Wochenbericht Stand 22. April
So ist die Corona-Lage in Stadt und Landkreis Rosenheim im Überblick
Der vorliegende Lagebericht soll die aktuelle Situation in Stadt und Landkreis Rosenheim zu Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus (COVID-19) widerspiegeln.
Landkreis Rosenheim – Die Daten beruhen auf den Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz bis zum 21. April 24 Uhr (zur Beachtung: Aufgrund der Osterfeiertage beträgt der aktuelle Berichtszeitraum 8 und im Bericht der Vorwoche sechs Tage). Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen.
Fallzahlenentwicklung:
Seit dem letzten Wochenbericht mit Stand 13. April 24 Uhr wurden dem Gesundheitsamt 2971 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet. Das Infektionsgeschehen hat laut Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, im Vergleich zur Vorwoche noch einmal abgenommen, die aktuelle Welle klingt weiter ab. Die 7-Tage-Inzidenz lag in der zurückliegenden Woche konstant unter 1000. „Zu beachten ist dabei jedoch, dass in vielen Fällen kein PCR-Test mehr durchgeführt wird, was zu einer Unterschätzung der tatsächlichen Infektionszahlen führen kann. Die Testzahlen bei den Antigentests in den Teststellen der Region im März hingegen zeigen mit über 170.000 Tests im Vergleich zu den Vormonaten weiter ansteigende Tendenz, ebenso die Positivenrate (5,6 Prozent). Das Virus ist weiter unter uns und verbreitet sich. Wir müssen davon ausgehen, dass es spätestens im Herbst aufgrund der unzureichenden Immunität in der Bevölkerung zu einer erneuten Infektionswelle kommen wird. Über die Schwere der Erkrankungen lässt sich nur spekulieren. Um gut für die kalte Jahreszeit gerüstet zu sein, müssten sich noch deutlich mehr Menschen gegen COVID-19 impfen und boostern lassen“, so Hierl.
Von den 835 verstorbenen Personen waren 40 (am 13. April: 40) Personen unter 60 Jahren. 548 (am 13. April: 547) Verstorbene waren über oder gleich 80 Jahre alt. Seit dem letzten Wochenbericht wurden dem Gesundheitsamt zwei verstorbene Personen (am 13. April: 4) gemeldet. Eine Person ist in den letzten 7 Tagen verstorben. Keine Person war unter 60 Jahre und eine Person war über 80 Jahre. Eine der verstorbenen Personen war in einem Heim betreut worden.
Situation in den Krankenhäusern:
Nach Aussage des Ärztlichen Leiters Krankenhauskoordinierung, Dr. Michael Städtler, sind die Belegungszahlen mit COVID-19 auf den Normalstationen weiter abnehmend, auf den Intensivstationen gleichbleibend. Ein gleiches Bild zeigt sich im gesamten bayerischen Raum. Die Auslastung der Kliniken auch auf den Normalstationen ist unter anderem durch aufgeschobenen Behandlungen insgesamt sehr hoch.
Situation in den Heimen:
In den Heimen in Stadt und Landkreis ereignete sich bei Bewohnern und Mitarbeitern weiterhin eine hohe Zahl an Infektionen, insgesamt nimmt die Infektionsaktivität in den Einrichtungen aber weiter ab. Dabei ist der Anteil der positiv getesteten, vollständig geimpften und größtenteils geboosterten Bewohner und Mitarbeiter weiterhin sehr hoch; die Verlaufsformen sind in der Regel jedoch milde und es besteht eine nur sehr geringe Rate an Hospitalisierungen der Bewohner. Dies ist als klarer Erfolg der Impfung zu werten. So bestanden COVID-19-Infektionsgeschehen in der letzten Woche in 27 (Vorwoche: 27) Alten- und Pflegeheimen, in 4 (Vorwoche: 7) Einrichtungen ereigneten sich dabei Ausbrüche mit jeweils 5 und mehr Fällen bei Bewohnern. Betroffen waren insgesamt 54 (Vorwoche: 91) Bewohner und 68 (Vorwoche: 78) Mitarbeiter. 5 (Vorwoche: 6) Heimbewohner (= 9%) mussten hospitalisiert werden.
