Münchner Schauspiel-Legende tot
Fritz und Elmar Wepper im Himmel vereint: „Bayerischer Schauspieler im allerbesten Sinne“
Fritz Wepper ist tot. Die deutsche Schauspiel-Legende ist am Montagmorgen (25. März) in einem Hospitz in Bayern gestorben.
Update, 14.34 Uhr - Söder: Fritz und Elmar Wepper im Himmel vereint
Nach dem Tod des Schauspielers Fritz Wepper am Montag hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der Familie sein Beileid ausgesprochen. „Fritz Wepper war wie sein Bruder Elmar ein bayerischer Schauspieler im allerbesten Sinne“, schrieb Söder auf der Plattform X. „Nun ist er mit seinem Bruder Elmar wieder im Himmel vereint.“
Der Ministerpräsident verwies auf erfolgreiche Auftritte Weppers, etwa im Antikriegsfilm „Die Brücke“ oder in den TV-Serien „Derrick“ und „Um Himmels Willen“. Der Schauspieler war am Montag gestorben, fast fünf Monate nach dem Tode seines jüngeren Bruders Elmar.
Fritz Wepper sah sich als vom Glück gesegnet. „Ich bin ein Sonntagskind“, stellte er vor einigen Jahren fest. Wer dem Schauspieler begegnete, konnte in der Tat einen fröhlichen Menschen erleben, der charmant und unterhaltsam erzählen und plaudern konnte. So manchen Schicksalsschlägen zum Trotz bewahrte sich der Münchner seinen Optimismus, auch weil er immer seinen jüngeren Bruder Elmar an seiner Seite wusste. Ihre Kindheit hatte sie zusammengeschweißt und in ihnen die gleiche Leidenschaft geweckt - zur Schauspielerei. Nun sind beide tot.
Auch das Angeln begeisterte sie, insbesondere das Fliegenfischen. „Daraus ist ein wunderbares Ritual gewachsen“, sagte Elmar Wepper mal der „Bild am Sonntag“. „Wenn wir uns länger aus beruflichen Gründen aus den Augen verlieren, sagen wir: Lass uns ans Wasser gehen.“ Danach den frischen Fang eine Viertelstunde räuchern, dazu einen sehr guten Wein, und dann erschöpfe sich das Gespräch in „mmh, aah und Prost“, sagte Wepper. Doch etwas hatte der Ältere ihm voraus: „Seine Spontaneität würde ich mir manchmal wünschen“, hatte Elmar mal über seinen großen Bruder gesagt.
Fritz Wepper war umschwärmt und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayerischen Fernsehpreis. Und er genoss das Jet-Set-Leben. „Fritzi hat Besitzerstolz, ist Sammler, Jäger und Fischer mit Leidenschaft. Auf Genuss zu verzichten, ist nicht Teil seiner DNA“, charakterisierte der Schauspieler Bernd Herzsprung seinen guten Freund.
Für sein Ende hatte Wepper noch selbst Vorsorge getroffen, mit einem Testament und mit Wünschen für den Tag seiner Beisetzung im Familiengrab in München. „Beerdigt werden möchte ich in meinem schwarzen Kimono, den ich zum Meditieren trage“, schrieb er in seinem Buch. Dazu wolle er ein buddhistisches Armband mit hölzernen Perlen tragen, „beides Symbole des Loslassens“.
Update, 12.57 Uhr - Neue Details zum Tod von Fritz Wepper
Der gebürtige Münchner starb am Montag im Alter von 82 Jahren, wie sein Anwalt und guter Freund Norman Synek der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Er sei friedlich eingeschlafen. Wepper hatte die vergangenen Tage in einem Hospiz in Oberbayern verbracht.
Im Dezember 2023 war der beliebte Schauspieler wegen einer Blutvergiftung in ein Münchner Krankenhaus gekommen. Kurz darauf hatte er sich nach Angaben Syneks noch auf dem Weg der Besserung befunden. Schon länger hatte Wepper um seine Gesundheit kämpfen müssen. Er war bereits am Herzen operiert worden und hatte sich mit aller Macht gegen den Krebs gewehrt.
Über Jahrzehnte hatte Fritz Wepper das deutsche Fernsehpublikum unterhalten und mit Rollen wie der des Kriminalassistenten Harry Klein in der ZDF-Kultserie „Derrick“ an der Seite von Horst Tappert für sich gewonnen. Zudem spielte er 20 Jahre lang die Rolle des Wolfgang Wöller, Bürgermeister von Kaltenthal, der sich in der ARD-Serie „Um Himmels Willen“ mit den Klosterschwestern des Städtchens einen beständigen Kleinkrieg lieferte.
Ende Oktober war bereits sein Bruder Elmar Wepper im Alter von 79 Jahren an Herzversagen gestorben. Fritz Wepper hatte ihn zur Schauspielerei gebracht. Gelegentlich waren beide auch gemeinsam vor der Kamera - etwa in der Komödie „Drei unter einer Decke“.
Erstmeldung:
Der gesundheitlich schwer angeschlagene Schauspieler verbrachte die letzten Tage in seinem Leben in einem Hospiz in Oberbayern. Der Kult-Schauspieler (u. a. „Um Himmels Willen“ und „Derrick“) hatte im Jahre 2011 eine Blutvergiftung erlitten, von der er sich nie vollständig erholen konnte. Im Jahr 2021 erkrankte er zudem an Krebs. Bis zuletzt hatte der Kult-Schauspieler täglich Besuch von seiner Frau Susanne Kellermann (49) und ihrer gemeinsamen Tochter Filippa (12) empfangen.
„Fritz ist friedlich eingeschlafen“, erfuhr die Bildzeitung im Laufe des Tages von Fritz Weppers Ehefrau Susanne Kellermann (49). Bevor Wepper in einem Hospitz in Oberbayern behandelt wurde, war der beliebte Schauspieler fünf Wochen lang palliativ behandelt worden. Anfang März wurde bekannt, dass Wepper sich keine weitere Therapie mehr wünsche.
Besonders populär war Fritz Wepper in seiner Rolle als Harry Klein in der ZDF-Krimireihe „Der Kommissar“ (von 1969 bis 1974) und „Derrick“ (von 1974 bis 1998). Von 2002 bis 2021 spielte der mit sechs Bambis ausgezeichnete Spieler in der ARD-Serie „Um Himmels Willen“ den Bürgermeister Wolfgang Wöller. Im Oktober 2023 hatte er schließlich verkündet, sich aufgrund seiner schweren Erkrankungen aus dem Schauspielgeschäft zurückzuziehen.
Der gebürtige Münchner musste am 31. Oktober 2023 noch schmerzlich Abschied von seinem Bruder Elmar (†79) nehmen.
mz