Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Rott - Die kleine Gemeinde befand sich am Feiertag des 3. Oktober im Ausnahmezustand: Mit der gesamten CSU-Spitze um Vorsitzenden Horst Seehofer und den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder feierten zahlreiche Vertreter von Politik und Gesellschaft den 30. Todestag von Franz Josef Strauß.
Update, 14 Uhr: Feierliches Gedenken an Franz Josef Strauß
Der Kranzniederlegung am Grab des 1988 verstorbenen Ausnahmepolitikers ging ein feierlicher Gottesdienst mit Pfarrer Klaus Vogl in der Pfarrkirche in Rott am Inn voraus.
Unter der Vielzahl an Gästen waren neben den Angehörigen von Franz Josef Strauß um seine drei Kinder Monika Hohlmeier, Max und Franz Georg Strauß die Politiker auf Bundesebene, Horst Seehofer, Markus Söder, Joachim Herrmann, Daniela Ludwig und Ilse Aigner vertreten. Zum Gedenken an den 30. Todestag erschienen unter anderem auch die Landtags-Abgeordneten Klaus Stöttner und Otto Lederer, Bezirksrat Sebastian Friesinger und natürlich Rotts Bürgermeister Marinus Schaber sowie der ehemalige Ministerpräsident Edmund Stoiber. An der Gedenkfeier nahm auch die Witwe von Helmut Kohl, Maike Kohl-Richter, teil.
Das Sicherheitsaufkommen war enorm, die lokale Polizei um Beamte der Wasserburger Inspektion wurde vom Verfassungsschutz unterstützt. Ein Polizeihund hat vorab die Familiengruft auf dem Friedhof abgesucht, die dann am Mittwochvormittag bis zur Kranzniederlegung von den Beamten gesperrt wurde. Die Gedenkfeier an Franz Josef Strauß lief jedoch vollkommen friedlich ab.
Seehofer: "Strauß wird immer ein Vorbild für mich bleiben"
CSU-Chef Horst Seehofer würdigte den "Bayer des Jahrhunderts" an dessen Gruft: "Wir gedenken dem Schöpfer des modernen Bayerns, unserem Urvater der europäischen Einigung. Franz Josef Strauß war ein Ausnahmepolitiker - einzigartig in all seinen Facetten wie seine Heimat Bayern."
Die enorme Strahlkraft, die von dem Politiker ausgehe, sei noch heute vorhanden. Der Mytos Strauß sei lebendig wie eh und je. "Ich habe ihn als jungen Politiker erleben dürfen und war immer tief beeindruckt von seinen politischen Überlegungen und seiner rhetorischen Kraft. Strauß wird immer ein Vorbild für mich bleiben."
Seehofers abschließende Worte: "Sein Erbe ist so reich, dass es den Rahmen dieser Kranzniederlegung sprengen würde. Wir verneigen uns vor Franz Josef Strauß und folgen seinem Auftrag, nicht die Asche zu bewahren, sondern das Feuer weiter zu tragen."
Söder: "Strauß ist und bleibt der Kompass für Bayern"
Auch Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder fand treffende Worte für die Verdienste des früheren Partei- und Regierungschefs: "Ich kann mich an Strauß erinnern, als ich sechszehn Jahre alt war. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich hier einmal als Bayerischer Ministerpräsident am Grab von Strauß stehen darf um ihm zu gedenken. Strauß war eine beeindruckende Persönlichkeit, er hat die Bundesrepublik geprägt und mit seinen Ideen ein modernes Bayern geformt. Mit seinen Visionen hat er Bayern zu dem gemacht, was es ist."
"Früher hatte ich ein Riesenplakat von Franz Josef Strauß in meinem Zimmer hängen. Einige brachte dies zum Schmunzeln, ich fand's cool", sagte Söder zum Abschluss seiner Rede. "Strauß ist und bleibt der Kompass für Bayern."
Salutschüsse der Schützen auf dem Friedhof umrahmt von den Klängen der Bayern- und Deutschlandhymne rundeten die Gedenkfeier ab.
Stelldichein von Politik und Gesellschaft an Strauß-Gruft in Rott
Erstmeldung: CSU-Spitze zu Strauß' 30. Todestag in Rott erwartet
Als Ehrengäste am 3. Oktober in Rott erwartet werden CSU-Vorsitzender Horst Seehofer und der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder.
Um 10 Uhr beginnt der feierliche Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche. Um 11.15 Uhr folgt die Kranzniederlegung am Grab von Franz Josef Strauß. In der Gruft im Friedhof neben der Kirche ist der am 3. Oktober 1988 gestorbene Politiker neben seiner vier Jahre zuvor tödlich verunglückten Frau Marianne beerdigt.
Horst Seehofer findet treffende Worte zum Gedenken an den 30. Todestag seines CSU-Vorfahren: "Franz Josef Strauß war der Schöpfer des modernen Bayerns, er hat die Grundlagen gesetzt für ein geeintes Deutschland und er war ein Visionär für die Zusammenarbeit in Europa. Sein Erbe ist unser Auftrag. Gemeinsam mit seiner Familie gedenkt die Partei von Franz Josef Strauß, die Christlich-Soziale Union, anlässlich seines 30. Todestages ihres langjährigen Parteivorsitzenden und Bayerischen Ministerpräsidenten."
Am 1. Oktober 1988 hatte Strauß mittags zusammen mit dem damaligen Verteidigungsminister Rupert Scholz die Wiesn besucht. Hendl und Kalbshaxe mit ein oder auch zwei Mass Bier. Ein üppiges Mahl, opulent, wie es Strauß in vielerlei Hinsicht liebte.
Danach ging es per Hubschrauber zum Jagdschloss Aschenbrennermarter bei Altenthann nordöstlich von Regensburg. Kurz darauf rang er mit dem Tod, ein Kollaps noch vor Beginn der Jagd. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der Beginn eines Dramas, das ganz Bayern bewegte.
Dramatische Vorzeichen hatte es durchaus schon gegeben: Seit August 1988 häuften sich gesundheitliche Probleme bei dem 73-Jährigen. Die Todesursache: Ein Multiorganversagen von Herz-Kreislauf, Lunge und Nieren.
Nachdem die Ära Strauß zu Ende war, begann die Heldenverehrung. Strauß war stets umstritten und streitbar, nach seinem Tod erstarrten auch die Gegner in Ehrfurcht. Zehntausende pilgerten am geschlossenen Sarg im Münchner Prinz-Carl-Palais vorbei. Der Trauerzug war pompös. Am Ende fand Strauß im kleinen und abgeschiedenen Rott am Inn an der Seite seiner Frau Marianne die letzte Ruhe. Die Familiengruft ist seitdem Wallfahrtsort für viele Strauß-Anhänger.