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Großprojekt an der Mietenkamer Straße

Drei Tennishallen und 48 Wohnungen: Golfhotel Achental in Grassau will Wohnraum schaffen

Anstelle der maroden Tennishallen kann sich Planer Peter Sprus diesen Gebäudekomplex vorstellen. In den beiden vorderen Gebäudeteilen sollen 48 Mitarbeiterwohnungen entstehen. Der hintere Teil als „Schutzwall“ in Richtung Sportplätze wird unter anderem Tennishallen beherbergen
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Anstelle der maroden Tennishallen kann sich Planer Peter Sprus diesen Gebäudekomplex vorstellen. In den beiden vorderen Gebäudeteilen sollen 48 Mitarbeiterwohnungen entstehen. Der hintere Teil als „Schutzwall“ in Richtung Sportplätze wird unter anderem Tennishallen beherbergen.

Immer mehr Menschen können sich den Wohnraum im Chiemgau kaum noch leisten. Betroffen sind unter anderem Beschäftigte in Pflege, Hotellerie und Gastronomie. Das Golfressort Achental in Grassau will nun fast 50 Wohnungen für Mitarbeiter bauen - und quasi nebenbei noch neue Sportstätten.

Grassau – „Wir wollen uns einer sinnvollen Entwicklung im Bereich der alten Tennishallen nicht verschließen“, betonte Bürgermeister Stefan Kattari (SPD) in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung. Anlass war die Präsentation eines Großprojekts mit drei Tennishallen und 48 Wohnungen für Hotelmitarbeiter auf dem Areal.

Oberste Prämisse bei allen Planungen gelte dem Schutz der benachbarten Sportanlagen, betonte der Rathauschef.

„Die bestehenden Tennishallen sind überaltert und energetisch nicht mehr tragbar“, erklärte der Projektplaner Peter Sprus. Er stellte klar, dass die Firma Sprus Design die Projektplanung übernommen habe, Investor aber das Hotel „Achental Sportcampus“ sei.

Das Hotel benötige dringend Mitarbeiterwohnungen.

Energetisch nicht mehr zeitgemäß

Die bestehenden Sporthallen seien über 30 Jahre alt und energetisch mit einer Elektroheizung nicht mehr zeitgemäß, außerdem in einem maroden, nicht mehr nutzbaren Zustand.

Die Planungsanforderungen bestünden darin, dass die neuen Gebäude keine Fremdkörper darstellen und auch der Spielbetrieb am Fußballplatz nicht eingeschränkt werde.

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Eine Wohnbebauung ist Sprus zufolge mit einem „Schutzwall“ zum Sportplatz möglich. Dieser soll als Gebäude mit verschiedenen Nutzungen für Sport und Parkflächen entstehen, das einen halben Meter höher geplant isst als der Bestand. Gedacht sei an Bowlingbahnen und drei überdachte Tennisplätze mit separatem Eingang für externe Benutzer, eine Boulderwand und Billardtische.

Die alten Tennishallen sollen abgerissen werden.

Im Gebäudeareal, hinter dieser Pufferzone, könnten Mitarbeiterwohnungen, kleine Apartments für ein bis zwei Personen und auch für Familien entstehen. Der Bestand habe eine Grundfläche von 2300 Quadratmeter, der Neubau würde 3100 Quadratmeter aufweisen. Vorgesehen seien drei Gebäude mit jeweils zwei Vollgeschossen.

Wichtig sei, so Sprus, eine effiziente Energietechnik, der Anschluss an die Fernwärme sowie eine PV-Anlage.

Im Erdgeschoss dieses Sportgebäudes soll eine ebenerdige Garage entstehen. In den anderen Gebäuden, die vom Süden erschlossen werden, seien 48 Mitarbeiterwohnungen vorgesehen. 54 ebenerdige Parkplätze und 16 Außenstellplätze können nachgewiesen werden. Nach der Ermittlung des Stellplatzbedarf müssten allerdings 80 Stellplätze nachgewiesen werden.

Ein Keller sei nicht vorgesehen. Zur besseren Belichtung und Belüftung sei einen Innenhof geplant.

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Bürgermeister Kattari betonte, dass es sich um ein sensibles Grundstück handle. Er begrüßte die bauliche Abschirmung zum Sportplatz. Allerdings weise die Planung eine GFZ von 1,06 auf und wäre damit erheblich größer als aktuell 0,6. Das benachbarte Gebäude habe eine GFZ von 0,7.

Positiv überrascht zeigte sich Daniela Ludwig (CSU). Bedenken habe sie aber mit der Zufahrt, die über ein gemeindliches Grundstück führe. Die 48 Mitarbeiterwohnungen dürften später nicht zu Ferienwohnungen werden, forderte sie.

„Die finanzielle Hürde zur Nutzung der Sportbereiche darf für die Allgemeinheit nicht zu hoch sein“, betonte Kattari noch. Franz Heuberger (SPD) stieß ins gleiche Horn.

Hans Genghammer (FW) geht eine Gastronomie für den Sportbereich ab. Ein Thekenbereich mit kleiner Küche sei im Erdgeschoss geplant, entgegnete der Planer.

Thomas Göls (CSU) war nach eigenem Bekunden zunächst skeptisch gewesen, nun aber positiv überrascht.

Drei Tennisvereine sollen profitieren

Auf die Frage nach der Belegung der Tennishallen informierte Sprus, dass bereits Gespräche mit den Vorständen der Tennisvereine Marquartstein, Grassau und Übersee stattgefunden hätten und man sich eine gedrittelte Belegung vorstellen könne. Demzufolge würde jeweils ein Drittel der Zeit für Vereine, Bevölkerung und Hotel reserviert.

„Was sichergestellt werden muss, ist die Einhaltung der Lärmschutzverordnung“, betonte Dr. Winfried Drost (UGL).

Einstimmig begrüßte das Gremium das Konzept, möchte aber vor einer weiteren Beratung einige Punkte wie den Nachweis von Stellplätzen und die Überprüfung der Zufahrt geklärt wissen. Auszuschließen sei die Schaffung von Zweitwohnungen.

Zudem sollen Dienstbarkeiten festgehalten werden, wie die Verpflichtung, Immissionen des Sportplatzes zu dulden und eine Vereinbarung zur dauerhaften Nutzung der Sportanlagen durch Vereine und Öffentlichkeit.

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