Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Zukunft des Wohnens

Der neue Vierseithof – Startschuss für innovatives Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Traunstein

Sie nahmen mit Freude über das innovative Wohnprojekt den ersten Spatenstich vor: (von links) Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer, Doris Schmid-Hammer von der Regierung von Oberbayern, Tobias Straubinger vom Verband der Wohnungswirtschaft Bayern und Josef Scharnagl, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Traunstein.
+
Sie nahmen mit Freude über das innovative Wohnprojekt den ersten Spatenstich vor: (von links) Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer, Doris Schmid-Hammer von der Regierung von Oberbayern, Tobias Straubinger vom Verband der Wohnungswirtschaft Bayern und Josef Scharnagl, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Traunstein.

Mit dem Startschuss für ein innovatives Bauprojekt will die Stadt Traunstein einen Impuls für zukunftsgerechtes und bezahlbares Mehrgenerationen-Wohnen setzen. Vorzeigeprojekt dafür ist der nach ökologisch-sozialen Gesichtspunkten im KfW-40-Standard geplante Vierseithof im Neubaugebiet Seiboldsdorf im Süden der Stadt.

Traunstein – „Heute ist ein großer Tag für die Stadt und die Wohnungsbaugesellschaft (WBG) Traunstein“, hob Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer beim Spatenstich hervor. Mit dabei waren Stadträte sowie Vertreter der Regierung von Oberbayern, der Wohnungswirtschaft, der Lebenshilfe Traunstein, von Planungs- und Baufirmen sowie der Stadt. In städtebaulicher, sozialer und ökologischer Hinsicht komme dem Projekt, so Hümmer, große Bedeutung zu. Mit der neuen WBG komme überdies der Bau bezahlbarer Wohnungen in Traunstein „deutlich voran“.

Für die vor knapp zwei Jahren gegründete WBG mit Geschäftsführer Josef Scharnagl und seinem siebenköpfigen Team ist das Projekt in zweistelliger Millionenhöhe die erste größere Bewährungsprobe.

Das stadteigene Unternehmen realisiert im mehrgeschoßigen Vierseithof 50 Ein- bis Fünf-Wohnungen mit Flächen von 40 bis 118 Quadratmetern sowie Balkon und Terrasse. Durch die Holz-Hybrid-Bauweise und höchsten Energiestandards in Verbindung mit Wärmepumpentechnologie und PV-Anlage auf dem Dach soll der Bau möglichst umweltschonend und nachhaltig erfolgen.

Über die Hälfte der Wohnungen für Personen mit kleineren und mittleren Einkommen

Von einem „schönen neuen Zuhause“ sprach Doris Schmid-Hammer von der Regierung von Oberbayern als Fördergeber. Dank der Zuschüsse von 6,4 Millionen Euro für zinsgünstige Darlehen, 1,8 Millionen Euro für Mietzuschüsse und 400.000 Euro für besondere Maßnahmen komme über die Hälfte der Wohnungen Personen mit kleineren und mittleren Einkommen zugute. Somit könne ein Mietpreis zwischen sechs und neun Euro pro Quadratmeter angesetzt werden. Ebenso sei eine barrierefreie Planung vorgesehen.

So soll der neue Vierseithof nach der Fertigstellung im Jahr 2026 aussehen. Über die Hälfte der 50 Ein- bis Fünf-Zimmer-Mietwohnungen, die im Sinne des Mehrgenerationen-Wohnens geplant sind, sollen Menschen mit kleineren und mittleren Einkommen zugutekommen.

Tobias Straubinger, Pressesprecher vom Verband der Wohnungswirtschaft (VdW) Bayern, zeigte sich erfreut über die „Doppelpremiere“ der noch jungen WBG Traunstein mit dem ersten Spatenstich im neuen Jahr. Obwohl das Stimmungsbarometer in der Baubranche nach einem Jahrzehnt der Rekorde derzeit im Sinkflug sei, stimme die im bayerischen Doppelhaushalt für 2024/2025 eingeplante „Wohnbau-Milliarde“ zuversichtlich.

Große Hoffnungen setzt auch die Lebenshilfe Traunstein in den neuen Vierseithof, wie Geschäftsführerin Annemarie Funke und ihre Kollegin Elisabeth Hächer im Gespräch verrieten. Die Einrichtung mietet im Vierseithof im Rahmen eines Projektmodells eine Vier-Zimmer-Wohnung an. Diese soll Betreutes Wohnen für Menschen mit geistigen Einschränkungen ermöglichen. Die Bewohner könnten selbstständig leben, bräuchten aber zu gewissen Zeiten abgestimmte Unterstützung. Denkbar wäre etwa, die Wohnung mit sozial eingestellten Studenten zu teilen, die dafür wenig Miete zahlen müssten.

Begegnungsort für Gespräche, Familienfeiern und Stammtische

Der neue Vierseithof in regionaltypischer Architektur soll aber nicht nur in umweltökologischer Hinsicht neue Maßstäbe setzen. Am Zugang soll mit dem „Seiboldsdorfer Wohnzimmer“ ein Begegnungsort für Gespräche, Familienfeiern oder Stammtische entstehen, der tagsüber als Homeoffice genutzt werden kann. Ein Gemeinschaftsgarten mit Hochbeeten, ein Dorf- und Spielplatz sowie ein Trimm-Dich-Pfad sollen ebenso wie Angebote für Car-Sharing und Lastenfahrrad-Sharing das soziale Miteinander fördern. Per Rufbus-Anbindung soll die Mobilität ins Stadtzentrum verbessert werden.

Mitte 2025 könnte nach jetzigem Stand die Vermietung der Wohnungen erfolgen, im Jahr darauf der Einzug. Ebenso vorgesehen ist im neuen Baugebiet Seiboldsdorf der Bau von 28 Einfamilienhäusern. Aktuell läuft hier die Abstimmung der Grundstücksvergabe an die Bewerber.

Kommentare