Erfolgreicher Start für Anti-Gender Initiative
Leserbriefe: Höflichkeit und Respekt wichtiger als Gendersternchen - Kritik an Medien
Lehrer:innen, LehrerInnen, Lehrer_innen - Varianten des Genderns gibt es einige, die Begeisterung darüber hält sich bei den meisten in Grenzen. Auch unsere Leser zeigten her eine klare Haltung, wie die Zuschriften zu dem Thema zeigen.
Eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag des WDR, die im Februar vorgestellt wurde zeigt: den wenigsten Deutschen ist eine gendergerechte Sprache wichtig. Zwei Drittel so zeigt die Studie, legt keinen Wert darauf. Warum also, wird in so vielen Bereichen dann doch der Doppelpunkt, Sternen oder Unterstrich verwendet?
OVB24.de-Leser sind sich einig:
Erfolgreicher Start für Volksinitiative in Hamburg gegen gendern
Vor rund drei Wochen startete in Hamburg eine Volksinitiative, die sich gegen Gendersprache in Verwaltung und Bildung ausspricht. Angestoßen wurde diese vom Verein Deutsche Sprache, der sich nach eigenen Angaben für den Gebrauch des Standardhochdeutschen in der öffentlichen Kommunikation einsetzt. „Wir lehnen „Gendersprache“ ab, da sie diskriminierend, integrationsfeindlich und vorurteilsbeladen ist“, heißt es in einer Erklärung der Initiative. Gendersprache sei die Sprache einer Minderheit, die vorgebe, die Mehrheit zu repräsentieren. „Tatsächlich versucht sie, der Mehrheit ihre Privatsprache aufzuzwingen, wenn sie z.B. von Bürger/innen, BürgerInnen, Bürger_innen, Bürgenden, Bürger*innen, Bürger:innen spricht.“
Schon über 6000 Gegner der Gendersprache haben nach drei Wochen bereits unterschrieben. Ein durchaus respektabler Start, wenn auch noch 4000 Unterschriften fehlen, damit sich die Hamburger Bürgerschaft mit dem Anliegen befassen muss.
Sibylle Lakauf (rosenheim24.de)
Also ich hab immer schon das generische Maskulinum benutzt, es sei denn, ich wollte bewusst jemanden ansprechen. Also Einzahl „der Lehrer“ oder „die Lehrerin“ und Mehrzahl „die Lehrer“. Ab und an hab ich auch „gegendert“, obwohl man damals den Begriff ned kannte. Dann waren es „die Lehrer/-innen“. Aber nie bewusst mit Pause dazwischen gelesen. Was soll denn ein Arbeitgeber sagen, der männliche, weibliche und diverse Mitarbeiter hat? „Liebe Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen, Unentschlossene und Beidgeschlechtliche“? Ich meine jetzt jemanden, der auf die ganzen Anglizismen bewusst verzichtet. Außerdem kann man nach außen hin gendern und trotzdem intolerant sein. Wichtig ist doch, wie man sich Menschen gegenüber verhält. Muss ich gendern um zu zeigen, dass ich niemanden diskriminiere? Mir persönlich ist es egal, ob jemand männlich, weiblich, beides, irgendwas dazwischen, hetero-, homo-, trans-, inter-, bi- oder asexuell ist, ob ein Mann gerne rosa trägt, eine Frau kurze Haare hat, Menschen Tattoos oder Piercings, falsche Brüste oder Extensions oder 5kg Schminke im Gesicht haben oder was für Kleidung sie tragen, welche Filme und Musik sie mögen usw. Mir sind innere Werte wichtiger. Behandelt mich jemand höflich und respektvoll, passt‘s. Und dafür brauch ich weder ein Gendersternchen, Doppelpunkt, ne besondere Betonung oder sonst was.
Sonja Daxer (rosenheim24.de)
Meiner Meinung nach ist das total unnütz. Wie konnten wir bisher ohne Genderei klar kommen?
Tina Oikawa (innsalzach24.de)
A richtiger Schmarrn is dieses gendern. A normaler Bürger mit normalem Verstand woas, dass mit Worten wia Bürger, Lehrer, Freunde, Kollegen usw. alle midanand gmoand sand. Des muas ma ned extra erwähnen weils oafach klar is, dass olle gmoand sand! Und wer des ned verstehd, bei dem is gewaltig wos schiaf glaffa
Florian Dobler aus Wasserburg am Inn
Das mit dem Gendern ist einer größten Witze die jemals jemand eingefallen ist. Jeder soll so sein wie er will, dafür braucht es keine neue Schreibweise.
Jörg B.
Ich finde, das Deutschland endlich aufhören sollte, jeder noch so blödsinnigen Gehirnblähung einer Minderheit nachzulaufen. In dieser Beziehung müssen sich explizit die Medien viel Kritik gefallen lassen !
Gendernsprache: Ist sie sinnvoll, ja oder nein?
Eure Meinung ist gefragt: Soll an Schulen, in Ämtern und in öffentlichen Ansprachen gegendert werden? Wird damit ein Ungleichgewicht wieder hergestellt oder ist das ganze einfach nur Unfug? Soll man es akzeptieren, dass Sprache sich auch hinsichtlich des Gendern verändert oder ist diese Veränderung erzwungen? Schreibt uns Eure Meinung an leserbriefe@ovb24.de (Stichwort Gendern) Bitte sendet uns neben Euren Zeilen auch unbedingt Euren Namen und Euren Wohnort – und am besten auch ein Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.
Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.
si