Behörden haben das erste Wort
Uferbebauung am Strandbad: Warum Übersee seine Sanierungs-Pläne ohne Entscheidung genehmigen lässt
Erst genehmigen lassen, dann entscheiden: Auch wenn sich die Mitglieder des Überseer Bauausschusses bereits auf eine Überarbeitung der Pläne für die Sanierung der Uferbebauung geeignet hatten, ist die Angelegenheit noch nicht abschließend geklärt.
Übersee – Dennoch möchte man die bisherigen Planungen nicht einfach einstampfen. Stattdessen soll die Planungsphase abgeschlossen und die Dokumente den beteiligten Behörden in Sachen Umwelt-, Bau- und Wasserrecht zur Genehmigung vorgelegt werden.
Die Meinung der Räte über den überarbeiteten Entwurf gingen in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses weit auseinander. Kern des neuen Planungsentwurfs, den Christian Blothe von der Fachfirma HPC erläuterte, ist ein Seezugang in massivster Bauweise mit Steinstufen für eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren sowie eine mobile Einstiegshilfe. Die Kosten hierfür hat der Planer zwischen 220 000 und 300 000 Euro angesetzt.
Nicht begeistert zeigte sich Gemeinderat Hans Thullner (Grüne) über die „betonartige Uferbefestigung“ auf circa 160 Meter. Paul Stephl (FBL) plädierte generell für eine einfachere Lösung mit weniger Kosten. Ihm sei das alles viel zu aufwendig und übertrieben. „Warum geht nicht ein einfacher Sandstrand ?“, fragte er.
Eingeschlagenen Weg zu Ende führen
Auch Anton Stefanutti (Grünen) tendierte zu einer naturnahen Lösung, die allerdings den Strömungsverlauf des Wassers durchbrechen müsse. Skepsis zeigte er mit Blick auf einen möglichen Sandstrand. Die Gefahr, dass dieser allmählich vom Wasser abgetragen werde, sei zu groß. Obwohl er mit der neu vorgelegten Planung nicht hundertprozentig einverstanden war, wollte Stefanutti angesichts der langen Vorplanung aber den nunmehr eingeschlagenen Weg zu Ende führen.
Abstimmung nach Genehmigung
Auch Übersees Bürgermeister Herbert Strauch (FBL) wies auf den früheren einstimmigen Beschluss des Bauausschusses hin, nach dem das Ufer verbaut werden sollte. „Allerdings nicht um jeden Preis“, lautete seine Einschränkung.
Stefan Haneberg (GfÜ) relativierte die angesetzten Kosten.
Auf lange Sicht von 30 bis 40 Jahren seien die angesetzten Kosten seiner Meinung nach niedriger, als wenn man das Ufer etwa als fünf Jahre wieder instand setzen müsse.
Schließlich kam das Gremium überein, die vorgeschlagene Uferverbauung umzusetzen. Dafür soll aber zunächst die entsprechende Genehmigung eingeholt werden. Erst danach soll es zu einer endgültigen Abstimmung kommen.
vd