Die Polizei in München konnte auf Anfrage der Deutschen-Presse-Agentur (dpa) einen Einsatz am Montagabend im Hofbräuhaus bestätigen. Es würden Ermittlungen zu den Vorfällen geführt. „Dass ein Gast dort den sogenannten ‘Hitlergruß‘ gezeigt hatte“, wurde ebenfalls bestätigt.

Verdächtiger festgenommen

„Vor Ort konnte der Tatverdächtige, ein 18-jähriger italienischer Tourist angetroffen und vorläufig festgenommen werden“, hieß es von der Polizei am Dienstagabend. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er nach „Bezahlung einer Sicherheitsleistung im vierstelligen Euro-Bereich wieder entlassen.“

Alessandro Onorato, der für Sport zuständige Stadtrat von Rom, verurteilte die Vorgänge im Münchner Hofbräuhaus scharf. „Die Bilder der Fans von Lazio, die in München für die Champions-League-Partie sind, die zu Ehren des Duce singen, den römischen Gruß zeigen, sind eine Schande. Sie ziehen die Mannschaft, alle Fans und die Stadt Rom in den Dreck“, sagte er am Dienstag.

Hofbräuhaus gibt Stellungnahme ab

Das Hofbräuhaus teilte mit, dass die Gruppe der Lazio-Fans den ganzen Abend von Beamten der Polizei begleitet worden sei. Man habe weder Kenntnis von faschistischen Liedern, die gesungen worden seien, noch von entsprechenden Gesten der Fans gehabt. „Ansonsten wären wir auf jeden Fall eingeschritten“, hieß es in der Stellungnahme.

Auf den Handyvideos ist außerdem zu sehen, wie die Fußball-Fans unter anderem die sogenannten „Schwarzhemden“ besingen. Dies war eine paramilitärische Miliz von Mussolinis Faschisten. Laut der italienischen Zeitung „Repubblica“ seien fast 100 Fans der Römer im Hofbräuhaus gewesen.

Immer wieder fallen Anhänger von Lazio Rom durch faschistische Eklats auf. Unter den Fans des Vereins, der offiziell S.S (Societa Sportiva) Lazio heißt, gibt es eine größere Gruppe von rechten Unterstützern.

fgr/dpa/sid