenheit mit dem Verein.

Große Sorge um die Stimmung

Viele Zuschriften betonen vor allem eines: Dass gerade die Fans in der Kurve seit Jahrzehnten das Herz der Stimmung im Stadion sind – und dass genau dieser Teil der Fanbasis nun verdrängt wird. Mehrere Fans sprechen von einem „Schlag ins Gesicht“ und fürchten einen Verlust der einzigartigen Atmosphäre, die das Rosenheimer Eishockey auszeichnet.

Ein oft geäußerter Gedanke: Stimmung kann man nicht planen – und sie entsteht nicht auf Sitzplätzen, sondern dort, wo man eng zusammensteht, sich kennt, laut wird, mitlebt. Was bleibt, wenn dieser emotionale Kern verloren geht?

Gleichzeitig zeigen viele Zuschriften auch Verständnis: Dass sich ein Stadion weiterentwickeln muss, dass wirtschaftliche Aspekte und neue Komfortansprüche berücksichtigt werden müssen – das sei nachvollziehbar. Dennoch warnen zahlreiche Fans davor, dabei die Seele des Vereins zu verlieren: „Ein modernes Stadion bringt nichts, wenn es innen leer klingt.“

Eure Meinungen zum Umbau im Rofa-Stadion

Fritz aus Waging am See: Seit 1982 besuche ich die Spiele der Starbulls, vorher Sportbund und habe mehrere Umbaumaßnahmen im Stadion miterlebt. Zur jetzigen Situation kann ich nur sagen, falls die Sitzplatzanzahl erhöht wird, ist das Gedränge auf den Stehplätzen auch bei „schlecht besuchten“ Spielen riesig, was zum Teil schon als gefährlich eingestuft werden kann. Als eingefleischter Stehplatzbesucher, wäre dann eine drastische Zuschauerreduzierung, in meinen Augen notwendig. Die Stimmung würde auf alle Fälle darunter leiden.

Harald: Ich stehe seit 1983 mit kurzen Unterbrechungen direkt oberhalb der Rosenheimer Strafbank. Für mich gehört auch der Stehplatz zum Eishockey, da man so, nah beieinander stehend, auch emotionaler dabei ist. Es gibt einige, die man so auch kennengelernt hat und sich eben auch nur beim Eishockey trifft. Nachdem aber schon ein Großteil des starken Teams der Vorsaison unverständlicherweise gegangen wurde, war ich schon sehr enttäuscht. Dass jetzt der Platz, an dem ich seit gut 40 Jahren Rosenheimer Eishockey erlebt habe, aufgelöst wird, ist die nächste traurige Entwicklung.

Ein Schlag ins Gesicht langjähriger Fans, auf die man wohl keinen Wert mehr legt. Daher, da inzwischen pro Jahr ohnehin 3/4 des Teams ausgetauscht wird und keinen Wiedererkennungswert mehr hat, war es das für mich mit dem Rosenheimer Eishockey. Und mit der genialen Stimmung im Stadion wird´s des auch gewesen sein. Traurig, sehr traurig!

Christian: Ich fahre seit 39 Jahren nach Rosenheim ins Eishockey und habe in dieser Zeit einmal den Stehplatzbereich vor ca. 15 Jahren gewechselt. Ich habe sehr viel Zeit mit dem Sportbund und Starbulls mitgefiebert, viele Höhen und Tiefen erlebt. Schade fand ich, dass vor Jahren die Gastronomie weggefallen ist. Meine Kinder haben es sehr genossen, nach einer Anreise von fast 60 km dort Abend zu essen, auf die Eisfläche zu schauen und anschließend das Spiel live mitzuerleben.

Jetzt werden uns auch noch die Stehplätze, das Gespräch und Fachsimpeln genommen, da werde ich in Zukunft mir eine andere Livesportart ansehen, oder nur noch im Fernsehen mit den Starbulls mitfiebern. Auch wenn ich den Verein vielleicht verstehen kann, aber die Anreise, der Aufpreis Stehplatz – Sitzplatz, wird mir für drei Personen zu teuer. Schade!

