Bahn präsentiert Videos zur künftigen ABS38
Zweigleisiger Ausbau von Tüßling nach Freilassing: Jetzt wird die Planung sichtbar
Es ist eines der größten Projekte der Bahn in ganz Deutschland - der zweigleisige, elektrifizierte Ausbau zwischen Tüßling und Freilassing: Jetzt wurden die Videos veröffentlicht, in denen sichtbar wird, wie sich das Bahnumfeld durch den Ausbau verändert.
Tüßling/Freilassing - Es geht um die Modernisierung von 145 Kilometern Strecke: „Die ABS38, der Ausbau zwischen Tüßling und Freilassing, ist eines der größten Projekte der Bahn in ganz Deutschland“, so Michael Althaus von der DB Netz AG bei einer Online-Pressekonferenz am Dienstag (7. Dezember). Die Strecke wird zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Die Vorplanungen sind abgeschlossen, jetzt steckt die Bahn in der Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Bis 2030 soll alles fertig sein.
Videos zur künftigen ABS38 von Tüßling bis Freilassing jetzt online
Auch wenn die Details, wie beispielsweise genaue Höhen der Lärmschutzwände, noch nicht feststehen, präsentierte die Bahn jetzt erstmals für den kompletten Streckenabschnitt ihre Video-Visualisierungen (Videos siehe unten). Darüber hinaus hat die Bahn die Strecke auch in einem Webplayer visualisiert: Dort kann der künftige mit dem jetzigen Stand verglichen werden, Tageszeiten sind einstellbar um die Verschattung durch die Lärmschutzwände nachvollziehen zu können oder man kann vom Flieger- auch in den Fußgängermodus wechseln, um die künftige Gestaltung der Bahnhöfe besser sehen zu können.
Die Vorteile laut Althaus: Eine Verkürzung der Reisezeit, eine verbesserte Anbindung an den Münchner Flughafen, eine Erhöhung der Kapazitäten auf der Strecke durch das zusätzliche Gleis und besserer Lärmschutz für die Anwohner - denn diese würden nun erstmals Schallschutzwände bekommen, die Züge würden mit sogenannten Flüsterbremsen ausgestattet und die Elektrotriebwägen seien von Haus aus leiser als die Dieselloks. Auch um eine bessere Anbindung des Chemiedreiecks geht es. Im nördlichen Streckenabschnitt von München bis Ampfing soll künftig bis zu 200 km/h, im weiteren Verlauf bis Freilassing soll bis zu 160 km/h schnell gefahren werden können.
Ebenerdiger Bahnübergang in Kirchanschöring soll bleiben
Auf Nachfrage von chiemgau24.de ging Bahn-Sprecher Michael Althaus auch auf die umstrittene Situation in Kirchanschöring ein. Dort verläuft die Bahnstrecke mitsamt Schranke zentral durchs Dorf, viele wünschen sich eine Tieferlegung der Schienen, also eine „Troglösung“. Althaus: „Wir planen in Kirchanschöring weiterhin ebenerdig. Es handelt sich schließlich nicht um einen Neubau der Strecke, sondern nur um ein zusätzliches Gleis zum Bestand. Wir schauen uns an, was möglich und technisch notwendig ist, aber wir sind eben auch dem Steuerzahler verpflichtet.“
Im kommenden Jahr will die Bahn bis zum Frühjahr die laufenden Schall- und Erschütterungsuntersuchungen zu Ende bringen. Außerdem werden die Umweltuntersuchungen abgeschlossen, die Ergebnisse der Bodenerkundungen werden erwartet und im Herbst will man den Anliegerkommunen erste Ergebnisse der laufenden Entwurfsplanung vorstellen. Die Strecke von Mühldorf nach Freilassing ist für die Zukunft der Bahn in Deutschland zentral: Hier wird der Hauptverkehr von München nach Salzburg fließen, einschließlich österreichischer Railjets, und nicht mehr über Rosenheim. Das Teilstück von Mühldorf bis Freilassing wird zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. „Ausbaustrecke 38“ (ABS38) heißt das Projekt im Jargon der Bahn, ein Teil der „Magistrale für Europa“ von Paris bis Budapest.
Video Teil 1: Visualisierung der ABS38 von Tüßling bis Garching
Video Teil 2: Visualisierung der ABS38 von Feichten bis Tyrlaching
Video Teil 3: Visualisierung der ABS38 rund um Tittmoning
Video Teil 4: Visualisierung der ABS38 von Fridolfing bis Kirchanschöring
Video Teil 5: Visualisierung der ABS38 rund um Laufen
Video Teil 6: Visualisierung der ABS38 von Surheim bis Freilassing
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