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Endlich wieder befahrbar

Alzbrücke in Seebruck: Vom schlechtesten Brücken-Bauwerk immerhin zur Übergangslösung

Autos fahren über die sanierte Alzbrücke in Seebruck, die über ein Jahr lang gesperrt war.
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Seit Mittwochmorgen, kurz nach 10 Uhr, fließt der Verkehr wieder über die neu sanierte Alzbrücke in Seebruck.

Nach über einjähriger Sanierungszeit wurde die Alzbrücke in Seebruck nun wieder für den Autoverkehr freigegeben. Das Maßnahmenpaket war umfangreich. Alles ist jedoch noch nicht geschafft.

Seeon-Seebruck – Seit Mittwochvormittag rollt der Verkehr wieder über die Alzbrücke in Seebruck. Nach 14 Monaten wurde die Sperrung nach der Sanierung der Brücke wieder aufgehoben. Westlich und östlich der Brücke warteten auch direkt die ersten Autofahrer darauf, dass sie die Brücke wieder passieren können.

Viel Geduld war nötig

„Zeit is wor´n“, meinte ein Seebrucker Geschäftsmann. Nicht nur er und seine Mitstreiter, sondern vor allem die Pendler können wieder aufatmen. Auch die wegen der Umleitung betroffenen Orte, die große Einschränkungen und zusätzlichen Verkehr hinnehmen mussten: „Danke für die Geduld, die ihr aufgebracht habt“, sagte Bürgermeister Martin Bartlweber an die betroffenen Bürgerinnen und Bürger gerichtet.

Sogar die Sperrung drohte der maroden Brücke

Ein Vergelt´s Gott galt auch den Grundbesitzern, die für die Anschlüsse Grundstücke zur Verfügung gestellt haben. Wie der leitende Baudirektor des Staatlichen Bauamtes Traunstein, Christian Rehm, mitteilte, sei die Alzbrücke vor ihrer Sanierung das schlechteste Brückenbauwerk auf den Staatsstraßen im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Bauamtes Traunstein gewesen. Der 85 Jahre alten Brücke, die laufend überwacht worden sei, drohte sogar eine Sperrung.

Sanierung mit Ablaufdatum

Ziel der Sanierung sei eine sogenannte Nutzungsdauerverlängerung für mindestens 15 Jahre. Außerdem sollte mit einer Verbesserung der Geh- und Radwegverbindung eine Lücke im Chiemsee-Rundweg geschlossen werden. Dies sei gelungen, indem der Radweg künftig separat auf der Nordseite der Brücke geführt wird und der Gehweg auf der Seeseite. Der Radverkehr mündet dann in die Haushoferstraße, beziehungsweise führt über die Haushoferstraße auf die Brücke.

Einige Arbeiten stehen noch aus

Die Fertigstellung des Radweges und des Gehweges, die Errichtung einer Lichtsignalanlage bei der Einmündung in die Römerstraße, die Installation eines Geländers und weitere Restarbeiten in den Anschlussbereichen müssen jedoch ins nächste Jahr verschoben werden. Deshalb bleibt der eigens gebaute Behelfssteg noch so lange bestehen.

Freie Fahrt für 40-Tonner

Während der einjährigen Bauphase wurde die Brücke weitgehend erneuert. Zunächst wurde ein Behelfsweg für die Fußgänger und Radfahrer errichtet und dann die alte Brücke zum Großteil abgebrochen. Die Pfeilerköpfe wurden saniert und die Widerlager erneuert. Mit einem neuen Überbau in Verbundbauweise wurde die volle Tragfähigkeit der Brücke wieder hergestellt. Dies bedeutet auch, dass künftig wieder 40-Tonner zugelassen sind.

Die Vertreter des Staatlichen Bauamtes, der Gemeinde Seeon-Seebruck sowie der Baufirmen durchtrennten symbolisch ein Band. Unser Foto zeigt Dr. Max Fuchs (Ingenieurbüro Haumann & Fuchs), Dr. Otto Wurzer (WTM Ingenieurbüro), Bürgermeister Martin Bartlweber, Christian Rehm (Baudirektor), Andreas Üblacker (Firma Rädlinger), Norbert Maier (2.Bürgermeister) und Josef Heiß (Bauamtsleiter).

Gute Zusammenarbeit

Die Kosten der Gesamtbaumaßnahme werden sich bei fünf Millionen Euro bewegen. Laut Rehm übernehme der Freistaat Bayern als Bauträger die Kosten. Lobend erwähnte er auch die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Seeon-Seebruck. Die Gemeinde sei äußerst kooperativ gewesen.

Ergebnisse der Gutachten werden 2023 erwartet

Rehm betonte auch, dass die runderneuerte Brücke aber nur eine Lösung auf Zeit sei. Wenngleich man hoffe, dass sie länger als 15 Jahre halten werde. Die Planungen für eine große Umfahrung, eine sogenannte Entlastungsspange, schreiten seinen Angaben zufolge voran. Die sogenannte Raumempfindlichkeits-Analyse für das Projekt sei mittlerweile abgeschlossen und eine Umweltverträglichkeitsstudie mit Trassen-Vergleichen sei in Bearbeitung. Die Ergebnisse der Gutachten werden 2023 erwartet. Auf der Basis einer Festlegung der Wahltrasse und der Erarbeitung einer technischen Planung seien die nächsten Schritte vorgezeichnet, so Rehm. Er betonte jedoch, dass man sich auf einen langen Planungsprozess einstellen müsse. Umso wichtiger sei die weitgehende Erneuerung der Alzbrücke.

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