Situation in Kindertagesstätten und Schulen:
In der zurückliegenden Woche wurden dem Gesundheitsamt keine Gruppenschließungen in Kitas übermittelt.
Impfungen:
Die berechneten Impfquoten sind ungenau, da keine Impfungen, die in anderen Landkreisen/Städten durchgeführt wurden, keine betriebsärztliche Impfungen und seit Oktober 2021 keine Klinik-Impfungen enthalten sind; zudem werden auch Personen aus anderen Landkreisen/Regionen in Stadt und Landkreis Rosenheim geimpft. Aktuell können impfwillige Bürger ab 5 Jahren im Impfzentrum in Rosenheim geimpft werden.
Eine Registrierung ist unter www.impfzentren.bayern sowie in Ausnahmen telefonisch unter 08031/ 365 8899 möglich. Auf diesen Wegen können Termine für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen vereinbart werden. Daneben können im Impfzentrum auch Impfungen ohne vorherige Terminvereinbarung durchgeführt werden. Dabei kann es allerdings zu längere Wartezeiten kommen, sodass eine Terminvereinbarung dringend empfohlen wird.
Daten zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht:
Für Beschäftigte bestimmter medizinischer oder pflegerischer Einrichtungen, beispielsweise Kliniken, Pflegeheime, Arztpraxen, ambulante Pflegedienste und Rettungsdienste, besteht die gesetzliche Pflicht, bis zum Ablauf des 15. März 2022 ihrem Arbeitgeber einen Nachweis über eine abgeschlossene Impfung, einen Genesenennachweis oder ein ärztliches Attest, dass sie nicht geimpft werden können, vorzulegen. Arbeitgeber haben das zuständige Gesundheitsamt zu informieren, wenn die Nachweise nicht fristgerecht vorgelegt werden oder Zweifel an der Echtheit oder inhaltlichen Richtigkeit der vorgelegten Nachweise bestehen. Das Gesundheitsamt prüft die Meldungen und kann dies gegebenenfalls als Ordnungswidrigkeit verfolgen und ein Bußgeld verhängen. Unter Umständen kann auch ein Tätigkeitsverbot angeordnet werden.
Mit Datenstand 19.04.2022 wurden dem Gesundheitsamt von den betroffenen Einrichtungsleitungen 2.224 Fälle gemeldet. Die Auswertung des Meldegrunds (Datengrundlage: elektronisch über das Meldeportal gemeldete Fälle) ergab: in etwa 90 Prozent wurde den Leitungen von den der Pflicht unterfallenden Mitarbeitern kein Nachweis vorgelegt, in ca. 2 Prozent bestanden Zweifel an der Echtheit oder inhaltlichen Richtigkeit der vorgelegten Bescheinigung. In etwa 8 Prozent hatte ein früher vorgelegter Nachweis aufgrund Zeitablaufs seine Gültigkeit verloren und es wurde hiernach binnen eines Monats kein neuer Nachweis erbracht.
Fallzahlen in den Gemeinden:
Bei der berichteten Verteilung der Fälle auf die Gemeinden kann es durch festgestellte Ausbrüche beispielsweise in Pflegeeinrichtung zu einer deutlich höheren Fallzahl kommen als in umliegenden Gemeinden. Im Rahmen von Reihenuntersuchungen werden hier Fälle entdeckt, die in anderen Gebieten nicht entdeckt wurden, sodass die Fallzahlen kein Abbild der Erkrankungen in der Bevölkerung darstellen. Hierbei werden auch Personen positiv getestet, die einen Verlauf ohne Symptome zeigen. Zusätzlich kann das Testverhalten zu regionalen Unterschieden führen.
