Ergebnisse für Heroin, Speed, Kokain, Chrystal Meth und Ecstasy
Was wird in Traunstein und Rosenheim genommen? Abwasserstudie deckt Drogenkonsum auf
Welche illegalen Drogen werden am meisten konsumiert? Und bewegt man sich dabei über oder unter dem Schnitt? Dank einer detaillierten Abwasserstudie liegen nun die Erkenntnisse aus Traunstein, Rosenheim und sechs weiteren bayerischen Städten vor - und bringen einige Überraschungen.
Traunstein/Rosenheim - Wie steht es um den Konsum illegaler Drogen auch in kleineren Städten? Unter anderem das sollte eine Studie der TU Dresden ans Licht bringen, in Auftrag gegeben vom Bayerischen Rundfunk. In Traunstein, Rosenheim, München, Freyung, Hof, Nürnberg, Ochsenfurt und Aschaffenburg wurde das Abwasser auf Rauschgiftrückstände untersucht - Heroin, Speed, Kokain, Chrystal Meth und Ecstasy standen dabei im Fokus. Die Ergebnisse liegen chiemgau24.de vor.
Drogen in Rosenheim und Traunstein: Viel Speed, kein Heroin oder Chrystal Meth
Das Fazit für unsere Region: Die beliebteste illegale Droge in Traunstein und Rosenheim ist Amphetamin, also Speed. Nur in Aschaffenburg und Ochsenfurt wird unter den acht untersuchten Städten noch mehr davon genommen. Rosenheim liegt auf Platz 3, Traunstein auf Platz 4. Heißt im Umkehrschluss: Pro Kopf wird in Rosenheim und Traunstein mehr Speed konsumiert, als etwa in München oder Nürnberg. Speed wird eine aufputschende und euphorisierende Wirkung zugeschrieben. In erster Linie wird es als Pulver über die Nase aufgenommen.
Während in Traunstein, Rosenheim, Aschaffenburg und Ochsenfurt also Speed am gefragtesten ist, ist es nahe der tschechischen Grenze - in Nürnberg, Freyung und Hof - in vergleichbarem Maß auch Chrystal Meth. In München dominiert dagegen Kokain. Heroin scheint dagegen nirgendwo eine Rolle zu spielen, in allen Proben lagen die Rückstände unterhalb der Nachweisgrenze. In Rosenheim, Traunstein und Aschaffenburg konnte auch Chrystal Meth nicht nachgewiesen werden. Beim Kokainkonsum liegt Rosenheim unter den acht untersuchten Städten auf Platz 3 hinter München und Aschaffenburg, vor Nürnberg und Traunstein. Ecstasy/MDMA spielt - außer in Aschaffenburg - in keiner der Städte eine bestimmende Rolle.
Höchster Drogenkonsum in Aschaffenburg
Betrachtet man das Konsumverhalten bei allen Substanzen ist Aschaffenburg trauriger Spitzenreiter, gefolgt von Ochsenfurt. Die räumliche Nähe zu Frankfurt könnte eine Rolle spielen. Platz 3 teilen sich München, Rosenheim und Nürnberg. Auf Platz 4 folgt Traunstein, vor Freyung und Hof, wo am wenigsten im Abwasser nachgewiesen werden konnte. „Der Konsum ist in den Großstädten und in der Nähe zu Großstädten höher als in größerer Entfernung zu diesen“, heißt es in der Studie der TU Dresden. Die Beprobung fand an sieben bis zehn Tagen zwischen 19. August und 17. September statt, sowohl an Wochenenden, als auch an Werktagen. Die Studie gibt natürlich nur darüber Auskunft, wo das Rauschgift konsumiert und nicht auch darüber, wo es gekauft wurde.
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