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Traunsteiner Grüne fordern Prüfung eines MVV-Beitritt

Kreistagsfraktion im Gespräch mit MVV Geschäftsführer Rosenbusch

Nachdem bereits Stadt und Landkreis Rosenheim dem MVV beigetreten sind, fordern die Grünen des Landkreises Traunstein nun die Prüfung eines möglichen MVV-Beitritts.

Pressemitteilung Bündnis90/Die Grünen im Wortlaut:

Landkreis Traunstein - Der ÖPNV im Landkreis Traunstein bleibt auch in 2024 ein leidiges Thema. Die Umsetzung eines gemeinsamen Verkehrsverbunds mit unseren Nachbarlandkreisen BGL, Altötting und Mühldorf verläuft derzeit schleppend.

Die Kreistagsfraktion der Grünen setzt sich schon lange mit einem funktionierenden ÖPNV im Landkreis Traunstein auseinander, besuchte daher vor einigen Jahren auch schon ein ländliches Gebiet in Vorarlberg, welches es geschafft hat, eine funktionierenden und zuverlässigen ÖPNV einzurichten, der auch von den BürgerInnen gut genutzt wird. Ein solch gutes Angebot auch hier in der Region bereitzustellen, ist allerdings in der derzeitigen Entwicklung gefährdet. 

Online-Termin mit Geschäftsführer des MVV

Eine Alternative zum Verkehrsverbund mit BGL, Mühldorf und Altötting wäre auch ein Beitritt zum Münchner Verkehrsverbund MVV. Erst kürzlich wurde der MVV um die Landkreise Miesbach, Bad Tölz, Rosenheim und die Stadt Rosenheim erweitert. Der MVV erstreckt ich somit von Ingolstadt bis Bernau und bringt ein hohes Maß an Erfahrung und verkehrspolitischer Kompetenz mit.

Um über den MVV und seine Möglichkeiten genauer informiert zu werden, traf sich die Kreistagsfraktion der Grünen in einem Online-Termin mit dem Geschäftsführer des MVVs Dr. Bernd Rosenbusch. Rosenbusch legte die Möglichkeiten dar, die auch ein ländlicher Landkreis wie Traunstein mit dem Beitritt zum MVV bekommen würde. Besonders positiv sei die Möglichkeit, im immer weiter wachsenden MVV zu einem relativen günstigen Preis, mit nur einem Ticket zu reisen.

Dr. Rosenbusch machte auch darauf aufmerksam, dass beim MVV alle Informationen, ob Tarife, Abfahrzeiten und weitere Informationen bereits digitalisiert in Apps und Onlineangeboten gebündelt seien. Darüber hinaus werde es demnächst eine digitale Fahrstreckenabrechnung in Echtzeit geben. Auch die bestehenden Rufbusse würden in allen Mitgliedskreisen mitintegriert. Insgesamt bietet der MVV damit teure Systeme und Optionen, welche ein kleiner eigener Verkehrsverbund gar nicht finanzieren könnte.

Direkte Tarifgrenze zum Landkreis Rosenheim

Simon Hüller, der die Videokonferenz mit dem Geschäftsführer des Münchner Verkehrsverbunds initiiert hatte, betonte, dass der Landkreis Traunstein mit dem MVV eine direkte Tarifgrenze zum Landkreis Rosenheim habe, was eine Neubewertung des Themas Verkehrsverbund erforderlich mache.

Helga Mandl, ebenfalls Mitglied im Verkehrsausschuss und mit dem Thema vertraut, möchte gerne eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile, die ein möglicher Beitritt zum MVV bringe. Unsere Beschlüsse im Landkreis haben die Situation, dass wir nun direkt an den MVV angrenzen, noch nicht berücksichtigt, eine Alternativen-Prüfung sei unausweichlich, so Willi Geistanger. Auch die Frage, ob wir eine Parallelstruktur in der Region brauchen, wenn ohnehin eine funktionierende Struktur mit dem MVV zur Verfügung stehe, wollte Stefan Schneider wissen. 

Aktuell gibt es kein vergleichbares Angebot

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Tourismus in unserer Region. Ein Beitritt zum MVV könnte insbesondere an den Wochenenden mehr Ausflügler aus dem Großraum München anziehen, die sonst eher ins angrenzende Oberland reisen. Sepp Hohlweger betonte, dass vor allem im Herbst und Frühjahr eine touristische Belebung im Chiemgau möglich wäre. Als Beispiel führte er das Angebot „Mit dem Bus zum Berg“ an, das von München bis zum Schliersee verkehrt. Für den Chiemgau gibt es derzeit kein vergleichbares Angebot aufgrund der fehlenden MVV-Anbindung.

Alle diese Aspekte zeigen für die Kreisgrünen in eine klare Richtung. Ein Beitritt zum MVV sollte unbedingt geprüft und in die Planungen des ÖPNV Konzepts im Landkreis Traunstein einfließen, denn sonst verschenke man eine große Chance für die Bürger im Landkreis Traunstein!

Pressemeldung Bündnis90/Die Grünen

Rubriklistenbild: © dpa/Amelie Geiger

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