Laut Angaben der Beamten hatte die Frau sowohl ihren Klettergurt als auch das Klettersteigset falsch angelegt. Bei dem Sturz aus 15 Metern zog sie sich dann schwere Verletzungen im Hals-, Brust- und Rückenbereich zu. Zudem erlitt sie eine offene Unterarmfraktur. Fremdverschulden wird nicht gesehen, es ist von selbstverschuldetem Verhalten der verletzten Frau auszugehen.

Die Bergwacht Bayern und die Alpine Einsatzgruppe der bayerischen Polizei weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich jeder, der im alpinen Gelände unterwegs sein möchte, zuvor mit seiner Ausrüstung vertraut machen sollte und diese auch vor Beginn der Tour noch einmal überprüfen sollte. Eine gründliche Selbstüberprüfung oder im Idealfall ein gründlicher Partnercheck sei immens wichtig und könne solche Unfälle verhindern.

Um den sicheren Umgang mit der komplexen Materie Bergsport richtig zu erlernen, wird von den Behörden geraten, sich diese in einer Bergsportschule, dem Deutschen Alpenverein oder ähnlichen Institutionen richtig zeigen zu lassen.

Update, Sonntag (26. Mai) – Im Winter ist der Steig gesperrt

Der stellvertretenden Bereitschaftsleiter der Reit im Winkler Bergwacht, Michael Mayer, erklärte im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen, dass es sich um einen sehr beliebten, deshalb stark frequentierten Klettersteig nahe Reit im Winkl handle. „Es passiert dort relativ wenig“, so Mayer weiter. Der Steig ist nur im Sommer passierbar, im Winter ist er gesperrt.

Erstmeldung

Eine 44-jährige Frau ist bei einem Klettersteigunfall am Hausbachfall schwer verletzt worden. Am Freitag (24. Mai) begingen die Frau und ihr 50-jähriger Verlobter gegen 13 Uhr den Sportklettersteig, der Schwierigkeiten zwischen C und D aufweist und etwa 100 Höhenmeter auf einer Länge von rund 400 Metern überwindet.

Frau stürzt rund 15 Meter in Bachlauf

Im oberen Teil des Klettersteigs stürzte die Frau aus noch ungeklärtem Grund etwa 15 Meter über eine teils senkrechte Wand ab und kam in einem Bachlauf unterhalb des Klettersteigs zum Liegen. Laut Angaben der Grenzpolizei Piding alarmierten die beiden über den Notruf die Bergwacht Reit im Winkl und den Notarzthubschrauber Christoph 14.

Die Bergwacht konnte die Unfallstelle schnell lokalisieren und die Frau mithilfe des Rettungshubschraubers retten. Sie wurde schwer verletzt ins Krankenhaus Traunstein gebracht. Ihr Verlobter wurde mit Unterstützung der Bergwacht aus dem Klettersteig begleitet.

Ermittlungen laufen

Der Unfall wurde von zwei Polizeibergführern der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd aufgenommen. Die Bergwacht Reit im Winkl war mit zehn Einsatzkräften vor Ort. Aufgrund eines laufenden Ermittlungsverfahrens können derzeit keine weiteren Details zum Unfallhergang und zur Unfallursache genannt werden.

mh/Grenzpolizeiinspektion Piding