Deshalb kann man im Moment keine Rückschlüsse auf eine höhere oder niedrigere Gefahr in den unterschiedlichen Gemeinden ziehen. Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen.
| Gemeinde | Fälle | Genesene | Differenz der Fälle zur Vorwoche |
|---|---|---|---|
| Albaching | 736 | 421 | +41 |
| Amerang | 1464 | 751 | +77 |
| Aschau im Chiemgau | 1901 | 919 | +57 |
| Babensham | 1390 | 764 | +62 |
| Bad Aibling | 7527 | 4144 | +233 |
| Bad Endorf | 3328 | 1714 | +150 |
| Bad Feilnbach | 3588 | 1923 | +120 |
| Bernau am Chiemsee | 2473 | 1210 | +108 |
| Brannenburg | 2559 | 1348 | +103 |
| Breitbrunn am Chiemsee | 570 | 298 | +22 |
| Bruckmühl | 6047 | 3349 | +262 |
| Chiemsee | 29 | 13 | +1 |
| Edling | 1765 | 965 | +83 |
| Eggstätt | 1019 | 536 | +62 |
| Eiselfing | 1475 | 786 | +63 |
| Feldkirchen-Westerham | 3600 | 1899 | +171 |
| Flintsbach am Inn | 1328 | 694 | +62 |
| Frasdorf | 1338 | 730 | +49 |
| Griesstätt | 1246 | 635 | +44 |
| Großkarolinenfeld | 2465 | 1418 | +88 |
| Gstadt am Chiemsee | 414 | 238 | +16 |
| Halfing | 1342 | 752 | +50 |
| Höslwang | 631 | 340 | +20 |
| Kiefersfelden | 2391 | 1387 | +62 |
| Kolbermoor | 6940 | 4004 | +272 |
| Neubeuern | 1547 | 729 | +77 |
| Nußdorf am Inn | 1036 | 565 | +42 |
| Oberaudorf | 1897 | 1072 | +87 |
| Pfaffing | 1617 | 990 | +78 |
| Prien am Chiemsee | 3836 | 2009 | +161 |
| Prutting | 1331 | 704 | +62 |
| Ramerberg | 574 | 304 | +31 |
| Raubling | 4468 | 2257 | +184 |
| Riedering | 2352 | 1335 | +90 |
| Rimsting | 1348 | 681 | +62 |
| Rohrdorf am Inn | 2408 | 1386 | +129 |
| Rosenheim | 24517 | 14117 | +799 |
| Rott am Inn | 1656 | 930 | +109 |
| Samerberg | 1223 | 694 | +56 |
| Schechen | 2249 | 1226 | +69 |
| Schonstett | 613 | 352 | +22 |
| Söchtenau | 1351 | 747 | +49 |
| Soyen | 1181 | 636 | +50 |
| Stephanskirchen | 3883 | 2099 | +165 |
| Tuntenhausen | 2927 | 1632 | +108 |
| Vogtareuth | 1416 | 699 | +62 |
| Wasserburg am Inn | 5132 | 2859 | +186 |
Bei der Bewertung der in der Tabelle aufgeführten Fallzahlen der Gemeinden ist zu beachten: Wie bereits in der Vergangenheit kommuniziert, war am 27. Februar durch einen anwenderseitigen Fehler eines Labors bei der Labordatenübermittlung eine extrem große Datenmenge von Laborbefunden produziert worden, die beim Versuch des Abrufs durch das Gesundheitsamt Rosenheim zu einer über Tage andauernden Störung geführt hatte. Erst seit dem 11. März können Laborbefunde wieder regulär abgerufen und in die Software importiert werden.
Die Abarbeitung und Nachmeldung dieser „Altfälle“ läuft aktuell noch. Diese „Altmeldungen“ fließen noch in die Fallzahlen der „neu gemeldeten Fälle“ beim Robert Koch-Institut (RKI) ein, aber nicht in die Berechnung der 7-Tage-Inzidenz. Damit fließen die „Altfälle“ auch in die Auflistung der Gemeindefallzahlen (Spalten „Fälle“ und „Differenz der Fälle zur Vorwoche“ der Tabelle) ein. Der technische Aufwand, die „Altfälle“ in den einzelnen Kommunen rechnerisch von den tatsächlichen „Neufällen“ (die in den letzten 7 Tagen neu gemeldet wurden und in die 7-Tage-Inzidenz einfließen) zu trennen, ist für das Rosenheimer Gesundheitsamt nicht leistbar. Die Nachmeldung ist aber wichtig, um korrekt darzustellen, wie viele Positiv-Meldungen es seit Pandemiebeginn insgesamt in der Region gegeben hat.
Weitere Berichte zur Situation in Bayern und Deutschland finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und des Robert Koch-Instituts:
Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim




