Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Warnstufe gelb im Chiemgau und BGL

Borkenkäfer-Invasion droht – Forstamt mit dringendem Appell an alle Waldbesitzer

Buchdrucker/Borkenkäfer
+
Winzig klein und zunächst nicht sichtbar ist der Borkenkäfer. Doch der Schädling vermehrt sich rasend schnell und bedeutet für einen Baum, in dem er sich eingenistet hat, den sicheren Tod.

Die Regenschauer der letzten Wochen haben ihm nichts anhaben können: Unbeeindruckt von der Nässe ist der Borkenkäfer in fast allen bayerischen Wäldern sehr aktiv. Da die Meteorologen für die nächste Zeit hochsommerliche Temperaturen vorhersagen, hat jetzt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein für die Privatwälder in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land die Warnstufe „gelb“ ausgerufen.

Die Pressemeldung des AELF im Wortlaut:

Wie Schnupftabak sieht das feine dunkelbraune Mehl aus, das sich in Spinnweben oder im Moos zu Fuße eines Baumes findet. Am Stamm sieht der Waldbesitzer kleine Löcher, aus der winzige Häufchen des feinen „Bohrmehls“ treten. „Das sind die bekannten Alarmzeichen für einen akuten Befall durch den Käfer“, erklärt Wolfgang Madl, Leiter des Bereichs Forsten am AELF.

Jetzt heißt es für den Waldbesitzer schnell handeln: der Baum muss in kürzester Zeit gefällt und aus dem Wald geschafft werden. „Der Borkenkäfer beginnt derzeit mit der Anlage der „Geschwisterbrut“, so Madl. Die Altkäfer schwärmen auf der Suche nach Brutraum aus und bohren sich unter die Rinde von Fichten. „Nach dem großen Schneebruchereignis Ende letzten Jahres befindet sich immer noch viel Brutmaterial für den Käfer in den Wäldern.“ 

Rekordfänge in den Borkenkäferfallen 

Über ganz Bayern sind Borkenkäferfallen verteilt, die den Schädling mit Hilfe von Lockstoffen anziehen, um die „Schwärmphasen“ des Käfers zu überwachen. Im Bereich des AELF Traunstein sind diese Fallen nördlich von Traunstein und in der Ramsau aufgestellt. Die zuständigen AELF-Revierförster, die die Fallen betreuen, haben jetzt Alarm geschlagen. „Wir haben hier so viele Käfer wie noch nie zu dieser Jahreszeit gezählt“, berichtet Wolfgang Madl.

„Deshalb musste ich jetzt reagieren und habe für das gesamte Dienstgebiet die Warnstufe „gelb“ auszurufen.“ Dies bedeutet, dass die Waldbesitzer nun dringend aufgerufen sind, alle zwei Wochen ihre Fichtenbestände auf Neubefall zu kontrollieren und den Käfer entsprechend zu bekämpfen. Allerdings erschweren Regengüsse die Kontrolle, da sie das Bohrmehl oft wegwaschen.

Besonders anfällig sind Bereiche, die bereits im Vorjahr von Käfern befallen wurden - dazu gehören besonnte Waldflächen und Waldränder sowie durch Kahlschlag geöffnete Bestände und Käfernester aus dem Vorjahr. Die Symptome sind gut zu erkennen: Bei bereits länger befallenen Bäumen färben sich die Kronen braun und die Rinde blättert ab. 

Hilfe aus der Natur

Aber der Käfer hat auch Feinde: Für Specht und Ameisenbuntkäfer ist der Schädling eine Leibspeise. „Das sind unsere größten Helfer“, erklärt Wolfgang Madl. Trotz dem momentanen Anstieg des Borkenkäfers sieht der Chef des Bereichs Forsten beim AELF auch positive Aspekte: „Der viele Regen hat den Wald und damit auch die Fichten gestärkt. Sie können Harz produzieren und sich so gegen den Käfer wehren.“

Aktuelle Informationen zur Borkenkäferentwicklung gibt es im Internet unter www.borkenkaefer.org. Die Revierförster des AELF stehen bei Fragen zum Borkenkäferbefall und dessen Bekämpfung gerne kostenlos zur Verfügung. Unterstützung leisten auch die Waldbesitzervereinigungen Laufen-Berchtesgaden und Traunstein als Selbsthilfeeinrichtungen der Waldbesitzer sowie zahlreiche regionale Forstunternehmen.

Pressemitteilung Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein 

Kommentare