„Habe 15 Euro bekommen und 40.000 verloren“
Mit fiesem Trick aus dem Auto gestohlen: Gauner erbeuten von Münchner 40.000 Euro in bar
Nur wenige Sekunden haben Kriminelle gebraucht um Josef H. um sein Erspartes zu bringen. Von seinem Beifahrersitz wurde ein Rucksack mit 40.000 Euro gestohlen - während der Bogenhauser am Auto war. Er wurde Opfer einer neuen Masche von Trickbetrügern.
München - Josef H. hatte sich schon auf sein neues Auto gefreut: Endlich wollte er seinen alten Tiguan in den Ruhestand schicken. Der Kauf eines neuen Flitzers stand an, den der Bogenhauser bar bezahlen wollte. Deshalb meldete er bei der Commerzbank an, dass er diese größere Summe vom Konto abheben wolle. „Am Freitag sollte ich vor 12 Uhr in die Filiale am Orleansplatz kommen“, erklärt der 67-Jährige. Doch was als Besorgung der besonderen Art ohnehin aufregend genug war, endete in einer Katastrophe. Das Geld für das neue Auto ist weg, dafür sind Trickbetrüger um 40.000 Euro reicher.
Was war passiert? In der Bank war der Münchner mit einem Angestellten extra in den ersten Stock gegangen, um sich das Geld auszahlen zu lassen. „Unten waren mir zu viele Leute“, sagt er. Eine Vorsichtsmaßnahme, die anscheinend nicht ausgereicht hat. Denn wie es vonseiten der Polizei heißt, wurde Josef H. anscheinend bei seiner Bankerledigung beobachtet. Als er aus der Filiale herauskam und sich in sein geparktes Autos setzte, schlugen die Trickbetrüger zu.
„Zuerst hat es an der Fahrerscheibe geklopft“
„Zuerst hat es an der Fahrerscheibe geklopft“, beschreibt der Bogenhauser. Ein Mann erklärte ihm, dass er wohl etwas Geld verloren habe und deutete auf drei Fünf-Euro-Scheine, die auf der Straße vor dem Auto lagen. „Ich öffnete die Tür und sah das Geld dort liegen“, erklärt der 67- Jährige. Sein erster Gedanke war Freude über den Hinweis. „Ich habe öfter Geld in der Hosentasche dabei, vielleicht ist etwas herausgefallen.“ Deshalb dachte er sich auch nichts, als er dann die Tür schloss und losfuhr. Was er durch die Ablenkung nicht mitbekommen hatte: Ein zweiter Täter muss in der Zeit die Beifahrertür geöffnet und sich den Rucksack voller Geld geschnappt haben. Dass die Tür nicht mehr richtig verschlossen war, bemerkte der Geschädigte erst später, zu spät.
Josef H. war schon rund 100 Meter weit gekommen, als ihm der Verlust des Rucksacks auffiel. „Ich bin sofort zurückgefahren.“ Aber von den Männern fehlte jede Spur. „Ich habe 15 Euro bekommen und 40.000 Euro verloren. Das ist ein schlechter Tausch“, sagt er noch immer völlig fassungslos.
Passanten mussten dem 67-Jährigen dann helfen, die Polizei zu rufen. Denn neben dem Geld befanden sich auch das Mobiltelefon und das Portemonnaie im gestohlenen Rucksack. Teile davon wurden später, wie Josef H. erzählt, im Riemer Park gefunden. Seinen Ausweis und andere Dokumente hat er inzwischen wieder zurück. Das Geld für das neue Auto scheint für immer verloren.
Zeugenhinweise an die Polizei sind unter Telefon 089/2 91 10 möglich.