Schreibt uns Eure Erfahrungen
„Schauts das weida kimts“ und „Sind jetzt glücklich“: Eure Erlebnisse bei der Wohnungssuche
Die Wohnungssuche hier in der Region kommt manchmal einem Abenteuer gleich. So haben einige unserer Leser wirklich schlechte Erfahrungen gesammelt, andere wiederum können ihr Glück kaum fassen, wie sie ihre tolle und bezahlbare Wohnung bekommen haben. Wir haben die schönsten und skurrilsten Leser-Geschichten über die Wohnungssuche zusammengefasst.
Unverschämte Vermieter, verdreckte Wohnungen, hunderte Leute bei einem Besichtigungs-Termin. Eine Wohnung zu finden, scheint manchmal ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, gerade hier bei uns in Oberbayern. Manche suchen schon seit Monaten und länger, bekommen nur Absagen wegen Kinder, Haustieren oder einfach weil sie allein leben.
Andere wiederum fühlen sich von Vermietern bedrängt oder ausgenutzt und erleben die aberwitzigsten Geschichten schon bei der Besichtigung. Und es gibt sie auch, die schönen Momente, die riesige Freude über die Traumwohnung und die tollen, menschlichen Vermieter. Habt Ihr auch schon das ein oder andere erlebt, bei der Wohnungssuche? Wie seid Ihr zu Eurer Traumwohnung gekommen oder sucht Ihr noch verzweifelt? Vielleicht liest Euer Zukunfts-Vermieter ja mit - schreibt uns Eure Geschichte (Stichwort Wohnungsuche) an leserbriefe@ovb24.de - gern mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel. Natürlich können wir auf Wunsch Eure Geschichten aber auch anonymisieren.
Das sind Eure Geschichten:
Anonym aus Bad Reichenhall
Wir hatten 11 Jahre eine tolle Wohnung zu einem normalen Mietpreis für Bad Reichenhall. Meine Mama bekam Demenz und wir (mein Mann und ich) zogen 2017 schweren Herzens zurück nach Berlin. 4 Jahre später wurde unser Rückumzug nach Bad Reichenhall geplant. Spannend.
Die Überraschungen (nur die Highlights aus unserer Sicht)
Unsere Suche begann schon vorab von Berlin. Wohnungsgröße und Budget waren klar. Mein Mann ist Rentner (stabiles Einkommen) und ich war und bin in leitender Position in der Hotellerie tätig.
Einige Vermieter schrieben uns, dass die Wohnung mit 57 - 60 m² für zwei Personen zu klein ist und sie nur an Einzelpersonen vermieten.
Eine tolle Wohnung (Neubau) war für uns reserviert - wir hatten alle geforderten Anfragen ausgefüllt. Der Besichtigungstermin verlief super. Dann gab es ein Gespräch mit den Vermietern bei ihnen zu Hause - die Wohnung wurde ohne Küche vermietet. Für uns akzeptabel. Nun wurden wir aufgefordert das notwendig vorhandene Eigenkapital zum Küchenkauf vor Mietvertragsabschluss nachzuweisen . Äh nein - wir würden finanzieren. Und schwups - Absage.
Und dann kam sie - eine Erdgeschosswohnung mit Einbauküche, Einbaumöbeln im Bad, Terrasse, Gartenanteil, Gartengrill und Kamin im Wohnzimmer. Sie war bezahlbar, hübsch und wir durften auch im etwas verwilderten Garten tätig sein. Also Umzug von Berlin und Einzug. Die Vermieter fragten uns, ob sie die Badmöbel, einen Wohnzimmerschrank und einen Side-by-Side Kühlschrank drinlassen dürfen. Na klar. Kurzfassung der Eskalation: im Garten durften wir keinen Grashalm berühren. Nur die Terrasse war ok. Das erfuhren wir auf die harte Tour, nachdem wir ein paar Büsche beschnitten hatten. Den Kamin im Wohnzimmer durften wir nicht nutzen - der Geruch von Holz störte unseren Vermieter, der auch unser Nachbar war. Gartengrill war nicht zu benutzen, Feuerschale auf der Terrasse stellte ein Ärgernis dar. Als der Side-by-Side-Kühlschrank kaputtging, kauften wir einen neuen einfachen - den kaputten wollten wir zur Entsorgung mitgeben. Der Vermieter bekam das mit und wir erhielten ein Verbot zur Entsorgung. Begründung - wir hätten vorher mit ihm sprechen und seine Erlaubnis einholen müssen. Das Waschbecken im Bad war undicht. Wir bauten den verschimmelten Unterschrank aus, reparierten den Abfluss und verzichteten darauf, eben jenen Unterschrank wieder anzubauen. Er stand auf der Terrasse, damit wir ihn entsorgen können. Wieder großes Theater - wir hatten nicht um seine Erlaubnis gebeten. Uns war klar, hier wollen wir weg.
