Konzept vorgestellt - das sagt der Gemeinderat
Eldorado für Mountainbiker: Neue Trail-Strecke im Bereich der Grassauer Almen geplant
Mit der Realisierung eines Mountainbike-Trails im Bereich zwischen den Grassauer Almen und der Talstation der Hochplattenbahn könnte die Gemeinde Marquartstein eine Vorreiterrolle im Achental spielen.
Marquartstein – Ein entsprechendes Konzept stellte Joschi Althammer vom Turn- und Sportverein (TSV) Marquartstein in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vor. Mit dem Trail soll Mountainbikern ermöglicht werden, „ihr Hobby in geordneten Bahnen ausüben zu können“, so der Tenor. In den vergangenen Jahren sei Althammer immer Mal wieder an die Achental-Gemeinden mit dem Wunsch herangetreten, Mountainbike-Trails in der Region zu schaffen, sagte Bürgermeister Andreas Scheck (BfM). „Beim Mountainbike-Trail treten die Biker zuerst den Berg hoch, um dann auf ausgewählten, naturnahen Passagen mehr oder weniger dynamisch den Berg wieder runter zu fahren.“
Wildes Fahren eindämmen
Diese Variation des Mountainbikens würde immer mehr an Beliebtheit gewinnen, führe jedoch immer wieder zu Konflikten mit Wanderern und den Waldbesitzern, so Scheck. Mit einem gezielten Angebot an Trails könnte das „wilde“ Fahren auf Steigen und Wanderwegen eingedämmt werden. Die Gemeinde würde als Vermittler auftreten wollen, ohne einen eigenen Trail zu betreiben, betonte Scheck. Auch eine Beförderung der Biker durch die Hochplattenbahn schloss er kategorisch aus.
Das Trailfahren dürfe nicht mit dem Downhill-Fahren verwechselt werden, erklärte Althammer. Beim Downhill handle es sich um breite Wege, meist mit Holzrampen in den Kurven und künstlichen Sprüngen. Beim Trail bliebe der Waldboden erhalten und die Mountainbiker nutzten die vorhandenen Begebenheiten.
An der Strecke wird kein Baum gefällt
Bei den angedachten und mit dem Forstbetrieb der Bayerischen Staatsforste als Grundeigentümer abgesprochenen Trail an der Hochplatte würde kein Baum gefällt, versicherte Althammer. Das Mountainbiken habe sich weiterentwickelt und die jungen Biker wollten nicht nur die Forststraßen hochtreten, sondern bei der Abfahrt eben anspruchsvolle Routen nutzen.
Der Trail hätte eine Länge von rund 2,1 Kilometern, wobei 450 Höhenmeter überwunden werden. Die Strecke sei vom Anforderungsprofil so konzipiert, dass sie für Einsteiger ebenso geeignet sei, wie für erfahrene Biker, sagte Althammer.
Hinzu komme, dass es mehrere Einstiegsmöglichkeiten in die Strecke geben soll. Mit der Schaffung dieses Angebots soll „eine Lenkungswirkung und eine sichere, gemeinsame Nutzung der Wege und Steige erreicht werden“. Was aus Erfahrung gut funktioniere, meinte Althammer.
Damit beantwortete er zugleich die Frage der Zweiten Bürgermeisterin Claudia Kraus (Grüne/Offene Liste), die wissen wollte, ob die Biker auf den Trails bleiben und somit Konflikte vermieden werden könnten.
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Althammer machte aber auch deutlich, dass er und seine Mitstreiter das Vorhaben nicht weiterverfolgen würden, wenn der Gemeinderat dem Vorhaben ablehnend gegenüberstehen würde. Auch wenn der Trail wie von Bürgermeister Scheck erwähnt, nicht beworben werden solle, würde sich der Trail in der Szene rumsprechen, befürchtete Thomas Halder (BfM). Aus seiner Sicht werde das dann zu weiteren Parkplatzproblemen führen.
Bahn-Parkplatz soll nicht genutzt werden
Althammer sagte dazu, dass darauf hingewiesen werden solle, nicht den Parkplatz an der Bahn zu nutzen. Die Biker würden gerne eine einfache, ebene Strecke zum Warmmachen nutzen, bevor sie den Berg hochfahren. So würden überwiegend entferntere Parkflächen angefahren.
Ob denn die Rettungskette gewährleistet und die Bergwacht eingebunden sei, wollte Gemeinderat Hubert Götschl (BfM) wissen. Dazu meinte Althammer, dass zuerst „auf das Go der Behörden gewartet werde. Der Trail sei nun zwar geplant müsse aber erst noch auf den Genehmigungsweg gebracht werden. Wenn dieser positiv abgeschlossen werden könne und man somit an die Umsetzung gehen könne, werde die Bergwacht eingebunden.
Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für das Vorhaben aus.