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Stimmkreis Traunstein

Landtagswahl 2023: Franz Pletschacher (Bayernpartei) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Franz Pletschacher, Direktkandidat der Bayernpartei im Stimmkreis Traunstein, hat sich den Fragen von chiemgau24.de gestellt.
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Franz Pletschacher, Direktkandidat der Bayernpartei im Stimmkreis Traunstein, hat sich den Fragen von chiemgau24.de gestellt.

Bei der Landtagswahl 2023 in Bayern stehen im Stimmkreis Traunstein 13 Kandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Kandidaten einzeln vor. Dieses Mal: Franz Pletschacher (Bayernpartei).

Traunstein - Am 8. Oktober 2023 findet in Bayern die Landtagswahl 2023 statt. Im Stimmkreis Traunstein treten 13 Kandidaten an. Jeder Kandidat hat sich zu sechs Kernfragen geäußert. Hier sehen Sie die Antworten von Franz Pletschacher (Bayernpartei).

Kandidaten-Steckbrief

Bitte stellen Sie sich kurz vor und formulieren Ihre Kernaussage, Ihre politischen Schwerpunkte und Ihre Motivation.

Franz Pletschacher (51), Grassau, Biolandwirt, Industriekaufmann, ledig, Bayernpartei.

„Liebe Wählerinnen und Wähler, mein Name ist Franz Pletschacher, 51 Jahre, ledig, ich bin in Prien geboren und in Grassau aufgewachsen. Seit über 26 Jahren arbeite ich bei einem mittelständischen Unternehmen mit rund 550 Mitarbeitern in der Finanzbuchhaltung. Als Ausbildungsleiter betreue ich unsere kaufmännischen Auszubildenden und Praktikanten.
2004 habe ich den landwirtschaftlichen Bio-Betrieb meiner Eltern mit 20 Milchkühen im Nebenerwerb übernommen. 2013 haben mich unsere Landwirte zum BBV-Ortsobmann gewählt. Im gleichen Jahr habe ich das Amt des Kassiers der Jagdgenossenschaft Grassau übernommen. In beiden Ämtern bin ich bis heute noch tätig.

Seit 2020 bin ich Mitglied im Gemeinderat der Gemeinde Grassau. Dementsprechend lege ich meinen politischen Schwerpunkt auf die Themen Landwirtschaft, Naturschutz, Tierwohl und Bildungspolitik. Meine Hobbys sind Radfahren, Berggehen und Sportschießen im Schützenverein SG Mietenkam. Seit meinem 17. Lebensjahr gehöre ich unserer 1. Mannschaft an, die derzeit in der Bezirksliga platziert ist. Einige Jahre war ich auch als Jugendtrainer tätig.

Wir leben in einer Region mit langer Geschichte, mit zukunftsträchtiger Gegenwart und einem großartigen Lebensgefühl. In diesem Bayern bin ich fest verwurzelt. Meine Wegweiser sind Tradition, Brauchtum und Glaube. Auf dieser Basis ist ein solider Weg in eine fortschrittliche und moderne Zukunft möglich.

Dazu will ich als Mitglied des bayerischen Landtags aus Überzeugung und zum Wohl unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger beitragen. Mit meinem vielseitigen Wissen über Landwirtschaft, Natur und Wirtschaft, mit meiner Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Menschen jeder Altersstufe kann ich unsere schöne bayerische Heimat in eine lebenswerte Zukunft führen.

Raubtier-Alarm in den Alpen

In den Bergen war zuletzt der Bär los. Auch der Wolf hält die Almbauern in Atem. Was ist zu tun?

Antwort: Die rasant steigende Anzahl an großen Beutegreifern, wie Wolf und Bär, steigert die Gefahr für Mensch und Weidetiere. Das darf so nicht weitergehen. Wölfe und Bären lassen sich von Schutzzäunen – sofern es überhaupt möglich ist, einen zu bauen – nicht aufhalten. Der Einsatz von Herdenschutzhunden ist nur bedingt zielführend.

Somit muss eine schnelle und unbürokratische Entnahme möglich sein und als Ziel die dauerhafte Bejagung. Wir können und dürfen es uns nicht leisten, die artgerechte Weidehaltung auf den Almen und im Tal zu verlieren. Die Biodiversität sinkt, ebenso wie die Artenvielfalt. Mit jedem Landwirt, der aufgibt, stirbt auch ein Teil unserer Kulturlandschaft.

Wenn das Wetter verrückt spielt

Dürre, Waldbrände, Starkregen, Tornados - muss sich auch die Region auf deutlich mehr Wetter-Extreme einstellen? Wie kann sich Bayern wappnen? Und was kann Bayern zum globalen Kampf gegen den Klimawandel beitragen?

Antwort: Wetterextreme hat es schon immer gegeben. Die Häufigkeit und Intensität hat zugenommen, was uns als Folge des Klimawandels direkt betrifft. Der Ausbau von Hochwasserschutzmaßnahmen, die Planung von Grünflächen bei städtebaulichen Maßnahmen (Verschattung, Regenwasserspeicher) sowie die Ausstattung von Rettungsorganisationen mit modernster Technik (Frühwarnsysteme et cetera) muss mit hoher Priorität vorangetrieben werden. Bayern muss unabhängig von Strom aus fossilen Energieträgern und importierten Atomstrom werden.

Ein ausgewogener Mix aus Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik ist anzustreben. Dazu ist ein Ausbau des Stromnetzes erforderlich.

