Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Einmaliges Engagement im Chiemgau

Wie ein Krankenpflegeverein Überseer Senioren ermöglicht, länger im eigenen Heim zu leben

Das Auto ist der ganze Stolz des Vereins, damit können viele Aufgaben bewältigt werden (von links): Bürgermeister Herbert Strauch, die Leiterin des Helferkreises, Erika Stefanutti und die Zweite Vorsitzende des Krankenpflegevereins, Uschi Geiger.
+
Das Auto ist der ganze Stolz des Vereins, damit können viele Aufgaben bewältigt werden (von links): Bürgermeister Herbert Strauch, die Leiterin des Helferkreises, Erika Stefanutti und die Zweite Vorsitzende des Krankenpflegevereins, Uschi Geiger.

365 Tage im Jahr ist immer ein Ehrenamtlicher erreichbar. Ein Krankenpflegeverein mit seinem Helferkreis ermöglicht Überseer Senioren ein längeres Leben im eigenen Heim.

Übersee – Viel Lob und Wertschätzung bekam der Krankenpflegeverein in seiner Jahresversammlung im katholischen Pfarrsaal von Bürgermeister Herbert Strauch. Er zollte den vielfältigen, überwiegend ehrenamtlichen Leistungen den „allerhöchsten Respekt“, nannte den Verein ein Vorzeigeprojekt und bewertete das Engagement als „wertvolle und unverzichtbare Arbeit für die Dorfgemeinschaft“.

Nach den Worten der Zweiten Vorsitzenden des Vereins, Uschi Geiger, hat sich der Krankenpflegeverein mit seinen 463 Mitgliedern zum Ziel gesetzt, hilfsbedürftige Personen der Gemeinde, unabhängig von Alter, Konfession und Mitgliedschaft im Verein, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen zu unterstützen, ohne aber krankenpflegerisch tätig zu sein.

Freiwillig, kostenlos und ehrenamtlich

Der aktive Teil des Vereins und gleichzeitig seine „Feuerwehr“ ist der Helferkreis. Dessen Hilfsangebote sind freiwillig, ehrenamtlich und kostenlos. Sie decken eine breite Palette ab, wie etwa das Besorgen von Medikamenten und Nahrungsmitteln, Fahrten zum Arzt, zur Tafel nach Marquartstein oder zum Wertstoffhof, die Vermittlung von Haushalts- und Putzhilfen, die Kleiderkammer und die Auslieferung von Mittagessen.

Ein wesentlicher Baustein des Angebots ist der kostenlose Verleih von Krankengeräten, wie elektrischen Krankenbetten, Rollstühlen, Rollatoren, Nachtstühlen und Gehhilfen.

So sei der Krankenpflegeverein im Bedarfsfall innerhalb von zwei Stunden in der Lage, eines seiner 15 modernen Krankenbetten kostenfrei aufzustellen. Bei den von der Krankenkasse vermittelten und von den Sanitätshäusern gelieferten Betten müsse der Patient oft lange und unzumutbare Wartezeiten in Kauf nehmen. Mit Hilfe der Gemeinde und Unterstützung des Bauhofs sind die Geräte seit neuestem trocken und sauber im Bahnhofsgebäude untergebracht.

Als Leiterin des Helferkreises berichtete Erika Stefanutti von den täglichen und oft sogar rund um die Uhr zu koordinierenden Einsätzen. Das System sei so organisiert, dass 365 Tage im Jahr immer ein Ehrenamtlicher erreichbar ist. „Wir sind jederzeit mit den Ärzten, Hospiz, den Brückenschwestern, dem Sozialdienst der Krankenhäuser, den Pflegediensten, dem Familienpflegewerk und den Familienangehörigen in engem Kontakt, um optimale Unterstüzung in Notfällen zu gewährleisten.

In diesem Zusammenhang lobte Stefanutti die beiden hauptamtlichen Fahrerinnen Sarah Reichl und Anne Grad. Durch ihre Fahrdienste im vereinseigenen Auto sei vieles möglich. Die Senioren werden von Zuhause abgeholt und wenn nötig auch zu Arztbesuchen und Einkäufen begleitet. Dieser Service ist in der Region einzigartig. Hinzu kommt die tägliche Versorgung der Senioren mit warmem, frisch gekochten Mittagessen aus gesunden und regionalen Produkten.

„Alles in allem läuft die Versorgung unserer Senioren ab wie ein Uhrwerk, jedes Rädchen greift ineinander, bis zum Schluss alles passt und unsere Bürger in ihrer schwierigen Situation optimal versorgt sind. Auch den vielfach geäußerten Wunsch, zu Hause sterben zu wollen, können wir in der Regel erfüllen“, so die Leiterin des Helferkreises.

Umfangreichere Kosten aufgefangen

Von einer erfreulichen Steigerung der Finanzen um 2500 Euro berichteten Kassiererin Frieda Stecher und Kassenprüfer Tobias Plenk. Möglich geworden sei dies durch 13.000 Euro an Spenden und den Zuschuss der Gemeinde von 6000 Euro. Dadurch konnten einige der umfangreichen Kosten aufgefangen werden.

Trotz des Segens des Krankenpflegevereins äußerten die Verantwortungsträger den dringenden Wunsch nach einem Altenheim für Übersee. Damit rannten sie beim Bürgermeister offene Türen ein. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, betonte Strauch.

Kommentare