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Auerwandl und Eglsee-Wandl

„Das Risiko ist einfach zu groß“: Zwei beliebte Klettergebiete in Oberwössen gesperrt

Da ging es noch: Eine Gruppe Kinder des Alpenvereins Mühldorf klettert im Auerwandl bei Oberwössen. Mittlerweile ist das Klettergebiet aus Sicherheitsgründen gesperrt worden.
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Da ging es noch: Eine Gruppe Kinder des Alpenvereins Mühldorf klettert im Auerwandl bei Oberwössen. Mittlerweile ist das Klettergebiet aus Sicherheitsgründen gesperrt worden.

Lose Baumteile und fallende Felsbrocken: Die Unwetter der vergangenen Wochen haben zwei beliebte Klettergebiete in Oberwössen in einen gefährlichen Zustand versetzt. Beide wurden nun aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wann man dort wieder kraxeln kann.

Unterwössen – Die beliebten Klettergebiete „Auer-Wandl“ und „Eglsee-Wandl“ im Ortsteil Oberwössen der Gemeinde Unterwössen sind bis auf Weiteres für den Klettersport gesperrt. Grund für die Sperrung sind umgestürzte Bäume und instabile Felsformationen, die nach heftigen Winden in den vergangenen Wochen eine erhebliche Gefährdung für Besucher darstellen. Sven Bussemer von den Bayerischen Staatsforsten erläutert die Hintergründe und das weitere Vorgehen.

Gefährliche Bedingungen nach Sturmereignissen

„Im Bereich über dem Auer-Wandl hat der Wind einige Bäume umgerissen, was zu einer erhöhten Gefährdung durch lose Baumteile und Steine geführt hat“, berichtet Sven Bussemer, der Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten. Ähnliche Bedingungen herrschen auch am nahegelegenen Eglsee-Wandl. Die Gefahr, dass sich weitere Teile lösen und herabstürzen, sei aktuell sehr hoch und unberechenbar.

Bei einer Begehung des Gebiets stieß Bussemer auf alarmierende Hinweise: „Ich bin kürzlich dort gewesen und habe einen etwa 40 mal 40 Zentimeter großen Stein auf der Forststraße gefunden. Dieser muss aus großer Höhe heruntergestürzt sein und hätte bei einem Treffer verheerende Folgen gehabt.“ Solche Vorfälle zeigen deutlich, wie gefährlich die Situation derzeit ist. „Wenn man dort klettert und von so einem Stein getroffen wird, hilft auch ein Helm nicht mehr“, warnt er eindringlich.

Beliebte Kletterziele für Familien betroffen

Das Auer-Wandl gilt als besonders beliebtes Ziel für Kletterer aller Altersgruppen und Erfahrungsstufen. „Vor allem Familien schätzen das Gebiet aufgrund der moderaten Schwierigkeitsgrade und der schönen Umgebung“, erklärt Bussemer. Umso bedauerlicher sei die notwendige Sperrung, doch die Sicherheit der Besucher habe oberste Priorität. „Es kann jederzeit passieren, dass ein Ast abbricht oder sich weitere Steine lösen. Das Risiko ist einfach zu groß, um es zu ignorieren“, betont er.

Aufwendige und gefährliche Aufräumarbeiten geplant

Die Räumung der betroffenen Bereiche stellt die Forstarbeiter vor erhebliche Herausforderungen. „Der Bereich mit der größten Gefährdung ist nur schwer zugänglich“, erläutert Bussemer das komplexe Unterfangen. Geplant ist der Einsatz schwerer Maschinen und spezieller Seiltechniken: „Wir spannen ein großes Drahtseil von einer Maschine, die einige hundert Meter oberhalb steht, bis hinunter zum Auer-Wandl. Mit dieser Seilunterstützung können wir die umgestürzten und übereinanderliegenden Bäume Stück für Stück auseinanderziehen und entfernen.“ Aufgrund der Komplexität der Maßnahmen rechnet er damit, dass die Aufräumarbeiten bis zur nächsten Klettersaison andauern werden. 

Missachtung der Sperrung trotz offensichtlicher Gefahr

Trotz der deutlich erkennbaren Gefahren wurden kürzlich noch Kletterer in den gesperrten Gebieten gesichtet. „Anfang der Woche waren noch zwei Kletterer unterwegs, die die Sperrung ignoriert haben und meinten, sie könnten die Situation selbst einschätzen“, berichtet Bussemer. Solches Verhalten sei nicht nur leichtsinnig, sondern gefährde auch mögliche Rettungskräfte im Ernstfall.

Ausblick und Hoffnung auf kommende Saison

Die Bayerischen Staatsforsten setzen alles daran, die Klettergebiete so schnell und sicher wie möglich wieder zugänglich zu machen. „Unser Ziel ist es, dass zur nächsten Saison wieder alle Kletterfreunde das Auer-Wandl und das Eglsee-Wandl in gewohnter Weise nutzen können“, blickt Bussemer optimistisch in die Zukunft. Bis dahin sollen regelmäßige Kontrollen und sorgfältige Arbeiten dafür sorgen, dass die Gebiete nicht nur von den aktuellen Gefahren befreit, sondern auch nachhaltig gesichert werden.

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