Flüchtlinge und kein Ende

Was muss der Freistaat beim Thema Flüchtlingsunterbringung aus Ihrer Sicht tun, damit die Kommunen die Aufgabe der Unterbringung von Flüchtlingen bewältigen können?

Antwort: Bei der Flüchtlingsunterbringung muss auf eine gerechte Verteilung auf die Kommunen, unter Berücksichtigung individueller Aspekte (keine Konkurrenz zum regulären Wohnungsmarkt; Containerlösung) geachtet werden.

Die Belegung von Schulsporthallen ist keine Lösung. Die Geflüchteten gehören beim Betrieb der Einrichtung mit eingebunden, zum Beispiel Kochen oder Reinigungsarbeiten, um die Kosten im Rahmen zu halten.

Ein schneller und unkomplizierter Zugang zum Arbeitsmarkt muss dringend ermöglicht werden, um dem derzeitigen Mangel an Arbeitskräften entgegenzuwirken. Für alle Zuwanderer müssen Sprachkurse verpflichtend ermöglicht werden. Die Finanzierung muss vom Bund und Freistaat komplett übernommen werden, damit die Kommunen keine finanzielle Mehrbelastung haben.

Medizin hängt am Tropf

Die heimischen Krankenhäuser machen gewaltige Defizite. Welche Möglichkeiten muss der Freistaat nutzen, um die medizinische Versorgung in Kliniken in der Region sicherzustellen und dabei auch das Personal vernünftig bezahlen zu können? Wie kann man generell die medizinische Versorgung verbessern und Medikamenten-Engpässe vermeiden, zumal in Tittmoning (Aenova) und Saaldorf-Surheim (Eurim-Pharm) gleich zwei Pharma-Riesen in der Region sitzen?

Antwort: Krankenhäuser gehören zur Grundversorgung der Bevölkerung. Der Betrieb ist sehr kostenintensiv und sollte nicht gewinnorientiert erfolgen. Aufgrund der ländlichen Struktur ist es wichtig, die dezentralen Standorte zu belassen, um die Wege im Notfall kurz zu halten und die Grundversorgung sicherzustellen. Der Freistaat Bayern ist verpflichtet, einen Betrieb zu gewährleisten und die Defizite auszugleichen. Das Personal in unseren Kliniken muss fair bezahlt werden. Das Problem der Medikamentenengpässe ist der Auslagerung der Produktion ins Ausland zu verdanken. Um in Zukunft Engpässe zu vermeiden, muss die Produktion für die Hersteller bei uns wieder attraktiver werden.

Bahnausbau in der Warteschleife

Der Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing verzögert sich massiv bis Mitte 2035. Was kann der Freistaat tun, um das Genehmigungsverfahren und den Bau zu beschleunigen?

Antwort: Der Freistaat sollte den Dialog mit der Deutschen Bahn und dem Bundesverkehrsministerium suchen, um die Priorität des Ausbaus nach oben zu verschieben. Eventuell kann der Freistaat bei Klärungen und der Beseitigung der Verzögerungen unterstützend beitragen (zum Beispiel Grundstücksangelegenheiten, Lärmschutz).

Zum Thema Ortsumfahrung Altenmarkt bin ich der Meinung, dass sich die Verkehrssituation durch den Bauabschnitt 1, Arlbergtunnel, bereits gravierend entspannt hat. Selbst während der Stoßzeiten kommt es zu keinem zäh fließenden Verkehr mehr. Des Weiteren zeigt sich das Verkehrsaufkommen laut Messstelle Altenmarkt konstant. Unter der Annahme, dass trotz des Bauabschnitts 1 eine weitere Verkehrsentlastung im Ortszentrum Altenmarkt als notwendig erscheint, gäbe es die Überlegung, eine alternative Tunnellösung für den relevanten Straßenabschnitt von etwa 800 Metern zu schaffen (siehe Ortseinfahrt Ruhpolding). Verbrauch und Versiegelung wertvoller landwirtschaftlicher Flächen könnten somit vermieden werden.

Ihr Lieblingsthema

Ein Thema, das Sie für sehr wichtig halten, fehlt in der Liste? Etwa Wohnraum, Energiekosten, Bildung, Mittelstand oder Landwirtschaft? Dann nur zu! Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.

Antwort: Meine Themen: Landwirtschaft und Naturschutz. Die regionale Landwirtschaft spielt hinsichtlich der Ernährungssicherheit eine wichtige Rolle. Ein Landwirt ernährt heute 137 Menschen, doppelt so viel wie 1990. Dennoch geht der Selbstversorgungsgrad zurück. Grasende Kühe prägen das Landschaftsbild unserer Heimat. Neben den zahlreichen Vorteilen, die die Kühe auf der Weide genießen dürfen, fördert die Weidehaltung in der Region die Insektenvielfalt. Die Tierhaltung ist ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Für Menschen unverdauliche, und damit nicht-essbare Biomasse, zu welcher Grünland zählt, verwerten Wiederkäufer als Futter und erzeugen dabei hochwertige tierische Lebensmittel. Ohne Tierhaltung ist eine nachhaltige landwirtschaftliche Erzeugung nicht möglich. Dauergrünland trägt durch hohe Humusvorräte zum aktiven Klimaschutz bei. So speichern landwirtschaftlich genutzte Böden doppelt so viel Kohlenstoff wie der Wald. Deutsche Nutztiere ernähren sich regionaler als der deutsche Verbraucher. Bei den Nutztieren sind 95 Prozent der Futtermittel aus heimischer Erzeugung.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

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