Steigerung um bis zu 65 Prozent im November 2021
Stärkster Anstieg der letzten sechs Jahre: Nie zuvor mehr Todesfälle in Rosenheim, BGL und Mühldorf
Die Auswertung aktueller vorläufiger Daten zeigt, dass sich die Zahl der Verstorbenen im Freistaat im November 2021 insgesamt auf deutlich erhöhtem Niveau im Vergleich zu den Jahren 2016 bis 2019 bewegt. Auch die Region muss einen gewaltigen Anstieg verzeichnen.
Fürth - Wie das Expertenteam des Bayerischen Landesamts für Statistik nach der Auswertung vorläufiger Daten mitteilt, verstarben im November 2021 nach derzeitigem Datenstand 14 521 Personen. Damit lag die Zahl der Sterbefälle im Freistaat im November 2021 um 32,0 Prozent über der durchschnittlichen Anzahl an Verstorbenen in den Jahren 2016 bis 2019 (11 003 Personen). Sie fiel auch höher aus als im November des Jahres 2020, wo 12.444 Sterbefälle verzeichnet wurden.
Eine Differenzierung nach Altersgruppen zeigt, dass der Anstieg der Sterbefallzahlen im Freistaat vor allem auf erhöhte Sterbefallzahlen in der Gruppe der 80-Jährigen und Älteren zurückzuführen ist. Im November 2021 übersteigt die Zahl der Verstorbenen in dieser Altersgruppe den Vergleichswert aus den Vorjahren um 42,2 Prozent. Anders als in den unmittelbaren Vormonaten liegt im November 2021 jedoch auch die Zahl der Verstorbenen im Alter von 60 bis 79 Jahren deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
Experten sind davon überzeugt, dass die Übersterblichkeit im November 2021 eng mit der heftigen 4. Corona-Welle in Zusammenhang steht. Insgesamt starben laut RKI bislang mindestens 114.351 Menschen in Deutschland an bzw. mit Corona.
Die Abweichung der monatlichen Sterbefallzahlen Bayerns in den Jahren 2020 und 2021 von den Durchschnittswerten der Jahre 2016 bis 2019 (in%).
| Alter | Jul 2021 | Aug 2021 | Sep 2021 | Okt 2021 | Nov 2021 |
| Insgesamt | 3,5 | 3,8 | 11,7 | 14,5 | 32,0 |
| 0 bis 59 Jahre | -4,6 | -7,8 | -5,8 | 8,5 | 11,4 |
| 60 bis 79 Jahre | -3,6 | -1,8 | 2,1 | 3,0 | 19,7 |
| 80 Jahre und älter | 9,2 | 9,2 | 20,4 | 22,3 | 42,2 |
Sterbefallzahlen für die Stadt Rosenheim
Die Sterbefallzahlen in der Stadt Rosenheim bewegen sich im November 2021 im Vergleich zu den entsprechenden Monaten der Vorjahre auf stark erhöhtem Niveau: So steigt die Anzahl der Verstorbenen im Vergleich zum Durchschnitt der korrespondierenden Monate der Vorjahre um über 65 Prozent. 76 Todesfälle in einem Monat wurden in den vergangenen sechs Jahre nie gezählt.
| Jahr | September | Oktober | November |
| 2016 | 47 | 33 | 44 |
| 2017 | 62 | 42 | 48 |
| 2018 | 39 | 36 | 38 |
| 2019 | 51 | 53 | 54 |
| 2020 | 40 | 44 | 49 |
| 2021 | 44 | 57 | 76 |
Sterbefallzahlen für den Landkreis Rosenheim
Im Landkreis Rosenheim sieht die Lage im November 2021 nicht besser aus; 55 Todesfälle mehr als im Vergleichsmonat von 2020. Hier liegt der Anstieg bei 44 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Vorjahre. Mehr Todesfälle (349) verzeichnete der Landkreis nur im Dezember 2020.
| Jahr | September | Oktober | November |
| 2016 | 196 | 207 | 210 |
| 2017 | 192 | 251 | 218 |
| 2018 | 200 | 209 | 210 |
| 2019 | 207 | 233 | 249 |
| 2020 | 215 | 239 | 282 |
| 2021 | 223 | 285 | 337 |
Sterbefallzahlen für den Kreis Altötting
Auch der Landkreis Altötting muss für den November 2021 einen starken Anstieg der Sterbefallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren verbuchen. Hier stieg der Wert im Vergleich um über 60 Prozent. Insgesamt ist es der zweithöchste Monatswert in den vergangenen sechs Jahren. Nur im Dezember 2020 wurden mit 184 mehr Todesfälle gezählt.
| Jahr | September | Oktober | November |
| 2016 | 83 | 96 | 98 |
| 2017 | 101 | 104 | 99 |
| 2018 | 92 | 101 | 102 |
| 2019 | 111 | 122 | 103 |
| 2020 | 114 | 106 | 118 |
| 2021 | 109 | 122 | 167 |
Sterbefallzahlen für den Kreis Mühldorf
184 Sterbefälle registriert der Landkreis Mühldorf für den Monat November 2021. Das ist mit Abstand der höchste Wert in den vergangenen sechs Jahren. Im November 2021 stieg damit der Wert der Verstorbenen im Vergleich zum Durchschnitt der Vorjahre um über 62 Prozent. 184 Todesfälle in nur einem Monat verzeichnete der Landkreis in den vergangenen sechs Jahren nie.
| Jahr | September | Oktober | November |
| 2016 | 87 | 122 | 130 |
| 2017 | 102 | 118 | 107 |
| 2018 | 77 | 103 | 91 |
| 2019 | 78 | 103 | 115 |
| 2020 | 113 | 117 | 123 |
| 2021 | 104 | 122 | 184 |
Sterbefallzahlen für den Kreis Berchtesgadener Land
Der Kreis Berchtesgadener Land muss den höchsten prozentualen Anstieg bei den Sterbefallzahlen im Vergleich zum Durchschnitt der Vorjahre verbuchen. 156 Todesfälle entsprechen einem Anstieg von knapp 70 Prozent und stellen den höchsten Monatswert der vergangenen sechs Jahre dar.
| Jahr | September | Oktober | November |
| 2016 | 96 | 104 | 80 |
| 2017 | 80 | 97 | 97 |
| 2018 | 98 | 90 | 89 |
| 2019 | 85 | 92 | 93 |
| 2020 | 101 | 100 | 103 |
| 2021 | 104 | 137 | 156 |
Sterbefallzahlen für den Kreis Traunstein
Im Vergleich zum Rest der Region musste der Landkreis Traunstein „nur“ einen Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Vorjahre verzeichnen. Dennoch stellen 216 Todesfälle den vierthöchste Monatswert der vergangenen sechs Jahre dar. Nur im Januar 2017 (228), im April 2020 (249) und im Dezember 2020 (222) starben im Landkreis Traunstein mehr Menschen.
| Jahr | September | Oktober | November |
| 2016 | 152 | 170 | 174 |
| 2017 | 146 | 177 | 175 |
| 2018 | 165 | 145 | 157 |
| 2019 | 145 | 161 | 178 |
| 2020 | 152 | 184 | 199 |
| 2021 | 163 | 208 | 216 |
mz