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Diskussion über möglichen Neubau

Kindergarten St. Veit in Marquartstein: Sanierung deutlich teurer als gedacht

Sanieren oder neu bauen? Der Gemeinderat ist sich im Umgang mit dem Kindergarten St. Veit noch unschlüssig.
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Sanieren oder neu bauen? Der Gemeinderat ist sich im Umgang mit dem Kindergarten St. Veit noch unschlüssig.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Marquartstein wurde über die Zukunft des Kindergartens St. Veit diskutiert. Aufgrund unerwarteter Kostensteigerungen bei der Sanierung steht nun auch ein Neubau zur Debatte. Eine endgültige Entscheidung wurde vertagt.

Marquartstein – In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es um den Kindergarten St. Veit. Der Architekt Simon Bauer von der Planungsgruppe Strasser GmbH stellte den Planungsstand und die aktualisierte Kostenschätzung vor. Nach intensivem Austausch mit der Kita-Leitung, dem Bauamt im Landratsamt und dem Brandschutzplaner mussten Umplanungen vorgenommen werden, die aber auch praktische Verbesserungen ergeben haben.

Höherer Aufwand wegen Schadstsoffen

Gegenüber der Kostenschätzung vom vergangenen Oktober ergaben sich Baukosten von knapp sechs Millionen Euro. Das bedeutet eine zusätzliche Million mehr. Hauptsächlich bedingt durch Mehraufwand für die Bauwerks-Sanierung, die Berücksichtigung der der Kellerräume im bisherigen Pfarrheim mit 250.000 Euro sowie die Schadstoffsanierung, deren Kosten in der früheren Schätzung nicht vollumfänglich eingerechnet waren.

Bei der Öffnung des Daches stellte sich heraus, dass die Dachdeckung schadhaft und die Dämmung belastet ist. Somit ist die Erneuerung inklusive einer statischen Ertüchtigung des Dachaufbaues erforderlich. Bei den Außenwänden ist ein Austausch der Wandelemente nötig mit einer Ausbesserung der Trägerkonstruktion, bei den Innenräumen muss die Deckenbekleidung inklusive der Dämmung erneuert werden, der Boden muss bis auf die Rohdecke abgetragen und eine Schadstoffsanierung erfolgen, um nur einige Punkte zu nennen. Insgesamt bleibt damit vom Gebäude nur das Grundgerüst erhalten.

Die komplette Haustechnik mit Elektroinstallation, Beleuchtung, der Heizung, den Sanitäranlagen ist zu erneuern und mit dem Einbau von Lüftungsanlagen zu ergänzen.

Geschäftsführer Florian Stephan wies im Zusammenhang mit der Schadstoffsanierung darauf hin, dass derzeit für die Kinder und Mitarbeiter keinerlei Belastung besteht. Eine Schadstoffgefahr tritt erst auf, wenn die eingebauten Materialien mechanisch bearbeitet werden.

Aufgrund dieser neuen Ausführungen vom Architekten drängte sich für Bürgermeister Scheck und die Verwaltung die Frage auf, ob eine Sanierung Sinn macht oder nochmal über einen Neubau nachgedacht werden müsste. Der monetäre Unterschied zum Neubau würde abzüglich der Förderungen 550.000 Euro Mehrkosten für die Gemeinde bedeuten. Allerdings mit dem Nachteil von 120 Quadratmeter weniger Nutzfläche, um die ein Neubau kleiner ausfallen würde. Auch die bestehenden Kellerräume im ehemaligen Pfarrheim würden entfallen. Laut Architekt Simon Bauer könne im derzeitigen Planungsstand zwar noch auf einen Neubau gewechselt werden, aufgrund des Platzbedarfs auch eines zweigeschossigen Neubaus, wäre aber eine Interimslösung mit Containern notwendig.

Der Gemeinderat war sich weitestgehend darüber einig, dass die Planung für die Sanierung mit Erweiterung sehr gut gelungen ist und viele Wünsche berücksichtigt wurden.

Claudia Kraus (Grüne/Offene Liste) bat zu berücksichtigen, dass mehr Nutzfläche (bei der Sanierung 121 Quadratmeter) pädagogisch einen großen Mehrwert biete. Josef Moritz (CSU) gab zu bedenken, mehr Nutzfläche bedeute auch mehr Kosten und die Rahmenbedingungen bezüglich des Grundstückes mit der Kirche seien auch zu berücksichtigen. Er meinte, eventuell doch über einen Neubau nachzudenken, außerdem sei ein Neubau schneller fertig und es gäbe nicht die eventuell eintretenden Unwägbarkeiten einer Sanierung.

Bürgermeister Andreas Scheck (BfM) bestätigte, dass das Thema „Grundstück und Trägerschaft“ ein gewisses Risiko birgt. Das Grundstück und die Gebäude des Kindergartens gehören der katholischen Kirche, die auch Träger des Kindergartens ist. Es wurde zwischen Kirche und der Gemeinde ein Erbpachtvertrag mit einer Laufzeit von 60 Jahren und einer Festlegung eines reduzierten Erbbauzinses im Falle einer Trägerschaft durch eine katholische Einrichtung abgestimmt. Die Gemeinde möchte auch weiterhin langfristig an einer Trägerschaft festhalten. Ein größeres finanzielles Risiko sieht sie jedoch bei einer Aufgabe der Trägerschaft durch die Kirche selbst und der damit entfallenden Reduzierung des Erbbauzinses. Dieses ließe sich, so Bürgermeister Scheck, durch weniger Grundstücksbedarf am bestehenden Standort bei einem zweigeschossigen Neubau deutlich verringern.

Verhandlung mit dem Ordinariat

Die diversen Argumente und Abwägungen der Gemeinderäte führten zu dem Beschluss, noch mal mit dem Ordinariat zu verhandeln, um mehr Kostensicherheit zum Erbbaurecht zu erhalten.

Die Entscheidung, ob Sanierung oder Neubau wurde auf die nächste Sitzung vertagt, wenn es ein Gespräch mit dem Ordinariat gegeben hat.

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