Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Eifersüchtiger Mühldorfer (34) soll Ex-Freundin ermordet haben

Dramatischer Notruf nach tödlichen Messerstichen: „Bleib ruhig! Atme! Denk an Deine Kinder!“

Der Angeklagte vor Gericht.
+
Der Angeklagte vor Gericht.

Traunstein/Mühldorf - Die brutalen, tödlichen Messerstiche auf eine 35-jährige Mutter im August 2022 werden ab heute vor dem Traunsteiner Landgericht verhandelt: Der Angeklagte aus Mühldorf war der Ex-Partner der Frau - und ist jetzt wegen Mordes angeklagt.

Update, 15.45 Uhr - Dramatischer Notruf nach tödlichen Messerstichen

Die Tat - tödliche Messerstiche auf seine Ex-Freundin - hat der Angeklagte, 34 Jahre alt und aus Mühldorf, im Wesentlichen gestanden. Das Motiv scheint wohl Eifersucht gewesen zu sein. „Sie hat mit anderen geschrieben und es mir verheimlicht“, so der Mann. Der Rückschluss von Richter Ziegler: „Sie haben es nicht verkraftet, sind eifersüchtig gewesen...“ Der Angeklagte kämpft während seiner Aussage immer wieder mit den Tränen - und wendet sich auch an die Mutter der Getöteten: „Es tut mir leid, ich bedauere es sehr“. Die steht auf und verlässt weinend den Gerichtssaal.

Zwei Polizisten sagen als Zeugen aus. Sie waren mit als erste am Tatort. „Die Frau ist blutüberströmt direkt hinter der Tür am Boden gelegen, mit schwersten Verletzungen, das hat man schon von weitem gesehen“, berichtet einer der Beamten. Die Frau lebte noch, war sogar noch ansprechbar - und nannte den Angeklagten als Täter. Kurz nach dem Eintreffen erfuhren die Polizisten, dass sich auch zwei Kinder der Frau in der Wohnung befanden. „Sie hatten geschlafen und wohl nichts davon mitbekommen.“ Die 35-Jährige verstarb erst einige Stunden später im Krankenhaus an ihren Verletzungen.
 
„Sehr drastische Bilder“ sind es auch mit den Worten von Richter Ziegler, die den Prozessbeteiligten von der Tat vorliegen. „Ich stehe dazu, was ich getan hab‘“, habe der Angeklagte bei seiner Festnahme gesagt, berichtet ein Polizist im Zeugenstand. „Er war sehr mitgenommen, aber kooperativ. Und er hatte großen Bedarf zu sprechen.“ Trotz seiner Alkoholisierung sei der Angeklagte noch Herr über seine Sinne gewesen.
 
Die Dramatik der Tat kommt auch im Notruf zum tragen, den ein Nachbar kurz nach den Messerstichen absetzte. Er wird vor Gericht verlesen. „Moment, ich muss mein T-Shirt runtertun, sie verblutet sonst“, sagte der Nachbar. Immer wieder drückte er den Stoff auf die tiefen Stichwunden. „Der Täter läuft da noch rum, beeilt Euch!“, klärte er die Leitstelle auf. Immer wieder sprach er während des Notrufs zur 35-Jährigen: „Bleib ruhig! Atme! Denk an Deine Kinder!“

Der Prozess wird am 27. Juni um 9 Uhr vor dem Traunsteiner Landgericht fortgesetzt. 

Update, 13.40 Uhr - Mühldorfer gesteht Tötung seiner Ex-Freundin: „Der erste Messerstich ging in den Hals“

Jetzt ist der Angeklagte am Zug - und er nimmt kaum ein Blatt vor den Mund. Zuerst spricht er lange über seine Vergangenheit, dann kommt er zum 14. August 2022: „Ich war wie im Tunnel, es ist wie von alleine passiert. Ohne Nachzudenken hab ich das Klappmesser gezogen und zugestochen“, so der 34-Jährige. Es ist ein Geständnis, das der Mühldorfer ablegt - wenn auch kein volles, das sich mit der Anklage deckt. Denn der Mann will sich „nur“ an ungefähr sechs Messerstiche erinnern können, als ihm seine Ex noch gegenüberstand. Staatsanwalt Andrä listete dagegen ganze 29 Stiche auf, auch als die Frau schon am Boden lag.
 
Schon die Jugend des Angeklagten sei stark vom Drogenkonsum geprägt gewesen: Zuerst Cannabis, dann Opiate, viel Alkohol und auch Heroin. Immer wieder habe er es mit Entgiftungen probiert. Seine damalige Freundin, die er an jenem 14. August 2022 umbrachte, lernte er im Jahr zuvor über eine Dating-App kennen. Der Angeklagte berichtet von vielen Streits, Misstrauen, Ärger, Provokationen und auch tätlichen Auseinandersetzungen - eine „On-Off-Beziehung“ sei es gewesen.
 
