Gabriele und Martin Winklmair feiern Goldene Hochzeit in Grassau
Jung geheiratet und immer noch glücklich: Das Geheimnis einer langen Ehe
An ihrem „Goldenen Hochzeitstag“ blickten Gabriele und Martin Winklmair auf den Tag ihrer Eheschließung zurück. Was das Geheimnis ihrer glücklichen Ehe?
Grassau – Sie waren blutjung, Gabriele gerade 18 Jahre und Martin Winklmair 20 Jahre, als sie sich in der Rottauer Pfarrkirche vor 50 Jahren das Ja-Wort gaben. Auch Grassaus Bürgermeister Stefan Kattari reihte sich mit Glückwünschen im Namen der Marktgemeinde in die Schar der Gratulanten ein.
Trotz widriger Verhältnisse, lustige Hochzeit
An ihrem „Goldenen Hochzeitstag“ blickte das Paar auf dieses Ereignis zurück. Frühmorgens wurden die beiden vor 50 Jahren mit dem Hochzeitsschießen geweckt, danach die Morgensuppe gereicht. Lustig ging es damals her und dies trotz widriger Wetterverhältnisse. Grabiele Winklmair erinnerte sich, dass es an diesem Tag sehr viel Schnee gab, der Kirchenzug deshalb ausfallen musste. Selbst der Bus aus Bernau hatte es schwer durchzukommen.
Ein Musikant nahm statt Auto den Schneepflug. Sie stammt ursprünglich aus Bernau, doch zum Feiern wurde oft nach Rottau gefahren und bei einem Heimatabend, zu dem ihre Freundin unbedingt hinwollte, verliebte sie sich in Martin. Seither waren die beiden unzertrennlich.
Einen Termin für die Trauung zu finden, war gar nicht so einfach
Zwei Jahre dauerte es, bis die beiden im Standesamt Bernau heirateten. Einen Termin für die kirchliche Hochzeit zu finden, war gar nicht so einfach, erzählt Martin Winklmair. Damals gab es noch viele Faschingsbälle, zu denen auch die Hochzeitsgäste hinwollten und so musste ein Wochenende gefunden werden, an dem kein Faschingsball die Gäste abhielt. Mit so jungen Jahren zu heiraten war vor 50 Jahren keine Selbstverständlichkeit. Die Eltern mussten zustimmen und die Verbindung auch behördlich genehmigt werden. Zudem musste Martin für seine Gabi die Vormundschaft übernehmen.
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Von Bernau nach Rottau gezogen
Die schöne Hochzeit, wenn auch sehr kalt, werden beide nie vergessen. „Ich hatte ganz blaue Knie in der Kirche, so kalt war es“, erzählt sie. Geheiratet wurde nach bäuerlicher Tradition und mit 100 Gästen. Das erste Jahr wohnte das frischvermählte Paar in Bernau und 1974 wurde mit dem Bau des eigenen Hauses in Rottau begonnen. Ein Jahr später zog das Paar in den Neubau, der noch nicht ganz fertig war, ein. „Ich habe mich gleich wohlgefühlt in Rottau und wurde sehr gut aufgenommen“, erzählt sie. Berichtet wurde auch von der Spaltung des Ortes bedingt durch die Eingemeindung 1972, die auch Jahre später noch spürbar war. Ein Teil der Rottauer wären während der Gebietsreform lieber zu Bernau gegangen. Die ersten Jahre waren hart für die kleine Familie. Das Geld war knapp, da Martin die Meisterschule besuchte, um die Zukunft der kleinen Familie zu sichern.
Entbehrungen haben sich gelohnt
Die Entbehrungen der ersten Jahre haben sich aber gelohnt und heute ist das Paar glücklich und zufrieden. Jung gefreit hat bei den beiden, die immer noch ein Herz und eine Seele sind, nicht gereut. Das aufgeschlossene, sehr engagierte und aktive Paar, ist in vielen Vereinen vertreten und hat einen großen Freundeskreis. Sie sind dankbar für die gemeinsame Zeit, für die beiden Söhne und die ebenfalls fast erwachsenen Enkelkinder. Auch die Goldene Hochzeit wurde traditionell gefeiert und hier gehört auch der Kirchgang und das Feiern mit den Freunden dazu. Ihr Umgang miteinander ist liebevoll und humorvoll. „Zu jeder Beziehung gehört auch ein wenig Glück“, sagt Martin Winklmair und lacht zufrieden seine Gattin an. Als Rezept für eine lange, glückliche Ehe meinen beide, dass man immer miteinander reden müsse. Meinungsverschiedenheiten und Kompromisse gehören ebenfalls dazu.tb