Zwei Boote kenterten
Turbulenter Regatta-Tag am Chiemsee: Die Wasserwacht musste eingreifen
13 Chiemseeplätten waren zum Bedaium-Preis gestartet nur zwei kamen ins Ziel. Sogar die Wasserwacht musste eingreifen. Für die Tempest-Segler war der starke Wind dagegen ein Traum.
Von: Hans Fenzl
Seebruck – Der Auftakt zum Bedaium-Preis der Chiemseeplätten und zum Tempest-Cup konnte am ersten Regattatag turbulenter nicht sein. Zur Startzeit um 12 Uhr in der Seebrucker Bucht erreichten die Boote bei schwachem Wind gerade noch rechtzeitig die Startlinie.
Der seit Tagen angekündigte auflebende Wind ließ jedoch nicht lange auf sich warten und frischte in Böen auf bis zu 6 Beaufort auf.
Auf dem Vorwindkurs in argen Schwierigkeiten
Die Chiemseeplätten kamen in der ersten Wettfahrt vor allem auf dem Vorwindkurs in arge Schwierigkeiten. Nur zwei Boote von 13 gestarteten erreichten das Ziel, zwei Boote kenterten, sieben Plätten gaben sich dem Wind geschlagen und mussten sich in den Seebrucker Segelhafen retten. Die Steuermänner der beiden gekenterten Boote wurden von der Wasserwacht Seebruck beziehungsweise einem Sicherungsboot geborgen.
Wegen des anhaltend starken Windes konnte für die Plätten keine weitere Wettfahrt mehr gestartet werden. Sieger und Gewinner des Bedaium-Wanderpreises nach nur einem Rennen wurde Gerald Metz, Traunreut, Wassersportverein Fraueninsel vor Richard Kuchler vom Chiemsee Yacht-Club auf Platz zwei.
Für das Zweimann Kielboot ein traumhafter Wind
Für das Zweimann Kielboot Tempest dagegen war der Wind bei bedecktem Himmel traumhaft. Am ersten Tag konnten innerhalb von gut dreieinhalb Stunden vier herausfordernde Wettfahrten gesegelt werden. An der Spitze entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Vater und Sohn. In der Zwischenwertung mit einem Streichergebnis lagen Christian Spranger mit Vorschoter Christopher Kopp nur einen Punkt vor Tobias Spranger/FelixMeggendorfer, beide Mannschaften vom SRV.
Wiederum einen Punkt dahinter auf Rang drei die Mannschaft Stefan Erlacher/Christian Wöhrer, Waginger Segelclub/Wassersportverein Fraueninsel.
Eine kurze hohe, schwer zu segelnde Welle
Der Südwestwind hatte die ganze Nacht durchgeblasen, wodurch sich eine kurze hohe, schwer zu segelnde Welle aufbaute. Pünktlich zur angesetzten Startzeit um 10.30 Uhr schickte Wettfahrtleiter Robert Kolbinger bei Böen in der Spitze wieder um 6 Beaufort die Tempest zur 5. Wettfahrt auf die Regattabahn.
Mit einem Wettfahrtsieg machten die Bronzemedaillengewinner der Tempest-Weltmeisterschaft 2022 vor Kiel, Spranger/Kopp alles klar und konnten vom 1. Platz nicht mehr verdrängt werden. Spranger/Meggendorfer kamen nur als Sechste ins Ziel und Erlacher/Wöhrer als Fünfte. Beide Mannschaften ersegelten in dieser Wettfahrt ihre Streichergebnisse.
Spannender Kampf um den 2. Gesamtrang
Spannend wurde es in der sechsten und letzten Wettfahrt um Gesamtrang zwei. Den sicherten sich Spranger/Meggendorfer mit einem Wettfahrtsieg vor Erlacher/Wöhrer auf Platz zwei. Schon um 12.15 Uhr waren alle Boote im Ziel.
Tempest-Cup – Ergebnis nach Streichung der schlechtesten Wettfahrt: 1. Steuermann Christian Spranger/Vorschoter Christopher Kopp, Seebrucker Regatta-Verein (SRV), 8 Punkte (Wettfahrtergebnisse 1, 2, 1, 3,1), 2. Tobias Spranger/Felix Meggendorfer, SRV, 11 Punkte (3,3,2,1,2), 3. Stefan Erlacher/Christian Wöhrer, Waginger Segelclub (WSC)/Wassersportverein Fraueninsel (WVF), 11 Punkte (2,1,5,2,1), 4. Hannes Brochier/Peter Kern, SRV, 22 Punkte, 5. Teddy Baehr/Andreas Greif, Münchner Ruder- und Segelverein (MRSV), Yachtclub am Tegernsee (YCaT), 25 Punkte, 6. Nikolaus Magg/Dominik Wördehoff, WSC/SRV, 27 Punkte, 7. Stefan Durach/Gustl Trimpl, Bayerischer Yachtclub (BYC)/SRV, 28 Punkte, 8. Emilia und Dieter Wachs, SRV, 38 Punkte, 9. Manfred Schumi/Bernd Schumann, Kärntner Yacht Club Ossiacher See, Austria, 47 Punkte, 10. Maximilian Grosse/Ralf Gleixner, SRV, 49 Punkte.

