Mann (30) wegen versuchten Totschlags angeklagt
Nach Messerattacke auf Fahrradfahrer: Prozess gegen Waldkraiburger vertagt
Vor knapp einem Jahr wurde in Waldkraiburg ein Fahrradfahrer niedergestochen und musste notoperiert werden. Wie durch ein Wunder überlebte er, hat aber schwere Folgen zu tragen. Der vermeintliche Täter wurde damals während eines Großeinsatzes der Polizei von einem Polizeihund aufgespürt und festgenommen. Nun verschiebt sich der Prozess.
Update, 5. Juni, 8.49 Uhr – Prozess vertagt
Der Prozess gegen den angeklagten Waldkraiburger muss wegen Krankheit vertagt werden. Innsalzach24.de wurde hiervon erst vor Minuten in Kenntnis gesetzt. Am Dienstag (6. Juni) war ursprünglich der zweite Verhandlungstag angesetzt. Ob dieser stattfinden kann, ist noch unklar.
Vorbericht:
Traunstein/Waldkraiburg – Es war eine Anwohnerin, die am 29. Juni 2022 gegen 21.50 Uhr an der Ecke Schichtstraße und Zeppelinweg in Waldkraiburg einen blutenden Mann auf der Straße fand. Der damals 30-jährige Waldkraiburger K. war mit seinem Fahrrad auf dem Weg in die Arbeit, als er überraschend attackiert wurde. Nach mindestens 14 Messerstichen, die unter anderem Milz und Lunge verletzten, schwebte K. in Lebensgefahr und musste sofort notoperiert werden. Glücklicherweise hatten mehrere Anwohner bereits den Notarzt verständigt, denn ohne diesem wäre K. binnen kürzester Zeit verstorben.
Mithilfe eines Polizeihundes dingfest gemacht
Nach dem Notruf fahndete ein Großaufgebot der Polizeiinspektion Waldkraiburg und der umliegenden Dienststellen im Stadtgebiet nach dem Tatverdächtigen. Etwa zwei Stunden nach der Tat wurde eine Streife der Bundespolizei auf einen flüchtenden Mann in der Traunreuter Straße aufmerksam. Weil der Mann versucht, sich in einem Firmengelände zu verstecken, wurde das Gebäude von der Polizei umstellt. Mithilfe eines Polizeihundes wurde der Verdächtige schließlich dingfest gemacht. Laut Polizeimitteilung handelte es sich um einen polizeibekannten 34-jährigen Waldkraiburger. Das Motiv war damals völlig unklar.
Nächtlicher Großeinsatz in Waldkraiburg vom 29. Juni




Unklar, ob die Männer sich vor der Tat kannten
Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Traunstein wurde die Ermittlungsarbeit von der Kripo Mühldorf durchgeführt. Der mutmaßliche Täter, Roland B. ist heute 35 Jahre alt und bereits seit dem 30. Juni 2022 in Untersuchungshaft. Inzwischen ist bekannt, dass es vor der Attacke zu einem Wortgefecht gekommen sein soll. So soll der mutmaßliche Täter, Roland B., den Geschädigten als „Opfer“ bezeichnet und ihn dann vom Fahrrad gezerrt haben. Während eines Gerangels habe der Angeklagte ein Messer gezogen und viele Male wuchtig auf den 30-Jährigen eingestochen. Ob die beiden Männer sich vor der Tat kannten, ist bisher unbekannt. Nun beginnt am Landgericht Traunstein der Prozess gegen ihn. Es sind insgesamt vier Termine angesetzt. Das Urteil wird demnach am 22. Juni erwartet.