„Wenn ich getrunken hatte, konnte ich mich nicht mehr kontrollieren“, beschrieb der Mann ehrlich und allgemein sein Verhalten. So war es auch am Wochenende, als er seine frühere Partnerin erstach. Schon zwei Tage vor der Tat immer wieder harter Alkohol - „sie sagte, ich solle mir eine andere suchen“. Am Tattag habe er bereits mittags die zweite Flasche Wodka geöffnet. Und am Abend sei er dann auf die „dumme Idee“ gekommen, zur Geschädigten zu fahren, um mit ihr zu reden. Ab diesem Zeitpunkt ist der Angeklagte bei seiner Aussage vor Gericht immer den Tränen nahe. 

Vor dem Haus angekommen, noch am Telefon, sei „schnell ein scharfer Ton“ eingezogen, er beleidigte die Frau und weinte, sie habe gelacht. Als sie vor die Tür trat, begann die schlimme Tat. „Der erste Stich ging in den Hals“, erinnert sich der 34-Jährige. Betrunken torkelte er dann zum Auto. 2,6 Promille Alkohol im Blut wurden später gemessen. Ziel war die Wohnung seiner Großeltern in Mühldorf.

Update, 11.01 Uhr - Prozessbeginn offenbart schlimme Details

Der Mordprozess am Traunsteiner Landgericht beginnt. Von zwei Beamten wird der Angeklagte mit Fußfesseln in den Gerichtssaal geführt. Erste Gespräche mit seinem Verteidiger Jörg Zürner. Es beginnt, wie immer, mit der Verlesung der Anklageschrift durch die Staatsanwaltschaft. Was genau wird dem 34-jährigen Mühldorfer vorgeworfen?

Am 14. August 2022, ein Sonntag, soll der Angeklagte gegen 21.30 Uhr zum Haus seiner Ex-Partnerin gegangen sein - schwer alkoholisiert und mit einem Messer in der Hosentasche. Ein „klärendes Gespräch über die Trennung“ habe er führen wollen - „in Wahrheit wollte der Angeklagte sie töten, weil sie eine neue Beziehung zu einem anderen Mann eingangen war“, so Staatsanwalt Markus Andrä. Nach einem Telefonat trat seine 35 Jahre alte Ex - Mutter dreier Kinder - vor die Tür...

Dann habe der Mühldorfer zugestochen, auch als die Frau schon am Boden lag. Insgesamt 29 mal sei das Messer in ihren Körper gefahren, unter anderem ins Herz, in die Lunge, in die Leber. Als plötzlich ein Nachbar auftauchte, sei der 34-Jährige geflohen - mit dem Auto und angeblich 2,6 Promille Alkohol im Blut. Seine Ex-Partnerin wurde währenddessen ins Altöttinger Krankenhaus gebracht. „Dort verstarb sie nach einer dreistündigen Operation“, so Staatsanwalt Andrä.
 
Die Anklage lautet auf Mord und fahrlässige Trunkenheit im Verkehr. Wie wird der 34-jährige Mühldorfer auf die Vorwürfe reagieren? Ein Antrag von Verteidiger Zürner geht gleich zu Beginn ins Leere: Auf seine Frage, ob dem Angeklagten die Fußfessel entfernt werden können, schütteln die Polizisten nur mit dem Kopf - „lieber dranlassen“. Der Vorsitzende Richter Volker Ziegler lässt durchblicken, dass es an Bayerns Gerichten inzwischen dazu strengere Richtlinien gäbe.

Vorbericht

Es waren insgesamt 29 Messerstiche über den ganzen Körper verteilt, die einer 35-Jährigen am 14. August vorigen Jahres das Leben kosteten: Ab dem heutigen Dienstag (13. Juni) steht ihr Ex-Partner vor dem Trausteiner Landgericht. Er soll für den mutmaßlichen Mord in einer Einfamilienhaussiedlung in Mühldorf verantwortlich sein. Angeklagt ist der 34 Jahre alte Mühldorfer wegen Mordes. Der Prozess beginnt um 9 Uhr.

Laut Staatsanwaltschaft sei Eifersucht das Motiv gewesen. Was wohl erschwerend hinzukommt: Nach den Messerstichen sei der Mühldorfer schwer alkoholisiert mit dem Auto geflohen, um bei Verwandten unterzukommen. Etwa anderthalb Stunden nach der Tat konnte ihn die Polizei dort dann trotzdem festnehmen. Seine Ex-Partnerin wurde währenddessen im Altöttinger Krankenhaus notoperiert - ohne Erfolg. Die Mutter zweier kleiner Kinder starb an den Folgen der Messerstiche.

Zwei weitere Prozesstage sind in der Verhandlung angesetzt: Der 27. Juni und der 17. Juli.

innsalzach24.de wird aktuell vom Prozess berichten.

xe

Kommentare