Manuela aus Brannenburg: Ich verstehe beide Seiten. Ich bin auf einen Sitzplatz angewiesen und habe eine Dauerkarte. Zusätzliche Sitzplatzkarten waren kaum zu bekommen. Leider blieben Sitzplätze auch leer, weil manche Dauerkarteninhaber diese dem Zweitmarkt nicht zur Verfügung stellten. Meine Sitzplatzdauerkarte kostet für die neue Saison 180 Euro mehr, das ist heftig.
Problematisch sehe ich die Situation für eingeschränkte Personen mit Stehplatzkarten, die nunmehr in die Kurve gehen müssen. Der Aufgang ist eng und an den Geländern zum Festhalten stehen meistens Fans. Ein Stehplatzbereich für Menschen mit Einschränkungen wäre wünschenswert, außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Auf- bzw. Abgänge freigehalten werden. 

Sorge um Stimmung und „0815-Stadion“

Anita: Ich kann verstehen, dass man mit der Zeit gehen muss und auch den in diesem Fall älteren bzw. gesundheitlich angeschlagenen Menschen eine Möglichkeit zum Stadionbesuch bieten sollte. Allerdings geht das in diesem Fall auf Kosten der Fans, die die Stimmung machen. Ich bin nicht unbedingt ein Fan der extremen Kurve. Allerdings sind sie diejenigen, die vor – während – und auch noch nach dem Spiel diese unvergleichliche Stimmung wie einen Leistungssport betreiben und ins Stadion tragen… und das seit vielen Jahren. Das darf auf keinem Fall passieren, denn dann geht es in Richtung der SAP-Arena, die zwar ein tolles Stadion ist, aber die Stimmung nicht da ist. Dann ist das ganze Stadion nichts wert!

Da sollte die Vereinsführung bitte nochmal nachdenken, ob Sie die großartige Stimmung oder ein modernes Stadion haben wollen. Es würde schon reichen, wenn die Toiletten vorne unter der Marco-Polo-Lounge runderneuert werden würde. Ich und meine Familie sind seit Jahren Dauerkarten-Besitzer – vier auf Sitzplätzen und zwei in der Kurve. Aber die Stimmung kommt nicht von unseren Sitzplätzen, sondern aus den Stehplätzen. Also liebe Vereinsführung, macht nicht den Fehler und werft Eure Stimmungsmacher raus. Das wäre ein fataler Fehler, dann ist das Rofa-Stadion eins wie jedes andere 0815-Stadion auch!

Katja: Ich finde es schrecklich. Die sollen mal überlegen, wer das Geld bringt und die Stimmung macht, nicht diejenigen, die nur ab und an ins Stadion gehen, sondern die Fans, die in der Kurve stehen und immer da sind egal ob Zuhause oder bei Auswärtsfahrten

Michael: Auch wir Fans von der Geraden stehen schon über 20 Jahre oder länger da, da waren wir noch gut genug, jetzt will man uns verscheuchen aufgrund der Sitzplätz€. Dies scheint ja - ohne irgendwie einen Kompromiss einzugehen, beschlossene Sache zu sein. Sowas wird einfach entschieden. Ihr gewinnt wenig Fans - verliert durch diese Aktion viele - verkauft hoffentlich weitaus weniger Karten.

Was die Stimmung betrifft, werdet ihr selbst sehen. Ihr seid die Totengräber des Rosenheimer Eishockeys … darauf könnt ihr stolz sein, das war’s für mich. Ich gehe seit 1998, trage den Verein immer im Herzen - ich bin von eurem Handeln schwer enttäuscht. Eishockey in Rosenheim soll für alle (bezahlbar) sein.

Die Diskussion geht weiter

Die vielen Rückmeldungen zeigen: Der geplante Umbau des ROFA-Stadions bewegt – und er wirft Fragen auf, die weit über bauliche Veränderungen hinausgehen. Wie viel Tradition verträgt der Fortschritt? Und wie wichtig ist die Stimme der Fans bei solchen Entscheidungen?

Wir bleiben an dem Thema dran – und freuen uns weiterhin über eure Meinungen, Geschichten und Bilder rund um das Rosenheimer Eishockey. Schickt uns eure Zeilen an leserbriefe@ovb24.de (Kennwort „Stadion“) oder eine Facebook.-Nachricht mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch - gerne auch aus dem Stadion.

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