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Angriffe, Sex-Übergriffe und Diebstahl

Polizei will Wiesn zum „sichersten Volksfest der Welt“ machen - das müssen Gäste wissen

Münchner Oktoberfest 2023
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Die Sicherheitskontrollen auf dem diesjährigen Oktoberfest sollen intensiviert werden. (Archivbild)

München – Am Samstag (21. September) beginnt das 189. Oktoberfest. Bis zum 6. Oktober dauert heuer das größte Volksfest der Welt – was viel Arbeit für Polizei und Sicherheitskräfte bedeutet. Jetzt wurde offiziell vorgestellt, wie die Behörden gegen Störenfriede und Straftäter vorgehen wollen.

Gäste aus aller Welt kommen auf das Oktoberfest, es werden wieder Millionen Menschen erwartet. Die Sicherheitskräfte in München rüsten sich - speziell nach den Anschlägen in Solingen und München.

Polizei und Behörden sehen sich für das Oktoberfest gut gerüstet. Die Wiesn sei „das sicherste Volksfest der Welt“, sagte Einsatzleiter Christian Huber vom Polizeipräsidium München, räumte aber auch ein: „Es wird keine hundertprozentige Sicherheit geben.“ Die Sicherheitsbehörden versuchten alles, „an die 100 Prozent möglichst nah ranzukommen“. Man könne „von einem sehr hohen Sicherheitsniveau sprechen“. 

600 Polizisten auf dem Münchner Oktoberfest

Rund 600 Polizisten sollen auf dem Münchner Oktoberfest, das an diesem Samstag beginnt und bis zum 6. Oktober dauert, im Dienst sein. Dazu kommen 1200 bis 1500 von der Stadt eingesetzte Ordner. Kontrollen an den Eingängen und hohe Polizeipräsenz gehören seit langem zum Sicherheitskonzept für die Veranstaltung, die als größtes Volksfest der Welt gilt und ein Millionenpublikum anlockt. 

Zu dem stetig weiterentwickelten Sicherheitskonzept zählen auch die Verbote von größeren Taschen und Rucksäcken sowie von Messern und Glasflaschen. Über dem Gelände gelten Flugverbote, auch für Drohnen. 

50 Videokameras

Mehr als 50 Videokameras helfen bei der Überwachung des Veranstaltungsplatzes. Polizeibeamte sind mit Bodycams unterwegs. Die Zufahrten werden von Pollern und Pflanzenkübeln aus Beton versperrt, die mit bunten Blumen den fröhlichen Charakter des Fests unterstreichen. 

Nach den mutmaßlich islamistischen Terrortaten von Solingen und München sollen Ordner laut Festleitung erstmals an den Eingängen stichprobenartig und verdachtsabhängig Hand-Metalldetektoren einsetzen

Hohe Geldstrafen

Auf dem Oktoberfest gilt ein Messerverbot - und noch „mehr als das“, wie Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl sagte. Es seien „alle Gegenstände auf der Wiesn verboten, die geeignet wären, jemanden zu verletzten“. Und Messer, die im Bierzelt gebraucht werden, um ein Hendl zu essen oder eine Schweinshaxe, die müssten auch dort bleiben. Wer versuche, ein Messer aus einem Zelt mit auf das Festgelände zu nehmen, muss mit Bußgeldern von bis zu 1000 Euro rechnen. Ziel sei es, dafür zu sorgen, „dass die Wiesn für alle ein sicherer Ort ist“.

„Alle eingesetzten Kräfte haben die Aufgabe, die Veranstaltung zu schützen und für Recht und Ordnung zu sorgen. Dabei können  uns die Besucherinnen und Besucher maßgeblich unterstützen“, heißt es vonseiten der Münchner Polizei.

Cannabis-Verbot:

Die geänderte Rechtslage in Bezug auf Cannabis hat auch Auswirkungen auf den Polizeieinsatz während des Oktoberfestes. Trotz grundsätzlicher Legalisierung gilt auf Volksfesten ein generelles Konsumverbot. Verstöße unterliegen insbesondere dem  Gesundheitsschutzgesetz und werden bei Feststellung durch die Polizei als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von 500 Euro  bis zu 1500 Euro verfolgt. 

Taschendiebstahl:

Große Veranstaltungen ziehen leider auch ungebetene Gäste an. Gerade im Bereich des Taschendiebstahls ist deshalb das beste  Gegenmittel, erst gar keine Gelegenheit zu bieten. 

