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Nach großer Durchsuchungsaktion

Traunsteiner Staatsanwaltschaft gelingt Schlag gegen internationale Schleuser-Szene

Der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München ist ein Schlag gegen ein international agierendes Schleusernetzwerk gelungen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande mindestens 748 Menschen illegal nach Deutschland eingeschleust hatte.
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Der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München ist ein Schlag gegen ein international agierendes Schleusernetzwerk gelungen.

Ein Schlag gegen eine europaweit agierende Schleuserorganisation ist den Behörden gelungen. Am Mittwoch (20. November) nahmen die Staatsanwaltschaft Traunstein und die Bundespolizei über 20 Personen fest, darunter vier mutmaßliche Mitglieder eines Schleuser-Clans in Deutschland.

Traunstein – Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München wurden in den frühen Morgenstunden in einer koordinierten Aktion Wohnungen und Geschäftsräume in Hannover, Leipzig und Duisburg durchsucht. Dabei stellten die Einsatzkräfte umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter Smartphones, PCs, Notebooks und über 30.000 Euro Bargeld. Die Festnahmen erfolgten im Rahmen von acht vollzogenen Haftbefehlen.

Die Ermittlungen richteten sich gegen eine mutmaßliche Bande, die seit mehr als zwei Jahren Schleusungen, vorwiegend syrischer Staatsangehöriger, organisiert haben soll. Den vier in Deutschland festgenommenen Beschuldigten im Alter zwischen 31 und 43 Jahren wird vorgeworfen, 120 Schleusungstaten mit mindestens 748 Geschleusten begangen zu haben. In einem Fall kamen zwei Menschen während einer Schleusung von Belarus nach Lettland ums Leben. Pro Schleusung sollen durchschnittlich 4.500 Euro verlangt worden sein, was zu einem Schleuserlohn von rund 3,366 Millionen Euro geführt haben soll. Gegen den 43-jährigen Hauptorganisator wird zusätzlich wegen Anstiftung zum versuchten Mord in drei Fällen sowie wegen schweren Raubes ermittelt.

Die Ermittlungen, die auch nach Serbien, Bosnien-Herzegowina, Österreich und in die Niederlande führten, wurden von einem Traunsteiner Oberstaatsanwalt bei Eurojust in Den Haag koordiniert. Die beteiligten Behörden aus insgesamt 13 Ländern arbeiteten eng zusammen, um das mutmaßliche Schleusernetzwerk zu zerschlagen. Die Staatsanwaltschaft betont, dass die Schleuserbanden zunehmend gewaltbereit und rücksichtslos agieren und erhebliche finanzielle Gewinne erzielen, während sie das Leben vieler Menschen riskieren. (nt)

Traunsteiner Modell

Das „Traunsteiner Modell“ zur Bekämpfung grenzüberschreitender und organisierter Kriminalität ist nun bei allen grenznahen bayerischen Staatsanwaltschaften im Einsatz. Ziel des Modells sei es, durch Spezialisierung, Intensivierung und Koordinierung internationaler Ermittlungen die Hintermänner von Schleuserbanden, Drogen- und Waffenhändlern zu ergreifen und zu überführen.

Die Spezialabteilungen der Staatsanwaltschaften arbeiten dabei eng mit ausländischen Polizei- und Justizbehörden sowie mit Eurojust und Europol zusammen. Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München spielt eine zentrale Rolle bei der Bearbeitung komplexer Ermittlungsverfahren, insbesondere im Bereich der grenzüberschreitenden und organisierten Kriminalität. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft umfassen die Deliktsbereiche regelmäßig banden- und gewerbsmäßig qualifizierte Straftaten, darunter Schleusungen und Straftaten zum Nachteil der Deutschen Bahn oder deren Nutzer, wie Computerbetrug oder Transportgutdiebstahl.

Zu den Kernelementen der Ermittlungsarbeit der Bundespolizeiinspektion gehören die Durchführung und Koordination umfangreicher offener und verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie eine eng vernetzte internationale Zusammenarbeit auf bi- und multilateraler Ebene. Zudem wird intensiv auf IT-forensische Methoden auf dem neuesten Stand der Technik zurückgegriffen.

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