Konzept vorgestellt
Obinger Eltern haben eine Idee: So werden aus jungen Sportmuffeln Bewegungsfans
Ältere Kinder und Jugendliche bewegen sich immer weniger. Corona hat diese negative Entwicklung verstärkt. Der Finger wischt über das Handydisplay – das war`s meistens. Obinger Eltern haben eine Idee, wie Kinder und Jugendliche wieder in Bewegung kommen.
Obing – Eine Gruppe Eltern aus Obing hat das Ziel, dass es in Obing ein Freizeitangebot gibt, das sich an die dem Spielplatz- und Kindergartenalter entwachsene Kinder und an Jugendliche richtet. Im Gemeinderat hatten nun Anna Mayer und Magdalena Winkler als Sprecher dieser Elterninitiative die Gelegenheit, ein von ihnen mit befreundeten Familien zusammen entwickeltes und schon mit konkreten Angeboten hinterlegtes Konzept vorzustellen.
Kaum Freizeitangebote außerhalb der Vereine
Allerdings betonte Bürgermeister Sepp Huber (FW), es gehe erst einmal nur darum, ob das Gemeinderatsgremium eine solche Einrichtung für Obing für wünschenswert halte. Die genauere Ausgestaltung müsse momentan noch nicht diskutiert werden. Ausgangspunkt für die Bestrebungen der Initiatoren waren die eigenen Erfahrungen als Eltern, dass es für ältere Kinder in Obing kaum noch Freizeitangebote außerhalb der Vereinsstrukturen für Fußball, Volleyball, Turnen und Ähnlichem gibt, die sie zu körperlicher Bewegung anregen, und das in einer Zeit, in der ältere Kinder sehr viel Zeit mit Computerspielen und Kontakten über Whatsapp verbringen.
Was fehle, erklärte Anna Mayer aus ihrer Erfahrung als Lehrerin, seien Gelegenheiten zum Bewegungstraining ohne Leistungsdruck, die ohne Kosten und kurzfristig genutzt werden können und für kürzere Aufenthalte geeignet sind, bei denen man etwa Gleichaltrige treffen kann. Und das wäre nach den Vorstellungen der Elterninitiative eine gut für Obing passende Lösung: ein Motorik-Parcours nach dem Vorbild des Motorik-Parks Burghausen, natürlich in kleinerem Maßstab entsprechend den Obinger Verhältnissen, mit Bewegungsattraktionen, die alle Muskeln ansprechen, mit Geräten zum Klettern, Hangeln und Balancieren, die eine Herausforderung für Geschicklichkeit und Kraft bieten.
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So entstehe ein Mehrgenerationentreffpunkt, der Lust macht sich zu bewegen, zeigte sich Anna Mayer überzeugt. Das sei gut für Familien mit über sechs Jahre alten Kindern für gemeinsame Unternehmungen, aber auch als Treffpunkt für Begegnungen mit anderen Familien und mit Angehörigen anderer Generationen, günstig auch für entspannte Kontakte zu den Großeltern.
Acht Stationen auf 500 Quadratmetern
Andere Beispiele in der Region gäbe es auch schon, beispielsweise den Mehrgenerationengarten in Babensham und den frisch eingeweihten Mehrgenerationenplatz Kirchweidach. „Damit der Bewegungspark seine Aufgabe als Treffpunkt für alle gut erfüllen kann, ist ein zentraler Standort im Ort Obing wichtig. Unser Vorschlag ist ein Gelände neben dem Minigolfplatz, der ja auch schon eine Freizeitbeschäftigung bietet“, erklärten Anna Mayer und Magdalena Winkler. Dieses Angebot würde durch den Bewegungspark attraktiv erweitert werden. Öffentliche Toiletten seien am Rathausplatz gut erreichbar, es gebe mehrere gastronomische Angebote in der Nähe.
Nutzen auch für Touristen
„Durch einen solchen Bewegungspark würde Obing noch an Lebendigkeit und Attraktivität gewinnen. Das wäre von großem Nutzen für uns Einheimische, aber auch für die Touristen, die Obing besuchen.“ Ergänzend zum Motorik-Parcours könnte noch ein asphaltierter Pumptrack kommen, der mit allem, was Räder hat, von jedermann und vielseitig genutzt werden kann. Nach Aussage der Initiatoren gibt es bereits konkrete Vorstellungen – man gehe von acht Stationen mit etwa 20 unterschiedlichen Einzelgeräten auf rund 500 Quadratmetern aus, natürlich nicht von 7000 Quadratmetern wie in Burghausen.
Leader-Förderung möglich?
Die Kosten würden sich dann im Bereich von etwa 70.000 Euro bewegen, der Pumptrack wäre allerdings noch teurer. Das Ganze sollte nach Meinung der Initiatoren als Obinger Leader-Projekt eingebracht werden, und zur Finanzierung durch die Gemeinde mit Zuschüssen von Leader könnten noch Spenden und Sponsoren kommen.
Bürgermeister Sepp Huber (FW) machte deutlich, dass ein solcher Bewegungspark in ein Gesamtkonzept der Obinger Spielplatz-Landschaft eingebettet sein sollte sowie einige der Funktionen der bereits bestehenden sieben Spielplätze übernehmen müsse, um den Pflege- und Unterhaltungsaufwand insgesamt überschaubar zu halten. Es gebe noch einiges abzuklären, bevor man über das Projekt entscheiden könne.