Die Polizei hat hierzu folgende Tipps:

  • Tragen Sie Geld und Wertsachen immer eng am Körper und am besten in verschlossenen Taschen.
  • Tragen Sie sowohl Hand- und Umhängetaschen am besten immer vor dem Körper – gerade, wenn es eng her geht.
  • Lassen Sie keine Wertgegenstände in Jacken oder Taschen zurück, die sie ablegen, zum Beispiel unter Bierbänken.
  • Achten Sie auch auf die Sachen ihrer Begleitungen und verständigen Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen unbedingt die Polizei über den Notruf 110 oder Einsatz- oder Ordnungskräfte.
  • Bitte immer auf ausreichenden Akku-Stand des Smartphones achten.

Sexuelle Übergriffe:

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung werden konsequent verfolgt. „Das sollte jedem mutmaßlichen Täter klar sein. Ein Anstieg der Deliktszahlen im vergangenen Jahr zeigt,  dass zunehmend ein hohes Bewusstsein für das Thema entsteht und die Anzeigebereitschaft entsprechend hoch ist“, so die Münchner Polizei, die gleich noch einen Rat hinterherschickte: „Entfernen Sie sich aus Situationen, in denen Sie sich unwohl fühlen und ziehen Sie frühzeitig Polizei, Sicherheitspersonal oder  Außenstehende, die helfen können, hinzu.“ Zudem wird auch heuer die bewährte Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ fortgesetzt.

Gefährliche Gegenstände:

Gefährliche Gegenstände – konkret wurden in der Pressekonferenz der Münchner Polizei am Mittwoch (18. September) dabei Hirschfänger, Hämmer und/oder Schraubenzieher genannt – müssen zuhause bleiben. Zudem sind auch Rucksäcke und Taschen mit einem Fassungsvermögen von mehr als drei Litern nicht erlaubt. Auch Glasflaschen, Gassprühdosen und Tiere sind nicht erlaubt. Ausgenommen sind lediglich Assitenzhunde. Das Verbot des Mitführens von gefährlichen Gegenständen hat die Landeshauptstadt  München schon vor geraumer Zeit in der Oktoberfestverordnung  geregelt (alle Infos HIER).

Flugverbotszone:

Auch heuer wurde für die Wiesn wieder ein Flugbeschränkungsgebiet eingerichtet. Dies gilt in einem Radius von 5,5 Kilometern und einer Höhe von zehn Kilometern. Das Verbot wird von der Polizei-Hubschrauberstaffel Bayern überwacht. Vom Verbot betroffen sind selbstverständlich auch Drohnen – unabhängig vom Flugzweck. „Die Folge daraus sind entsprechende Strafverfahren, welche zum einen konsequent geahndet werden und zum anderen dazu führen können, dass die verwendete Speicherkarte beziehungsweise im Einzelfall sogar die Drohnen beschlagnahmt werden“, teilte die Münchner Polizei hierzu mit.

Verkehr und Halteverbote:

Bewährt haben sich die Verkehrsmaßnahmen rund um die Theresienwiese – insbesondere zur Trennung der Besucherströme, sowie im Anliegerbereich und für den allgemeinen Verkehr. Im unmittelbaren Umfeld der Theresienwiese gibt es Sperrungen, weswegen es dort auch keinerlei Parkmöglichkeiten geben wird. „Eine Einfahrt in den Sperrring wird nur nach Kontrolle und bei berechtigtem Interesse zugelassen“, teilte die Polizei mit.

Deshalb sollten Besucher die vielfältigen Möglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel zur An- und Abreise zum Oktoberfest nutzen. Insbesondere am ersten Wiesn-Wochenende kommt es aufgrund des Einzugs der Festwirte am Samstag und durch den  Trachten- und Schützenumzug am Sonntag zu erheblichen Einschränkungen für den Verkehr. Es wird darum gebeten, weiträumig zu umfahren. Zudem gelten mobile und zeitlich begrenzte Halteverbote. Widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge werden konsequent  abgeschleppt.

Alkohol am Steuer:

Die Polizei wird während des Oktoberfestes mit Blick auf die Verkehrstüchtigkeit im ganzen Stadtgebiet und im Landkreis München vermehrt und gezielt Verkehrskontrollen durchführen. An dieser Stelle weisen die Beamten erneut darauf hin, dass es sich bei E-Scootern um Kraftfahrzeuge handelt, die in Bezug auf die gesetzlichen Promillegrenzen sowie den Einfluss von Betäubungsmitteln oder anderen berauschenden Mitteln wie Cannabis einem Pkw gleichzusetzen sind. In der Folge könne dies neben einer Geldstrafe auch zu einem Entzug der Fahrerlaubnis führen, hieß es von Seiten der Beamten. (mw/mz)

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