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Angeklagte will Hintermänner aus Todesangst geheimhalten

Die Kripo schickte einen „Scheinfreier“: Illegale Prostitution in Siegsdorfer Hotel

In einem Hotel in Siegsdorf verkaufte sie ihren Körper - illegal: Weil das nicht das einzige Vergehen der Frau war, setzte es am Traunsteiner Amtsgericht jetzt eine saftige Strafe.

Traunstein/Siegsdorf - Am 6. Dezember vorigen Jahres schlug die Traunsteiner Kripo zu: Vom Landeskriminalamt kam der Tipp, dass sich eine 48-jährige Chinesin in einem Hotel in Siegsdorf prostituiert. „Auf einschlägigen Seiten im Internet haben wir ihre Anzeige gesehen“, so ein Kriminalpolizist am Donnerstag (16. Februar) als Zeuge vor dem Traunsteiner Amtsgericht. Also machten die Beamten mit ihr ein „Date“ aus und schickten einen „Scheinfreier“ - schon war die Frau aufgeflogen.

Chinesische Prostituierte sollte eigentlich längst abgeschoben werden

Das Urteil von Richterin Verena Zehetmaier: vier Monate Gefängnis. Das auf den ersten Blick harte Urteil hat aber noch einen anderen Grund: Schon seit etlichen Jahren hielt sich die Chinesin illegal in Deutschland auf. Seit Oktober 2019 bestand ein Abschiebebescheid gegen die Frau. Das Urteil lautete deswegen nicht nur auf verbotene Prostitution, sondern auch auf unerlaubten Aufenthalt. Die Angeklagte war in jeder Hinsicht geständig.

Was alles noch schlimmer machte: Auf Nachfrage von Staatsanwalt Christian Merkel sagte die Prostituierte offen, Deutschland nicht freiwillig verlassen zu wollen. Angeblich weil sie in China noch Schulden habe und sie dort Angst um ihr Leben haben müsse. „Eine Geldstrafe macht deswegen in doppelter Hinsicht keinen Sinn“, so Richterin Zehetmaier. Die Staatsanwaltschaft plädierte auf ein halbes Jahr Haft, für Verteidiger Stefan Neudecker wäre eine viermonatige Bewährungsstrafe ausreichend gewesen. Denn die Chinesin befand sich schon seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft.

30 Minuten ohne Kondom für 165 Euro

Wer schaltete für sie die Anzeigen im Internet? Wer organisierte das Hotel? Wer sind die Hintermänner? All das blieb vor Gericht im Dunkeln. „Sie meinte zu uns, sie würde es nicht überleben, wenn sie das der Polizei sagt“, so der Zeuge der Traunsteiner Kriminalpolizei. Was die Beamten dagegen aus erster Hand wussten, waren die Konditionen, die die Frau zum Sex-Treffen in Siegsdorf anbot: eine halbe Stunde ungeschützter Geschlechtsverkehr für 165 Euro.

xe

Rubriklistenbild: © Hauke-Christian Dittrich

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