Auch Alzbrücke im Fokus der Bürgerversammlung
Bereits doppelt so viele Bewerbungen wie Wohnungen: „Griss“ um Harrecker-Hof in Seeon-Seebruck
Zwei große Bauprojekte haben die Gemeinde Seeon-Seebruck im vergangenen Jahr geprägt: Die Sanierung der Alzbrücke in Seebruck und das „Wohnprojekt Ischl“. Beide Maßnahmen standen im Fokus der Bürgerversammlungen, die nun wieder in allen drei Ortsteilen Seebruck, Truchtlaching und Seeon abgehalten wurden.
Seeon-Seebruck – Die Alzbrücke ist seit Ende vergangenen Jahres zwar wieder für den Verkehr freigegeben, es müssen aber noch der Fuß-und Radweg sowie die beidseitigen Anschlüsse fertiggestellt werden. Das Sanierungsprojekt liegt nicht im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde, die Anschlüsse links und rechts der Staatsstraßenbrücke zum Teil aber schon.
Fußweg auf der Seeseite in Arbeit
Wie Bürgermeister Martin Bartlweber (FW) mitteilte, sei der vorgegebene Zeitrahmen der Sanierung soweit eingehalten worden. In Arbeit sind unter anderem noch der Alz-seitige Radweg und der Fußweg auf der Seeseite. Um den Fuß- und Radverkehr gerecht zu werden, wird auf Höhe des Hotel Wassermanns eine intelligente Ampellösung installiert. Die Ampel als Querungshilfe für die vielen Radfahrer und Fußgänger, soll noch vor der Sommersaison installiert werden. Weiter betonte der Bürgermeister, dass es sich bei der Brückensanierung nach wie vor um eine Nutzungsdauerverlängerung handle. Die Planungen für eine Ortsumfahrung (Entlastungsspange) liefen parallel.
Nach Umweltverträglichkeitsstudie wird weiter geplant
Ganz aktuell teilte er mit, dass die Staatsregierung angekündigt habe, dass Ende des Jahres mit den Ergebnissen der Umweltverträglichkeitsstudie zu rechnen sei. Die Ergebnisse der Studie sollen Aufschluss darüber geben, welche der fünf Trassen für eine Ortsumfahrung möglich wäre. Dementsprechend könne dann in die weitere Planung eingestiegen werden. Straßenbaulastträger der Brücke ist zwar die Staatsregierung, vertreten durch das Staatliche Bauamt Traunstein, aber die Gemeinde sei bei dem Projekt enorm eingebunden gewesen, sagte Bauamtsleiter Josef Heiß.
Ausfahrt auf die Staatstraße jetzt nicht mehr möglich
Die Gemeinde habe federführend für das Staatliche Bauamt nicht nur die Grundstücksverhandlungen getroffen, sondern sich auch bemüht, bei den Anschlusspunkten Verbesserungen vorzunehmen. Unter anderem konnte auch erreicht werden, dass ein am Hotel bestehender Fußweg in Richtung Hafen attraktiver gestaltet und öffentlich gewidmet wird. Die Mauer beim Hotel soll vor allem als Schallschutz für das Hotel dienen. Eine unmittelbare Ausfahrt auf die Staatstraße, wie bisher, ist dort jetzt nicht mehr möglich.
Sanierung der Traunsteiner Straße in 2024
Im Zuge der Brückensanierung wurde von der Gemeinde auch angeregt, die desolate Traunsteiner Straße zu sanieren. Im Moment sei dafür aber kein Budget vorhanden, habe die Gemeinde vom Staatlichen Bauamt als Antwort erhalten. Die Behörde habe der Gemeinde aber zugesagt, die Sanierung der Traunsteiner Straße 2024 durchzuführen. Das gleiche gilt für eine Straßensanierung im Bereich des Jakob-Weyerer-Platzes in der Ortsmitte. Untersuchungen des Bereichs hätten ergeben, dass hier der Asphaltbelag nicht tragfähig sei, teilte Heiß mit. Ob diese jetzt doch aufwendigere Maßnahme noch heuer durchgeführt werde oder im Zuge der Sanierung der Traunsteiner Straße, bleibe abzuwarten.
Weitere Artikel und Nachrichten aus dem Chiemgau finden Sie hier.
„Wohnprojekt Ischl“ liegt schon jetzt bei knapp zwei Millionen Euro
Größtes Investitionsprojekt der Gemeinde in 2022 war und ist das „Wohnprojekt Ischl“ mit bereits abgerechneten Kosten von knapp zwei Millionen Euro. Die Gesamtkosten des förderfähigen Projekts bewegen sich um die 7,3 Millionen Euro. Die Gemeinde baut in Ischl den „Harrecker-Hof“ wieder auf, in dem elf Mietwohnungen entstehen. Diese können voraussichtlich im Spätherbst bezogen werden. Nach Angaben des Bürgermeisters lägen schon jetzt doppelt so viele Bewerbungen von interessierten Mietern vor.
Im vergangenen Juli fand der verspätete Spatenstich statt, nachdem die Bauarbeiter in der Baugrube auf Reihe von Bodenschätzen stießen. Insgesamt 50 Gräber mit Skeletten, datiert auf Mitte des 17. Jahrhunderts, mussten archäologisch untersucht werden. Außerdem tauchten weitere Überraschungen aus dem Zweiten Weltkrieg auf, die fachgerecht entsorgt werden mussten. Diese nicht vorhersehbaren Maßnahmen haben die Gemeinde rund 150.000 Euro gekostet. Parallel zu den auf Hochtouren laufenden Putz- und Installationsarbeiten, konnten nach Angaben des Bauamtsleiters auch bereits die Arbeiten für die Freiflächen ausgeschrieben werden.