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Nach 15 Jahren wieder da

„Britische Teerkolonne“ sorgt für Aufregung und Großeinsatz der Polizei in Übersee

Leserreporter Polizei, Symbolfoto.
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Leserreporter Polizei, Symbolfoto.

Am vergangenen Freitagnachmittag (25. April) herrschte in Übersee große Aufregung. Gleich mehrere Streifenwagen waren in den Osterbuchberger Weg geeilt.

Übersee - Zum Start ins Wochenende wurden gegen 17 Uhr Anwohner auf zahlreiche Bauarbeiter und mehrere Fahrzeuge mit britischem Kennzeichen im Osterbuchberger Weg aufmerksam. Die britischen Handwerker hatten auch bereits erste Hausbewohner angesprochen und neue Teerdecken für deren Einfahrten und Zustraßen angeboten. Wie chiemgau24.de von Zeugen erfahren hat, hätten die Bauarbeiter ihre Dienste angeboten und wollten umgehend mit den Baumaßnahmen beginnen, da sie noch Materialrest von einer anderen Baustelle übrig hätten und deshalb kostengünstig arbeiten könnten.

Hier wollten die Betrüger den Asphalt aufreißen.

Bauarbeiter versucht zu flüchten

Glücklicherweise lehnten die Besitzer die Angebote ab und kontaktierten die Polizei. Die Beamten waren nach Abfrage der Kennzeichen sofort in Alarmbereitschaft und fuhren mit mehreren Streifenbesatzungen in den Südosten Übersees. Dort angekommen, stellte die Polizei zehn britische Bauarbeiter fest. Ein Mann mittleren Alters habe noch über ein Feld flüchten wollen, konnte aber offenbar von einem Zaun und Polizeibeamten gestoppt werden, wie eine Anwohnerin im Gespräch verriet. „Es handelte sich um eine klassische britische Teerkolonne“, erklärte ein Sprecher der Polizeistation Grassau auf Anfrage von chiemgau24.de in Bezug auf die ausländischen Arbeiter.

Zum Glück seien die Arbeiter noch nicht zur Tat geschritten, die Bewohner wiederum hätten goldrichtig gehandelt. Alle zehn Bauarbeiter seien kontrolliert und überprüft worden. „Da keine Arbeiten stattfanden, entstand dementsprechend auch kein Schaden“, ergänzte der Sprecher.

Kurios: Eine Anwohnerin erzählte noch, dass bereits vor 15 Jahren eine solche Teerkolonne in Übersee für Ärger sorgte. Damals hätten die Betrüger bei einer Nachbarin den kompletten Asphalt aufgerissen und auch bei ihr begonnen, frisch zu teeren... bis die vermeintlichen Handwerker plötzlich weg waren.

Was sind Teerkolonnen?

Sogenannte Teerkolonnen gibt es überall im Freistaat. Die Polizei warnt eindringlich vor Geschäften mit diesen Handwerkern.  Die Betrüger, meist aus dem Ausland, bieten potenziellen Kunden beispielsweise an, die Auffahrt zu erneuern oder Asphaltarbeiten auf Höfen vorzunehmen. Die vermeintlichen „Schnäppchenangebote“ derartiger Haustürgeschäfte erweisen sich im Nachgang überwiegend als echte Mogelpackung. Sehr oft entpuppt sich das Ganze als handfester Betrug oder Wucher. Die Handwerker bestehen auf eine Barvorauszahlung vor Ort, beginnen mit den Arbeiten und kommen anschließend nie wieder. Die unsachgemäßen Arbeiten führen oft zu Folgekosten.

Die Polizei rät:

  • Prüfen Sie unangeforderte Angebote von Waren und Dienstleistungen „an der Haustüre“ grundsätzlich sehr kritisch.
  • Lassen Sie sich nicht auf Schwarzarbeit ein, dies ist auch für den „Auftraggeber“ strafbar.
  • Günstige Preisangebote wie bei den reisenden Teerkolonnen erscheinen nur auf den ersten Blick als „Schnäppchen“. Oft wird daraus durch unsachgemäße Ausführungen bis hin zur absoluten Pfuscherei oder durch nicht beendete Arbeiten schnell eine Kostenfalle. Also Preis-/Leistungsverhältnis genau prüfen. Am besten aber Finger weg davon. Regressansprüche sind nur schwer zu verfolgen, da die „Firmen“ üblicherweise keinen festen Sitz haben und reisend tätig sind.
  • Schon die fadenscheinige Erklärung der Teerkolonnen, sie hätten noch einen Materialrest von einer anderen Baustelle übrig und könnten deshalb günstig arbeiten, ist in der Regel frei erfunden.

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mz

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