Zwei Schwerstverletzte kämpfen um ihr Leben
Schrecklicher Schulbus-Unfall in Petting: Mädchen wird unter Ziegeln lebendig begraben
Bei einem schweren Unfall in der Seestraße in Petting am frühen Mittwochnachmittag (24. Januar) wurden vier Menschen, zwei davon schwerst, verletzt. Ein Bus hatte nach einer Kollision mit einem Kleinbus das Feuerwehrhaus durchbrochen und enormen Schaden angerichtet. Der Busfahrer und ein Kind schwebten am Mittwochabend noch in Lebensgefahr.
Petting - Um kurz vor 14 Uhr kam es am Ortseingang zwischen einem Bus und einem VW (Kleinbus) zu einer Berührung. Die Hintergründe dazu sind noch völlig unklar und Gegenstand der Ermittlungen der Polizei. Der Fahrer des Schulbusses, der ortsauswärts unterwegs war, verlor daraufhin komplett die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam von der Straße ab und der Bus prallte fast ungebremst und mit großer Wucht in die nordwestliche Fahrzeughalle der Feuerwehr Petting.
„Die Seitenwand der Fahrzeughalle wurde dabei durchbrochen und stürzte ein. Ein Hallentor wurde zerstört und aus der Verankerung gerissen“, hießt es von Seiten des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. Die Höhe des entstandenen Sachschadens konnte am Mittwoch noch nicht genau beziffert werden, da auch unter anderem ein in der Halle abgestelltes Löschgruppenfahrzeug erheblich beschädigt wurde. Derzeit wird der Schaden auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt.
Der Schulbus, der im Frontbereich völlig zerstört wurde, kam in der Folge im Vorhof des Gerätehauses zum Stehen. Der Fahrer wurde im Bus eingeklemmt und musste von den Einsatzkräften der Feuerwehr mit schweren hydraulischen Rettungsgeräten befreit werden. Mit schweren Verletzungen wurde er unter notärztlicher Versorgung mit einem Rettungswagen ins Klinikum Traunstein gebracht.
Schwerer Busunfall in Petting am 24. Januar 2024
Schulbusfahrer und Mädchen (11) schwerst verletzt
Zur Zeit des Unfalls befanden sich auch zwei Kinder (neun und elf Jahre alt) im Schulbus. Eines der zwei Kinder (11) wurde laut Feuerwehr unter Ziegeln der Gebäudewand verschüttet und musste von den Rettungskräften ausgegraben und befreit werden. Das 11-jährige Mädchen wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Landeskrankenhaus Salzburg geflogen. Sowohl das Kind als auch der Busfahrer kämpften am Mittwochabend noch um ihr Leben. Das zweite Schulkind (9) kam mit leichten Verletzungen davon.
Auch die Fahrerin des Kleinbusses, welche zuvor in den Unfall mit dem Schulbus verwickelt worden war, wurde bei dem Unfall verletzt und musste zur Weiterbehandlung in eine Klinik gebracht werden.
Knapp 150 Helfer im Einsatz
Im Einsatz waren die örtliche Feuerwehr Petting sowie die Wehren aus Waging, Gaden, Lampoding, Kirchanschöring und Laufen mit insgesamt über 100 Feuerwehrler. Von Seiten der Kreisbrandinspektion unterstützten Kreisbrandrat Christof Grundner, Kreisbrandinspektor Günter Wambach und Kreisbrandmeister Hans Heinrich die Einsatzleitung.
Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungshubschraubern, zwei weiteren Notärzte, den Besatzungen von sieben Rettungs- und Krankenwagen vor Ort, ebenso zwei Schnelleinsatzgruppe „Transport“ des Bayerischen Roten Kreuzes.
Koordiniert wurde die Rettung der Verletzten durch den Einsatzleiter Rettungsdienst, der Sanitätseinsatzleitung und der Unterstützungsgruppe UG-San-EL. Der Fachberater des THW (Technisches Hilfswerk) wurde zur Beurteilung des Gebäudeschadens an die Einsatzstelle beordert. Ebenso wurde ein Sachverständiger mit der Untersuchung des Unfallherganges beauftragt.
Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die Kreisstraße für rund sechs Stunden komplett gesperrt. Die Feuerwehr leitete den Verkehr um.
Feuerwehr am Donnerstagmorgen wieder einsatzbereit
Nach Ende der Rettungsaktion und Unfallaufnahme durch die Polizei wurde damit begonnen, die Fahrzeughalle abzustützen und mit Holz zu verschlagen. Das beschädigte Einsatzfahrzeug wurde aus der Fahrzeugbox gebracht und an anderer Stelle abgestellt bzw. fällt wegen der notwendigen Unfallreparatur aus. Alle anderen Einsatzfahrzeuge der Pettinger Wehr sind unbeschädigt. Die Einsatzfähigkeit der Ortswehr ist voraussichtlich ab Donnerstagmorgen wieder gegeben.
mz
