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Ruhpolding: Deutsche Junioren und Jugend-Eisstockmeisterschaft

Eisstockschießen – Tradition oder Trend? „Auch für die Jugend a Gaudi“

Collage: Rechts: Simone Reschberger Ec Lampoding; Links: Kreisobmann des Stocksportvereins Traunstein, Robert Giesser
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Was macht den Traditionssport Eisstockschießen auch spannend für junge Leute wie Simone Reschberger vom EC Lampoding (rechts)? Kreisobmann des Stocksportvereins Traunstein, Robert Giesser ( links) im Gespräch mit chiemgau24.de.

Ist Eisstockschießen nur was für alte Männer? „Den Sport können Opa und Enkelin gemeinsam ausüben“- die Antwort vom Kreisobmann des Stocksportvereins Traunstein, Robert Giesser. Auch für junge Leute sei der Traditionssport attraktiv – Beweis: Am Samstag (18. Januar) trifft sich die Nachwuchs-Spitze in Ruhpolding zur Deutschen Eisstockmeisterschaft der Jugend und Junioren. Warum das alte Brauchtum Potenzial zur Trendsportart hat:

Traunstein/Ruhpolding – „Es ist natürlich nicht wie beim Fußball, wo fast alle begeistert sind.“ Der Jugendwart des Deutschen Eisstockverbandes, Helmut Schubert, sieht Luft nach oben beim Nachwuchs. Mangel an jungen, engagierten Leuten, das Problem hätten aber ja viele Vereine. Beim Eisstockschießen, erzählt Helmut aus Erfahrung: „Viele werden quasi hineingeboren, da haben das schon die Eltern betrieben.“

Im Chiemgau stark vertreten: Eisstockschützen-Nachwuchs auf EM-Kurs

Es ist ein Traditionssport - und im Chiemgau nach wie vor beliebt. Vor allem der EC Lampoding und der SV Kai sind laut Kreisobmann Robert Gisser besonders stark aufgestellt - auch für die Deutsche Eisstockmeisterschaft der Jugend und Junioren am Samstag (18. Januar) in Ruhpolding. Je weiter man in Deutschland in den Norden blickt, desto weniger Vereine gäbe es, erklärt Robert. Zum Wettbewerb kämen dieses Jahr ausschließlich Schützen aus Baden-Württemberg und Bayern. Vielleicht liegt es an der Entstehungsgeschichte des Sports:

Eis oder Asphalt - Eisstockschützen haben immer Saison

„Das ist wahrscheinlich als Zeitvertreib entstanden“, mutmaßt Robert Gisser. Genau ist nicht mehr nachvollziehbar, wo der Sport entstanden ist: Skandinavien oder doch im Voralpenraum - auf jeden Fall in Gegenden mit kalten Wintern. Zum Eisstockschießen braucht man ja, wie der Name schon sagt, Eis, oder?

Früher ja, heute nein: Was einst nur Freizeitvergnügen auf zugefrorenen Seen war, ist spätestens seit 1951 mit der ersten Europameisterschaft zum anerkannten Wettbewerbssport aufgestiegen - auch im Sommer: „Die Sommersaison ist bei uns von erstem April bis zum 30. September. Und ab ersten Oktober bis zum 31. März ist dann die Wintersaison.“ Eisstockschützen haben also keine Pause. Sie spielen auf Eis, aber auch auf Beton, Asphalt und neuerdings auch auf speziellen Kunstmatten. In großen Städten wie München wird der Sport schon immer beliebter, ja regelrecht Trend.

Sportart mit „Funfaktor“ und leichtem Einstieg

„Eisstockschießen kann im Prinzip jeder.“ Robert und Helmut sind sich einig. Der Älteste bei ihnen im Training sei 85 Jahre alt. Aber auch für die Jugend sei es a Gaudi. Da gäbe es, so Helmut auch neue Trends bei den Spielweisen, die für einen „gewissen Funfaktor sorgen.“ Übrigens: Die Frauenquote, das gebe man zu, sei in der oberen Altersklasse eher bescheiden, aber auch da ändert sich was: Beim Nachwuchs steige die Anzahl der Mädchen, auch im Wettkampf an.

Besondere Voraussetzung müsse man nicht mitbringen: „Es geht einfach auch um die Gemeinschaft“, betont Helmut. Ansonsten? Von Vorteil sei, wenn man eine gute Koordination mitbringe: „Es ist ja die Bewegung, der Schritt nach vorne und zum bestimmten Zeitpunkt muss dann der Eisstock die Hand verlassen.“ Aber auch das könne trainiert werden. Und im Breitensport stehe der gesellschaftliche Aspekt sowieso im Vordergrund.

Landrat Siegfried Walch übernimmt die Schirmherrschaft für die 62. Deutsche Meisterschaft der Jugend und die 38. Deutsche Meisterschaft der Junioren im Eisstocksport. Mit dabei (v. l. n. r.): Robert Gisser (Kreisobmann Stocksportkreis Traunstein), Helmut Schuhbeck (Jugendwart Deutscher Eisstockverband) und Phillip Weissenbacher (Leiter Organisationskomitee für die Deutsche Meisterschaft).

Erst mal lieber zuschauen? Die deutsche Meisterschaft ist die Gelegenheit

Wer jetzt auf Tuchfühlung gehen will und eine Sportart kennenlernen, die einen leichten Einstieg, Tradition und Gemeinschaft verspricht: Vielleicht einfach schon mal am Wochenende (18. und 19. Januar) ins Eislaufstadion in Ruhpolding kommen und den Profis zuschauen. Trotz Biathlon, die Straße zum Eisstadion sei frei, Parkplätze vorhanden.

In den Disziplinen Zielwettkampf und Mannschaftswettkampf kämpft der Nachwuchs um den deutschen Titel und die Qualifizierung für die Europameisterschaft. Los geht es am Samstag um 8.30 Uhr. Das Finale im Zielwettbewerb wird dann Samstag gegen 11 Uhr ausgetragen. Sonntag geht es weiter mit dem Mannschaftswettbewerb. Ansonsten könnten sich Interessierte für das Eisstockschießen auch jederzeit an die örtlichen Vereine wenden.

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