Der Wow-Effekt
Während ich im Dienst im Hotel war, kam eine ältere Dame ins Haus und fragte vorsichtig nach, ob es vielleicht Mitarbeiter gäbe, die auf der Suche nach einer Wohnung sind. Wir vereinbarten einen Besichtigungstermin - da war unsere Traumwohnung. Es gab nichts, was sie nicht hatte (außer ein Fenster im Bad). Es gab einen Folgetermin und unsere potenziellen Vermieter stellten sich als unfassbar lebensfrohe, zufriedene und entspannte Rentner heraus. Wir mochten uns auf Anhieb. Dann wurde es konkret. Der Mietpreis wurde genannt - meinem Mann und mir schossen Tränen in die Augen. Das war weit über unserem maximalsten Budget. Wir verabschiedeten uns beidseits traurig voneinander und fuhren wieder in unsere Problemwohnung. Noch während der stillen Rückfahrt klingelte mein Telefon - unsere Wohnungsanbieter. Sie mögen uns und möchten uns für die Wohnung haben. Sie gingen mit dem Mietpreis auf unser maximal mögliches Budget herunter. So viel Glück erfährt man selten. Das ist über ein Jahr her - wir verstehen uns mit unseren Vermietern prächtig, telefonieren miteinander, treffen uns wechselseitig zum Kaffee und der gegenseitige Respekt und die Sympathie sind geblieben.
Der Zufall
Als wir nach der Nachricht in unserer Problemwohnung ankamen, lag ein Brief unseres Vermieters mit einer Abmahnung und einer Kündigungsandrohung im Briefkasten. Wir lächelten und schrieben unsere Kündigung.
Nachwort
Dieser Vermieter war kein böser Mensch, aber seine und unsere Vorstellungen von einer vermieteten Wohnung waren nicht miteinander vereinbar. Jetzt sind wir einfach nur jeden Tag unfassbar glücklich und dankbar.
Christine R.
Ja ich war auf der Suche nach einer Wohnung und fand auch eine schöne, ganz in der Nähe von meiner Arbeitsstelle. Schöne 2-Zimmer-Wohnung mit Terrasse und Gartenzugang. Ich wollte sie unbedingt haben, der Vermieter kam aus München. Die Anzeige stand auf dem schwarzen Brett in der Arbeit und ich meldete mich gleich bei ihm. Ich habe sie mir angesehen und sagte sofort zu. Ich sollte am nächsten Tag kommen zum Vertrag unterschreiben kommen. Ich hab dann durch Zufall erfahren, dass er bei mir in der Arbeit angerufen hat und wollte wissen, wie ich so bin in der Arbeit und so. Ich fand es frech von ihm, hab ihn darauf angesprochen und meinte, er dürfe das. Ich hab die Wohnung trotzdem genommen, da er sowieso in München wohnt und wir unsere Ruhe hatten. Er meinte noch, in München könnte er die dreifache Miete verlangen wie bei uns auf dem Dorf. Als Vermieter war er anstrengend. Aber das Wohnen war sehr schön da.
Jessica
Ich war ein junger Azubi, der seine Lehre gerade abgeschlossen hatte und bewarb mich für eine 2-Zimmer-Wohnung. Trotz IHK Bestätigung der bestandenen Prüfung habe ich trotzdem keine Wohnung erhalten. Mit viel Schweißblut hatte es dann doch mit einer 1,5 Wohnung geklappt. Diese bekam ich dann aber auch nur mit einer Bürgschaft meiner Eltern.
