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„Das ist heuer eine andere Dimension“

Pfingstverkehr im Ausnahmezustand: 45 Kilometer Stau auf der Tauernautobahn

Stau auf einer Autobahn
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Rund um das Pfingstwochenende drohen lange Staus. Die haben vor allem mit dem hohen Verkehrsaufkommen zu tun – aber nicht ausschließlich. (Symbolbild)

Zum Start ins Pfingstwochenende ging auf der Tauernautobahn kaum noch etwas: Baustellen, massiver Reiseverkehr und unkoordinierte Ausweichmanöver führten zu einem Mega-Stau von Salzburg bis nach Bayern. Auch in Tirol und auf der A3 stand der Verkehr. Die Bilanz: fünf Stunden Zeitverlust, verstopfte Dörfer und chaotische Szenen auf den Straßen.

Der Ferienstart hat für tausende Autofahrer in Süddeutschland und Österreich mit einem Verkehrsdesaster begonnen. Auf der Tauernautobahn (A10) in Richtung Süden kam es zu einem Stau von bis zu 45 Kilometern Länge – von Salzburg zurück über die Grenze nach Bayern. Laut dem österreichischen Radiosender Ö3 mussten sich Autofahrer auf eine Zeitverzögerung von rund fünf Stunden einstellen. Hauptursache war eine Tunnelbaustelle bei Golling im Salzburger Land.

Auch Tirol lahmgelegt: Baustellenchaos trifft auf Reiseansturm

Nicht nur in Salzburg, auch in Tirol wurde der Pfingstreiseverkehr zur Geduldsprobe. Auf der Brennerautobahn Richtung Italien sowie auf der Fernpass-Straße herrschte dichtes Verkehrsaufkommen. Laut Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl war der Grenztunnel auf italienischer Seite des Brennerpasses in der Nacht nur einspurig befahrbar – ein Umstand, der den österreichischen Behörden nicht mitgeteilt worden sei. Die Folge: kilometerlange Rückstaus und massive Behinderungen im Frühverkehr.

Auch das übliche Lkw-Fahrverbot trat erst um 7 Uhr morgens in Kraft – zu spät, um den Verkehr rechtzeitig zu entlasten. Enrico Leitgeb, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Tiroler Polizei, erklärte gegenüber der Tiroler Tageszeitung, dass vor allem Baustellenbereiche wie bei Wattens zum Nadelöhr wurden: „Der Mittelstreifen war dort nur 2,10 Meter breit – viele Wohnmobilfahrer trauten sich nicht weiterzufahren.“

Verzweifelte Fahrer, überlastete Dörfer: Polizei greift durch

Frustriert von der Autobahn suchten viele Lenker ihr Heil auf den Ausweichrouten – mit dramatischen Folgen für die Anwohner. Gemeinden entlang der Tauernautobahn wurden überrollt, Abfahrtssperren oft ignoriert. Besonders betroffen: Orte wie Kuchl, wo der Stau ursprünglich seinen Ausgang nahm. Bürgermeister Thomas Freylinger schlug gegenüber dem ORF Alarm: „Der heutige Samstag wird der schlimmste Tag!“

Auch der ÖAMTC-Stauberater Gerhard Hollitscher berichtete von chaotischen Szenen auf der Autobahn: Autos, die durch die Rettungsgasse fahren, Menschen, die auf der Fahrbahn herumlaufen – „es ist alles kreuz und quer“.

Die Polizei reagierte mit massiven Kontrollen. Wie Enrico Leitgeb der TT sagte, wurden zahlreiche Autofahrer an Knotenpunkten wie Zirl West wieder zurück auf die Autobahn geschickt. Strafen seien in der angespannten Lage aber keine verhängt worden. „Wir mussten die Straßen einfach freibekommen. Diskussionen hätten die Situation nur verschärft“, so Leitgeb.

„Das ist heuer eine andere Dimension“

Für die Verkehrsbehörden ist die Situation zwar angespannt, aber nicht völlig überraschend. „Das ist Pfingsten“, kommentierte Enrico Leitgeb nüchtern. Auch Asfinag-Sprecher Holzedl verwies auf die übliche Überlastung aller Südverbindungen rund um die Feiertage: „Egal, wo man hinschaut, es staut sich überall.“

Trotzdem sehen Experten in diesem Jahr eine neue Qualität der Belastung. „Dass Pfingsten so extrem ist, habe ich noch nie erlebt“, sagte Herbert Thaler vom ÖAMTC gegenüber den Salzburger Nachrichten. Normalerweise beruhige sich die Lage nachts – diesmal aber sei „die ganze Nacht der Bär los gewesen“.

Mit einer deutlichen Entspannung rechnete Thaler erst am Samstagnachmittag – vorausgesetzt, es komme nicht zu weiteren Zwischenfällen. (mh/dpa)

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