Wirklich „kein Grund zur Besorgnis“ beim „Munapark“?
Rätselraten um Traunreuts größte Baugrube: Wann es hier weitergeht, steht völlig in den Sternen
Neue Geschäfte, viele Wohnungen, ein ganz neues Stadtviertel: Der „Munapark“ in Traunreut hat viel versprochen - doch an der Baugrube im Herzen der Stadt passiert nichts. Und dass sich jetzt keiner der Verantwortlichen zu den derzeitigen Problemen äußern will, macht die Sache nicht besser...
Traunreut - Es ist das größte Bauprojekt, das Traunreut seit langer Zeit gesehen hat. Doch seit an Eichendorffstraße und Traunring die Baugruben ausgehoben wurden, passierte nichts mehr. Dass das Projekt „Munapark“ inzwischen viele Traunreuter zum Rätseln bringt, gibt nun auch die Stadt zu: „Uns erreichen derzeit immer wieder Nachfragen zum Sachstand ‚MunaPark West‘“, hieß es jüngst in einer Pressemitteilung.
„Kein Grund zur Besorgnis“ - aber Verantwortliche mauern
Das Areal rund um Aldi und den früheren Standort des Steinmetzbetriebs Stadelmann wird von einem privaten Investor „entwickelt“. Jetzt versuchte die Stadt zu beruhigen: Der private Investor, die Immobilien-Beteiligungsfirma „Sontowski & Partner“ aus Erlangen, habe versichert, das Projekt weiterhin umsetzen zu wollen. „Es gibt keinen Grund zur Besorgnis.“ Auch die Traunreuter Stadtverwaltung spricht von „Unterbrechungen auf der Baustelle“ - aber man sei „in der Gesamtschau“ immer noch im Zeitplan.
Ende 2022 mit dem Bau beginnen und 2026 fertig sein, das war das Ziel, das „Sontowski & Partner“ vor drei Jahren im Stadtrat ausgaben. Wann wird jetzt also begonnen? Wann steht der „Munapark“? Die Firma selbst mauert: Momentan könne man nichts sagen. Die genaue Planung müsse erst mit der Stadt festgelegt werden, so die Erlanger Immobilienfirma auf Nachfrage von chiemgau24.de. Fragt man bei der Traunreuter Stadtverwaltung genauer nach, heißt es: Man solle sich an „Sontowski & Partner“ wenden.
„Schwierigkeiten“ im Wohnungs- und Hochbau
Woran liegt‘s also? Klar: Inflation, Zinsen und Baupreise haben angezogen. Aber mehr Details zum Stillstand beim Traunreuter Großprojekt will man dann auch nicht preisgeben: „Deutschlandweit müssen Projekte in Planung neu betrachtet werden, um sie auf ein wirtschaftlich tragbares Fundament zu stellen“, so die Immobilienfirma gegenüber chiemgau24.de. Auch aus dem Rathaus hieß es, das Projekt habe „mit Schwierigkeiten zu kämpfen“, die allgemein im Wohnungs- und Hochbau bestehen würden.
Früher, 2021, hieß es: Insgesamt 80 Wohnungen sollen gebaut werden, davon 30 sogenannte Mikro-Appartements. Dazu ein Seniorenpflegeheim für 112 Bewohner, eine Tiefgarage sowie Flächen für Aldi und „dm“. In der jüngsten Pressemitteilung der Stadt ist jetzt von 100, statt von 80 Wohnungen, die Rede. Aber auch die Nachfragen, ob die Pläne in der Zwischenzeit überarbeitet wurden, gehen ins Leere. Zumindest soll es laut Pressemitteilung noch immer bei den Grundpfeilern bleiben: Wohnungen, Lebensmittel, Drogerie und ein Seniorenwohnheim.
Auch die Flächen weiter in Richtung Stadtmitte sollen umgestaltet werden, der „Munapark Ost“. Die beiden Bereiche messen zusammen 24.000 Quadratmeter. Hier wollte man ebenfalls ein Wohn- und Geschäftshaus bauen, dazu Volkshochschule und Bücherei unterbringen, sowie, gemeinsam mit der Brauerei Baumburg, ein Wirtshaus errichten. „Das Projekt ist im Zeitplan und wird von der Stadt weiter so verfolgt“, heißt es aus dem Rathaus. Jedoch will die Stadt noch ein weiteres Grundstück kaufen und einen Projektentwickler für das Areal finden. „Beides soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.“ (xe)

