Schnee an Heiligabend?
Statistik zeigt: So oft gab es wirklich weiße Weihnachten bei uns in der Region
Schnee und Weihnachten sind in unserer Vorstellung untrennbar miteinander verbunden. Denn früher war das Winterwetter eine verlässliche Größe an den Feiertagen. War es das? Ein meteorologischer Rückblick auf die vergangenen sechs Jahrzehnte bei uns in der Region.
von Raphaela Kreitmeir
Erinnert man sich zurück, war die Heilige Nacht immer auch weiß. Durch knirschenden Schnee stapfte man an der Hand der Eltern zur Kirche und mit vor Aufregung und Kälte geröteten Wangen wieder nach Hause. Die Kerzen am Christbaum im Wohnzimmer spiegelten sich in den von Eiskristallen überzuckerten Scheiben. Und an den Feiertagen fuhr man auf neuen Skiern auf frisch verschneiten Pisten ins Tal. So in etwa sieht der Film aus, der bei vielen vor dem inneren Auge abläuft, wenn man sie nach den Weihnachtsfeiertagen in der Kindheit fragt. Aber stimmt das auch – also im Hinblick auf das Wetter? Das hängt natürlich davon ab, wo man lebt. Aber auch am gleichen Ort lässt sich die Tendenz zu weniger Winter, und das bedeutet auch weniger Schnee, feststellen. Wir haben uns die Daten am 24., 25. und 26. Dezember für Rosenheim und Traunstein angesehen – und zwar von 1960 bis 2020. (Quelle: www.interaktiv.waz.de/schnee-an-weihnachten)
Wobei unser Bild von tiefverschneiten Weihnachten aus amerikanischen Filmen stammt. Das ist zum einen ein romantisches Klischee, das zum anderen aber auf den Wetterverhältnissen in den Nordstaaten der USA basiert. Dort sind weiße Weihnachten nichts Ungewöhnliches. Bei uns reicht bereits eine relativ geringe Schneemenge aus, um den Feiertagen rein meteorologisch das Attribut „weiß“ zu verleihen. Wird nämlich an einer Wetterstation am 24., 25. und 26. Dezember jeweils ein Zentimeter Schnee oder mehr gemessen, spricht man bereits von weißen Weihnachten.
Aktuelle Analysen des Deutschen Wetterdienstes DWD zeigen, dass weiße Weihnachten in den vergangenen Jahrzehnten seltener geworden sind. Die Chancen auf eine Schneedecke an allen drei Weihnachtstagen gingen in Deutschland durchschnittlich um 13 Prozent und regional sogar um bis zu 44 Prozent zurück, vergleicht man die Zeitspanne von 1991 bis 2020 mit dem davorliegenden Dreißigjahreszeitraum von1961 bis 1990. Besonders betroffen von der geringeren Wahrscheinlichkeit einer weißen Weihnacht aufgrund des Klimawandels mit steigenden Temperaturen ist laut DWD der Süden Deutschlands.
Rosenheim
1960er Jahre
- 6-mal Schnee an allen Weihnachtstagen
- 2-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 2-mal gar kein Schnee
1970er Jahre
- 4-mal Schnee an allen Weihnachtstagen
- 2-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 4-mal gar kein Schnee
1980er Jahre
- 3-mal alle Tage Schnee
- 1-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 6-mal gar kein Schnee
1990er Jahre
- 5-mal alle Tage Schnee
- 3-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 2-mal gar kein Schnee
2000er Jahre
- 4-mal alle Tage Schnee
- 2-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 4-mal gar kein Schnee
2010er Jahre
- 1-mal alle Tage Schnee
- 1-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 8-mal gar kein Schnee
Traunstein
1960er Jahre
10-mal alle Tage Schnee
1970er Jahre
- 7-mal alle Tage Schnee
- 1-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 2-mal gar kein Schnee
1980er Jahre
- 3-mal alle Tage Schnee
- 1-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 6-mal gar kein Schnee
1990er Jahre
- 4-mal alle Tage Schnee
- 3-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 3-mal gar kein Schnee
2000er Jahre
- 4-mal alle Tage Schnee
- 1-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 5-mal gar kein Schnee
2010er Jahre
- 1-mal alle Tage Schnee
- 2-mal Schnee wenigstens an einem der Weihnachtstage
- 7-mal gar kein Schnee
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