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In Raum Oberbayern Süd

Brezen kaufen, Schockanrufe bekämpfen - neuer Präventionsansatz der Polizei soll helfen

Der Kriminalpolizeiliche Fachberater Karl-Heinz Busch (links) und der Präventionsbeauftragte des Polizeipräsidiums Anton Huber (rechts) freuen sich mit Vertretern der Bäckereien und der Druckfirma über den Start der Kampagne
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Der Kriminalpolizeiliche Fachberater Karl-Heinz Busch (links) und der Präventionsbeauftragte des Polizeipräsidiums Anton Huber (rechts) freuen sich mit Vertretern der Bäckereien und der Druckfirma über den Start der Kampagne

Mit Warnhinweisen auf Bäckertüten wird die Polizei im südlichen Oberbayern ab sofort ihre Kampagne gegen die Betrugsmasche des sogenannten „Call-Center-Betrugs“ ergänzen. Im Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim wurde am 4. Dezember die Kampagne gestartet.   

Pressemeldung PP Oberbayern Süd im Wortlaut:

Südliches Oberbayern - Es gibt viele verschiedene niederträchtige Betrugsmaschen. Zwar berichten Medien darüber fortlaufend, aber die Täter, die zumeist in ausländischen Callcentern sitzen, ändern immer wieder ihre Taktik und werden zunehmend professioneller. Mal sind angebliche Einbrecherbanden in Wohnvierteln unterwegs, ein anderes Mal ist es der vermeintliche, folgenschwere Verkehrsunfall, den ein naher Angehöriger verursacht haben soll. Die Absicht, die der „falsche Polizeibeamte“ dabei verfolgt, ist immer die gleiche: Vor allem ältere Bürgerinnen und Bürger werden am Telefon unter enormen Stress gesetzt, angelogen und um ihr Geld gebracht!

Seit Jahren warnt das Polizeipräsidium Oberbayern Süd im Rahmen einer Präventionskampagne vor der Vorgehensweise der Täter und gibt Tipps, wie man sich davor schützen kann. Unterstützt wird die Polizei dabei längst von den Medien und auch von den Banken in der Region. Sie multiplizieren unsere Warnmeldungen, bringen unsere Flyer sowie Poster an die Frau und den Mann und ermöglichen uns entsprechende Vorträge zu halten.

Dunkelziffer vermutlich deutlich höher

Im Jahr 2022 registrierte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd 1767 Versuche, bei denen Bürgerinnen oder Bürger mit dem „Schockanruf“ oder dem Anruf von „falschen Polizisten“ betrogen werden sollten. Die Dunkelziffer dürfte noch erheblich höher sein. In 55 Fällen hatten die Kriminellen dabei Erfolg und richteten einen Vermögensschaden in Höhe von etwa 2,4 Millionen Euro an. Im laufenden Jahr 2023 stieg die Zahl der Versuche nochmals auf bislang beinahe 2500 an.

Erfreulich ist, dass die Anzahl der tatsächlich Geschädigten heuer, bis zum heutigen Tag, um fast 30 Prozent und die Schadenssumme sogar um rund 50 Prozent zurückging. Wie im vergangenen Jahr 2022 gab es im laufenden Jahr bislang 23 Festnahmen. Die positiven Entwicklungen sind sicher auch ein Verdienst der ständigen Aufklärungsarbeit der Polizei. Aber kein Grund, bei der Bekämpfung der perfiden Betrugsmaschen nachzulassen!

Neuer Präventionsansatz mithilfe von Bäckereien

Diese Präventionshinweise finden Kunden zukünftig auf den Bäckertüten

Deshalb startet das Polizeipräsidium heute mit einem neuen, zusätzlichen Präventionsansatz: Sowohl die ältere Generation, die direkt von den perfiden Taten betroffen ist, wie auch jüngere Menschen, die mit ihren Verwandten und Bekannten mit dem Thema Schockanrufe ins Gespräch kommen sollen, sind meist Kundinnen und Kunden von Bäckereien. Oftmals kennen Verkäuferinnen und Verkäufer der Geschäfte auch ältere Menschen persönlich und können bereits beim zwanglosen Gespräch am Verkaufstresen auf das Thema hinweisen.

Diesen Umstand möchte die Polizei nutzen und ließ deshalb Bäckertüten mit einem Präventionshinweis bedrucken. Für die Bedruckung wurde mit der Firma Hartl Verpackungs GmbH aus Vachendorf (Landkreis Traunstein) Kontakt aufgenommen, von dort aus werden nämlich Bäckereien im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums beliefert. Nachdem im Oktober der offizielle Auftrag erteilt werden konnte, wurden Ende November schon 6 Bäckereien aus den Landkreisen Altötting, Mühldorf am Inn, Traunstein und Berchtesgadener Land mit einer Auflage von 215.000 Bäckertüten beliefert.

Am Montag (4. Dezember) kamen Vertreter dieser Bäckereien auf Einladung ins Polizeipräsidium nach Rosenheim. Kriminalrat Anton Huber, beim Sachgebiet Verbrechensbekämpfung auch zuständig für die Kriminalprävention, überreichte Blumensträuße und bedankte sich bei den Verantwortlichen der Bäckereien Schneider aus Traunstein, der Bäckerei Pummer aus Übersee, der Bäckerei Ernst aus Berchtesgaden, der Bäckerei Zechmeister aus Schönau am Königsee, der Bäckerei Schreck aus Garching an der Alz und der Bäckerei Ecksberger aus Mettenheim bei Mühldorf am Inn für ihre Mithilfe und Unterstützung. „Dankschön!“, im Namen der Polizei!

Geschädigt werden kann JEDER, denn geschädigt werden nicht nur die Opfer, sondern auch die Erben.

Was können Sie tun?

  • Setzten Sie sich mit der Thematik „Trickbetrug“ immer wieder auseinander!
  • Sprechen Sie auch mit Ihren Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn darüber!
  • Seien Sie, wann immer es um Geldangelegenheiten und vertrauliche Informationen geht, äußerst sensibel! Weder die Polizei, noch eine andere Behörde oder Institution, wird Sie telefonisch zu Ihren persönlichen finanziellen Verhältnissen befragen oder Sie auffordern, darüber Auskunft zu geben!
  • Beenden Sie bei jedem noch so kleinen Zweifel das Telefonat und wählen Sie den Polizeinotruf 110 oder die Telefonnummer Ihrer örtlichen Polizeidienststelle!

Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd

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