Jahrelange Haftstrafen stehen im Raum
Kiloweise Kokain und Marihuana in Haag: Geständnis vom Dealer-Trio aus Vater und Söhnen?
Traunstein/Haag - Die Mengen an Kokain und Marihuana, die bei drei Männern aus Haag gefunden wurden, sind beachtlich - und: es handelt sich um einen Vater und seine zwei Söhne, die ab heute wegen Drogenhandels vor dem Landgericht stehen.
Update, 12.28 Uhr - Geständnis vom Dealer-Trio aus Vater und Söhnen?
Richterin Jacqueline Aßbichler machte gleich zu Beginn gehörig Druck auf die Angeklagten: „Eines der Autos war mit einer Wanze präpariert, dadurch konnte viel festgestellt werden. Und dazu kommen noch die Rauschgiftfunde in den Wohnungen.“ Die Beweislast gegen den 47-Jährigen Haager und seine beiden Söhne (28 und 22) scheint erdrückend zu sein - und ohne ein Urteil vorwegzunehmen drängt Aßbichler die Angeklagten zum Geständnis. Sie sind bosnische und kroatische Staatsbürger.
Nach stundenlanger Beratungspause aller Verfahrensbeteiligten machen die Verteidiger klar: Im Wesentlichen werden die Taten wohl eingeräumt. Mindestens ab Februar vorigen Jahres soll das Trio von Haag aus den südbayerischen Raum mit großen Mengen an Kokain und Marihuana versorgt haben. Insgesamt zwei Kilogramm Kokain und 20 Kilo Marihuana listet Staatsanwalt Fabian Meixner in der Anklageschrift auf.
Der Vater „fungierte als lenkende Kraft und wickelte federführend den Ankauf der Betäubungsmittel ab. Er koordinierte die internen Abläufe, betätigte sich aber auch selbst als Verkäufer“, so Staatsanwalt Meixner. Konkret habe man zum Beispiel im Juli 2022 ein Kilo Kokain an Händler aus Traunreut weiterverkauft. Der Gewinn habe laut Staatsanwaltschaft allein bei diesem Deal bei mindestens 60.000 Euro gelegen. Ende Oktober sei ein weiteres halbes Kilo Kokain verkauft worden.
Während bei den Koks-Geschäften vor allem der Vater mit seinem jüngeren Sohn aktiv gewesen sei, wurde beim Marihuana auch der 28-jährige Sohn miteinbezogen: Ganze 20 Kilogramm Marihuana habe der Vater bestellt - bei der Festnahme des Trios am 3. November vorigen Jahres konnten in den Wohnungen der Söhne noch 15 Kilo des Marihuanas von der Polizei sichergestellt werden.
Am nächsten Verhandlungstag am Dienstag (26. September) dürfte dann mit den Geständnissen zu rechnen sein - und sie werden sich laut Richterin Aßbichler strafmildernd auswirken. Welche Strafen für die drei Haager in Betracht kommen, machte das Gericht ebenfalls bekannt: Beim 47-jährigen Vater acht bis neuneinhalb Jahre Gefängnis, beim 22-jährigen Sohn drei bis fünf Jahre Haft. Der ältere Sohn könnte mit einer Bewährungsstrafe davonkommen.
Vorbericht
Es geht um insgesamt rund zwei Kilogramm Kokain und 20 Kilo Marihuana: Ein 47-Jähriger aus Haag und seine beiden Söhne, 28 und 22 Jahre alt, sind ab dem heutigen Freitag (22. September) am Traunsteiner Landgericht angeklagt. Die Anklage lautet auf bandenmäßigen Drogenhandel. Festgenommen wurde das Trio Anfang November vorigen Jahres. Der Vater und der jüngere Sohn verblieben in Untersuchungshaft.
Laut Staatsanwaltschaft habe der Vater das Rauschgift beschafft, er soll bei den Geschäften federführend gewesen sein. Man geht von „erheblichen Einkünften“ aus, die das Trio mit dem Drogenhandel eingenommen haben soll - eine sechsstellige Summe steht im Raum. Bei den Festnahmen konnten auch knapp 30.000 Euro in bar von der Polizei sichergestellt werden. Vier Verhandlungstage sind am Traunsteiner Landgericht angesetzt. Beginn ist am Freitag um 9 Uhr. Das Urteil wird für den 5. Oktober erwartet.
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