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Seifenkistenrennen gehören eigentlich einer aussterbenden Spezies an – doch nicht in Einham. Dort fand kürzlich zum ersten Mal der Große Preis statt und sorgte für rasante Momente auf der Strecke und heitere Momente im Publikum. Nicht nur schnittige Modelle kamen zum Einsatz, sondern auch kreativ und liebevoll gestaltete „Kisten“ wie Feuerwehrautos oder CO2-neutrale Bierfässer.
Traunstein – Bereits seit über 40 Jahren gibt es den Freistaat Einham mitten in Traunstein. Doch noch nie wurde dort ein Rennen ausgetragen – bis gestern. Die Straße vom Traunsteiner Ortsteil nach Heilegart eignet sich perfekt für Seifenkistenrennen, dachten sich wohl die Verantwortlichen des Dorfes … und so haben sie „vieles selbst organisiert“ und das Erste Einhamer Rennen auf die Beine gestellt.
Ein einmaliges Event im Freistaat Einham
So wurde der Große Preis von Einham geboren. Nachdem der ursprüngliche Termin am 15. September abgesagt werden musste, fand am vergangenen Sonntag der Ausweichtermin unter der Schirmherrschaft der Traunsteiner, bzw. Grabenstätter Bürgermeister Hümmer und Wirnshofer, statt – und das bei Sonnenschein satt und optimalen Straßenbedingungen. Kein Wunder also, dass es Motorlos-Sportbegeisterte von nah und fern in den kleinen Ort nahe der Großen Kreisstadt zog. Mehrere Hundert, wenn nicht sogar an die 1.000 Zuschauer waren zeitweise zugegen. Beachtlich für eine Siedlung mit gerade einmal 148 Einwohnern, 51 Kühen und zehn bislang „noch nicht unter die Räder gekommenen“ Katzen.
Kreativität auf Rädern: Vom Bierfass bis zum Feuerwehrwagen
Doch Tier- oder gar Personenschäden waren bei dem rasanten Vergnügen zum Glück nicht zu beklagen. Nur für ein Fahrzeug ging es nicht mehr weiter: Nachdem es in den Graben gesteuert wurde, brach die Achse und das Herz des Fahrers aus Kummer um sein geliebtes Gefährt. Die restlichen Fahrer steuerten ihre jeweiligen Boliden souverän über die Strecke, die je nach Klasse entweder 700 Meter (nach Staudach), oder anderthalb Kilometer (nach Heilegart) betrug. Mal für Mal gab es für die Fahrer tosenden Applaus, als sie mit ihren Gefährten an den Zuschauern vorbeiratterten.
Nicht nur, weil es eine Portion Wagemut braucht, das klapprige Holzgestell auf Rädern bei Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h gerade zu halten, sondern auch, weil die Seifenkisten kreativ und teilweise ziemlich ulkig gestaltet waren. So rasten nicht nur Feuerwehr-Autos, Lieferwagen oder CO2-neutrale Bierfässer den Berg herunter, sondern auch schnittige Modelle, die beispielsweise der „Blue Flame“ in Sachen Formgebung ordentlich Konkurrenz machen könnten. Wer weiß, vielleicht hat sich ja der eine oder andere Fahrer dafür empfohlen, künftig in den großen Salzebenen der USA Geschwindigkeitsrekorde zu jagen?
„Des werd a neier Rekord!“ Optimistische Worte dieses Zweiergespanns, das sich optisch offensichtlich an Motorsporthelden der 70er und 80er Jahre orientiert hat.
Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, zumindest bis zum frühen Nachmittag, denn bis dahin waren die meisten Speisen ausverkauft. Man kann also davon ausgehen, dass die Erwartungen bei weitem übertroffen wurden. Den Erlös aus Speis und Trank sowie freiwilligem Eintritt werden sich die Veranstalter übrigens nicht in die eigene Tasche stecken, sondern an „Die im Dunkeln sieht man nicht“ spenden, einer Organisation, die sich für unverschuldet in Not geratene Bürger Traunsteins einsetzt. Eine tolle Geste der Einhamerinnen und Einhamer!
Alles in allem war der erste Große Preis von Einham also ein voller Erfolg, der im nächsten Jahr hoffentlich seine Fortsetzung findet. Und wer weiß, vielleicht basteln die Verantwortlichen im Hintergrund ja schon an einem Antrag, in die Liste für das immaterielle UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen zu werden? Wir werden sehen, was die Zukunft bringt!
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