Aus der Jahresversammlung
Mehr Einsätze, weniger Kameraden: Warum die Feuerwehr Haslach nun die Politik gefordert sieht
Haslacher Feuerwehrkräfte rückten im vergangenen Jahr zu 77 Einsätzen aus. Sie leisteten 2142 ehrenamtliche Stunden für die Bürger. Ein gutes Jahr für die Feuerwehr. Doch ein großes Problem bleibt bestehen.
Traunstein – Die Feuerwehr Haslach rückte im vergangenen Jahr zu 77 Einsätzen aus, was im Vergleich zum Vorjahr mit 81 Einsätzen ein Minus von fünf Prozent bedeutete. „Das Jahr 2021 war für uns ein fast normales Jahr ohne größere Einschränkungen. Unser angestrebtes Ziel, das erlangte Wissen in der gesamten Mannschaft weiter zu vertiefen und immer neue Erkenntnisse zu erlangen, wurde voll erreicht“, betonte Kommandant Stefan Breitling in der Jahreshauptversammlung im Haslacher Pfarrheim.
920 Stunden im Einsatz
Die 77 Einsätze bezogen sich auf 31 technische Hilfeleistungen wie Unwetterschäden, Wohnungsöffnungen oder Ölspurbeseitigungen, 22 Brandeinsätzen, 20 Einsätzen mit Brandmeldeanlagen oder Rauchmeldern sowie sonstigen Einsätzen wie Absperrdienste. Zusammen kamen die Floriansjünger dabei auf rund 920 Einsatzstunden.
Im Zuge des Übungsbetriebs haben die drei Löschgruppen sowie die Sondergruppen der Maschinisten, der Atemschutzgeräteträger und der Sanitäter insgesamt 56 Übungsabende besucht. „Rechnet man das jährliche Leistungsgehen noch dazu, wurden 2021 trotz der Einschränkungen durch Corona 1222 Übungsstunden aufgewendet“, sagte Breitling.
Lehrgänge auf Landkreisebene besucht
Zusammen mit den Einsatzstunden leistete die Haslacher Wehr damit 2142 ehrenamtliche Stunden für die Bürger.
Mit dem neuen Löschgruppenfahrzeug wurde laut Bericht des Kommandanten zum ersten Mal das Leistungsabzeichen „Die Gruppe im Löscheinsatz“ erfolgreich abgelegt. Trotz der Corona-Pandemie besuchten 20 Aktive Lehrgänge auf Landkreisebene oder in den staatlichen Feuerwehrschulen. Ferner beteiligten sich die Haslacher am landkreisweiten Jugendanwerbetag unter dem Motto „WirFahrenRot“, „bei dem eine beachtliche Zahl an interessierten Jugendlichen und auch Erwachsenen in das Haslacher Feuerwehrgerätehaus kamen“.
Ebenso beteiligte sich eine kleine Einheit der Haslacher Wehr spontan an einer vom Landkreis und der Kreisbrandinspektion organisierten Katastrophenschutzübung. Drei Aktive nahmen an einer Funkübung im Inspektionsbereich Land 5 teil.
Als große Beunruhigung für die Zukunft der Feuerwehr Haslach sah der Kommandant die immer schwieriger werdende Wohnungssituation für die Einsatzkräfte. Bezahlbarer Wohnraum sei trotz der großflächigen Verdichtung durch Wohnbebauung Mangelware, so Breitling. Auch die Arbeitgeber vor Ort würden immer weniger, sodass die „Verpendelung“ immer größer werde.
Mit der Folge, dass Feuerwehreinsatzkräfte, die in Haslach wohnen, zum Arbeiten nach außerhalb fahren. „Daher wird es immer schwieriger, die Tagesalarmstärke bei der hohen Einsatzzahl zu bewerkstelligen“, erklärte der Kommandant. Die Politik sei gefragt, wieder bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Haslacher Feuerwehr müsse in Zukunft neue Wege gehen, um die Aktivenzahl stabil zu halten oder noch besser auszubauen.
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Der Kommandant sprach noch einige Beförderungen aus. Befördert zum Feuerwehranwärter beziehungsweise -anwärterin wurden Christoph Leimer, David Mehringer, Johanna Kaiser und Alexandra Wastlhuber, zum Feuerwehrmann Raphael Osenstätter, Markus Heuschneider und Florian Baersch, zum Oberfeuerwehrmann Jakob Schillinger, Michael Schier und Martin Widmann, zum Hauptfeuerwehrmann Stephan Maaßen und Ferdinand Wernberger sowie zum Löschmeister Markus Egger und Andreas Kropp.
Ehrungen im aktiven Dienst
Ferner wurden Ehrungen im aktiven Dienst vorgenommen. Ärmelabzeichen für 20 Jahre bekamen Daniel Schreiner und Paul Thullner, 30 Jahre Christian Mehringer und Johannes Schützinger und für 40 Jahre Bernhard Klauser Die Ehrung für Klauser mit dem goldenen Ehrenkreuz wird 2023 im Rahmen der Landkreis-Ehrung durchgeführt. Verabschiedet wurden die Jugendwarte Stefan Lohwieser und Markus Egger.
„Gut angewachsen ist die Jugendgruppe der Feuerwehr“, wie Jugendwart Lohwieser feststellte. Die Mannschaftsstärke betrug im vergangenen Jahr 15 Mitglieder. Bei den Übungen kamen 32 Stunden zusammen.
Kreisbrandmeister Albert Rieder lobte die Disziplin der Haslacher Kameraden. Ihr Engagement sehe man an der Qualität, wie die Einsätze abgearbeitet würden.