Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Gemeinderat stellt Weichen für die Zukunft

30 Wohnungen, Supermarkt, Spielplatz, Feuerwehrhaus – aber wie will Pittenhart das bezahlen?

Ein Blick auf das Baugebiet „Wimmäcker“ in Pittenhart und ein Porträtfoto von Bürgermeister Josef Reithmeier.
+
Mehr als 30 Wohnungen, ein neues Feuerwehrgerätehaus und ein Supermarkt sollen auf den „Wimmäckern“ in Pittenhart entstehen. „Ein Rundum-Gesamtpaket, bei dem jeder mitgehen kann“, freut sich Bürgermeister Sepp Reithmeier auf das Projekt.

Mehr als 30 Wohnungen, ein neues Feuerwehrgerätehaus, einen Supermarkt, ein Mehrgenerationenhaus, einen Bürgersaal und einen Naturspielplatz – all das wünscht sich Pittenhart. Kann die 2000-Seelen-Gemeinde dieses millionenschwere Projekt stemmen?

Pittenhart – Die Gemeinde Pittenhart hat die Weichen für die Zukunft gestellt. Für Bürgermeister Josef Reithmeier ist klar: Wenn das Einheimischenmodell nicht mehr funktioniert, weil sich junge Familien Grundstücke und Hausbau nicht mehr leisten können, dann muss Wohnraum auf anderen Wegen geschaffen werden. Und wenn das alte Feuerwehrgerätehaus aus allen Nähten platzt und den Richtlinien nicht mehr entspricht, dann muss eine neue Feuerwache her. Wichtig ist dem ehrenamtlichen Gemeindeoberhaupt aber auch eines: „Unsere Senioren sollen in ihrem sozialen Umfeld wohnen bleiben können.“

Auch ein Einkaufsmarkt ist geplant. Von dem, so heißt es, träumen die Pittenharter schon seit 25 Jahren. Angebissen hat bislang noch kein Discounter. Deshalb schaffen sie jetzt Tatsachen, zumindest baurechtliche. Denn kommt Zeit, kommt Rat, und vielleicht ja auch ein geeigneter Betreiber für einen Supermarkt.

Zukunftsweisender Bebauungsplan

Im Bebauungsplan „Wimmäcker“ hat der Gemeinderat alle Wünsche festgeschrieben. Die Gemeinde hat schon vor Jahren für 1,2 Millionen Euro die erforderlichen Flächen gekauft. Anrainer und Grundstücksbesitzer wurden in die Planungen einbezogen. Nach der ersten Auslegung des Bebauungsplanes sollen nun mögliche Einwände von Bürgern, Behörden und Trägern öffentlicher Belange abgewogen werden. Dann wird erneut ausgelegt. „Ich denke, wir werden noch in diesem Jahr den Satzungsbeschluss fassen“, ist der Bürgermeister optimistisch und überzeugt von einem „Rundum-Gesamtpaket, bei dem jeder mitgehen kann.“ Selbst der Bund Naturschutz sei begeistert: „Weil wir unseren Ort in der Mitte nachverdichten und alles zu Fuß erreichbar sein wird.“

Was auf 16.000 Quadratmetern entsteht

Auf den Wiesen östlich der Chiemseestraße – eingefasst von Mehrzweckhalle, Grundschule, Tankstelle und Stallgebäude – stehen 16.000 Quadratmeter für die Pläne zur Verfügung. Im Süden – angrenzend an Stall und Fahrsilos – ist das neue Feuerwehrgerätehaus geplant. „Das ist auch dringend erforderlich“, betont Bürgermeister Reithmeier. Die Gemeinde investiert dafür circa drei Millionen Euro. Direkt an der Chiemseestraße und südlich der Mehrzweckhalle soll ein Gebäude entstehen, in dessen Erdgeschoss sich auf 650 Quadratmetern ein Lebensmitteleinzelhandel ansiedeln kann. Einen Betreiber zu finden, räumt Reithmeier ein, sei „eine Riesenherausforderung“. Im Obergeschoss sind Wohnungen angedacht. Der Parkplatz kann von Kunden und Mietern gleichermaßen genutzt werden.

Auf den Wiesen zwischen Grundschule, Mehrzweckhalle und Stallgebäude sollen in den nächsten Jahren Wohn- und Geschäftsgebäude, Feuerwehrgerätehaus und ein Einkaufsmarkt entstehen.

Interessenten für Bau und Vermarktung

Auf der großen Wiese östlich von Mehrzweckhalle und Schule sind drei Gebäude mit drei Vollgeschossen geplant, die Leben und Arbeiten verbinden sollen. „Friseur, Fahrschule, Zahnarztpraxis“, schweben dem Bürgermeister als Beispiele vor. Im Bereich der heutigen Kfz-Werkstatt könnten zwei weitere Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen. Ausreichend Stellplätze sollen in Tiefgaragen geschaffen werden. Das Gesamtprojekt möchte die Gemeinde an einen Generalauftragnehmer übergeben, der Bau und Vermarktung übernimmt. Erste Interessenten haben sich nach Informationen des Bürgermeisters schon gemeldet.

Ein Pfarrhof für generationsübergreifendes Wohnen

Die Gemeinde hat auch den Pfarrhof über Erbbaurecht erworben, um das denkmalgeschützte Ensemble um- und auszubauen. Im Erdgeschoss sollen Räume für die Ganztagsbetreuung der Grundschüler geschaffen werden. Zudem wird über Mehrgenerationenwohnen, Betreutes Wohnen und einen Bürgersaal für Pittenhart nachgedacht.

Auch energetisch blickt Pittenhart in die Zukunft und prüft gerade, wie groß in der forstwirtschaftlich geprägten Gemeinde das Interesse an einem Fernwärmenetz auf Hackschnitzel-Basis ist. Informationsveranstaltungen haben dazu bereits stattgefunden. Aktuell läuft die Bürgerbefragung. „Der Rücklauf liegt bei über 60 Prozent“, ist Reithmeier mit der Resonanz zufrieden.

Kinder und Eltern bauen einen Naturspielplatz

Die Bürger sind auch am Rande des Wohngebietes „Hinzinger Länder“ gefragt. Hier soll auf 1200 Quadratmetern ein Naturspielplatz entstehen. Die Gemeinde will 140.000 Euro investieren und rechnet mit Fördermitteln in Höhe von 60.000 Euro aus dem Leader-Programm. Die Ausschreibung wird gerade vorbereitet. Das Besondere am Projekt: „Kinder und Eltern werden in die Planungen einbezogen und beim Spielplatzbau mitarbeiten.“

Kommentare