Dann der Schock! Schwanger mit 23. Die Wohnungssuche begann von Neuem. Sie führte mich nach München, Hasenbergl. Schöne bezahlbare 3-Zimmer-Wohnung. Als wir dort ankamen, stand erst einmal eine Schlange von gefühlt 100 Menschen. Mir wurde ganz anders und nach einer guten Stunde waren wir in der Wohnung angekommen und mir stellten sich die Haare auf. Vergilbte Fenster zeigten sich, eine verwahrloste Küche, sich hoch rollender Linoleumboden im Badezimmer und ein total ab-gewohntes Wohnzimmer. Die Vorhänge in allen Zimmern waren noch vom verstorbenen Vormieter! Es wurde sich nicht die Mühe gemacht, die Wohnung vorher kernzusanieren. Als die Maklerin sah, dass ich in anderen Umständen bin, kam sie auf mich zu: Wenn sie die Wohnung sich selber herrichten wollen, gebe ich sie ihnen! Hatte es mir fast überlegt, aber dann doch dankend abgelehnt.
Beim nächsten Versuch verschlug es uns nach Puchheim, auch dort angekommen dasselbe Bild, 100 Bewerber vor dem Haus. Im Hausflug lagen überall Zeitungen am Boden. Eine Oma begrüßte uns erst mal ganz „nett“. Was ist denn hier schon wieder los! Was soll der Krach schon wieder! Schauts dasds weida kimts!“ Wir schauten uns zwar die Wohnung an, beschlossen aber beide, dass wir dort nicht wohnen wollen. Das Ende vom Lied, wir blieben in der 1,5-Zimmer-Wohnung mit Kleinkind.
Die Jahre vergingen und es zog uns in die Berge ins schöne Feldkirchen-Westerham. Dort schauten wir uns zuvor in Aying eine Wohnung an. Wieder dasselbe Bild: Alte Küche, die gerade noch von den letzten Schrauben zusammen gehalten wurde. Alte Holzfenster, denen du kein Vertrauen mehr schenken konntest. „Ja, die Küche ist etwas alt, aber da können sich ja ganz nach ihrem Geschmack etwas Neues rein kaufen.“ Durch viel Glück gelang es uns dann durch eine kleine Anzeige in einer Tageszeitung ein Haus zur Miete zu finden. Als das Haus dann in die Jahre kam und die Vermieter keinen Cent investieren wollten, begann der Horror von vorn. Monate vergingen. Eine Besichtigung nach der Anderen. Dann schaute ich mir wieder eine tolle Wohnung an. Sie hatte einen schönen großen Garten und einen Stellplatz, doch im Inneren wieder der Schock. Alte Holzfenster, Parkettboden, in dessen Zwischenräume man Finger stecken konnte, eine Wand im Wohnzimmer war hohl und feucht, die Kupferarmaturen im Badezimmer waren mit giftigem Grünspan überzogen und im Kinderzimmer konnte man bergab laufen.
Zuletzt haben wir den Jackpot in Bad Aibling gelandet. Neubau, zentrumsnah und alles vom Feinsten. Doch die Freude wehrte nur kurz. Ehe-Aus nach nur 7 Jahren. Nun stehe ich aktuell als Mutter von zwei Kindern vor dem Nichts. Keine bezahlbaren Wohnungen in Aussicht. Paare ohne Kinder und Singles haben mehr Chancen als Mütter.
Nun heißt es wieder jeden Tag Zeitungen durchforsten, Internetseiten, Immobilienportale uvm. Wir müssen uns nun auf die Suche nach einer 2,5 - 3-Zimmer-Wohnung begeben, die nicht mehr wie max. 1200 EUR kosten darf … Unser Radius beschränkt sich auf Bad Aibling, Bruckmühl, Feldkirchen-Westerham. Für die Suche habe ich mir extra ein Mieter+ Profil angelegt.
Was habt Ihr schon erkebt?
Schickt uns Eure Geschichte (Stichwort Wohnungsuche) an leserbriefe@ovb24.de - gern mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel. Natürlich können wir auf Wunsch Eure Geschichten aber auch anonymisieren.
Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.
si